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„Noch ist alles offen“

Ötzi im Archäologiemuseum (Foto: SAM/Augustin Ochsenreiter)

Das Archäologiemuseum im Ex-Enel-Gebäude unterzubringen, würde rund 80 Millionen Euro kosten. Die Landesregierung will den Vorschlag nun genauer prüfen.

von Markus Rufin

Die Suche nach einem neuen Standort für das Archäologiemuseum geht langsam in die heiße Phase. Vor rund einem Jahr wurde die Standortanalyse vorgestellt, mit der, unabhängig von den technischen oder finanziellen Details, der beste Standort für die Stadtentwicklung gefunden werden sollte.

Laut dieser Studie war der beste Standort das ehemalige Enel-Gebäude nahe der Drususbrücke. Die Landesregierung hat nun diesen Standort genauer unter die Lupe genommen und unter anderem geprüft, ob der Bau beziehungsweise die Umgestaltung zum Archäologiemuseum auch tatsächlich machbar ist.

Die klare Antwort vom zuständigen Landesrat Massimo Bessone: „Ja, es ist möglich, das Ötzi-Museum im Ex-Enel-Gebäude unterzubringen. Es würde rund sieben bis neun Jahre dauern, bis das Gebäude steht und würde uns zwischen 80 und 90 Millionen Euro kosten.“

Darin inbegriffen ist auch die Enteignung des Areals, die mit rund zehn Millionen Euro veranschlagt ist.

Das Land möchte nun die Prüfung weiter vertiefen. Dazu werden Gespräche mit allen politischen Beteiligten, insbesondere mit der Gemeinde Bozen gesucht. „Wir haben jetzt gesehen, dass das Museum dort realisierbar wäre“, erklärt Bessone. „Damit können wir mit konkreteren Gesprächen anfangen. Sollte das Gefängnis auch noch verlegt werden, könnte man das gesamte Viertel aufwerten und beispielsweise die Talfer-Promenade einzubeziehen.“ Man werde nun verschiedene Vorschläge ausarbeiten und diese begutachten.

Auch wenn Bessone offensichtlich vom Standort im Ex-Enel-Gebäude überzeugt ist, betont er, dass nach wie vor noch nichts entschieden ist. So steht unter anderem die Bewertung der Dienststellenkonferenz des PPP-Projektes am Virgl aus.

Bereits in der nächsten Woche wird Bessone diese Bewertung in der Landesregierung vorbringen: „Es ist nichts ausgeschlossen, es könnte sein, dass die Dienststellenkonferenz zum Schluss kommt, dass der Virgl eigentlich noch geeigneter ist. Es könnte sich aber auch herausstellen, dass das Projekt technisch gar nicht realisierbar ist. Derzeit ist wirklich noch alles offen.“

Auch wenn das Land sich nun also genauer ansieht, wie ein Museum im Ex-Enel-Gebäude ausschauen könnte, heißt das noch lange nichts. Doch spätestens, wenn die Bewertung der Dienststellenkonferenz zum PPP-Projekt vorliegt, ist die entscheidende Phase eingeleitet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • criticus

    Lächerlich! Seit wie vielen Jahren prüft nun die Landesregierung den Standort einer Mumie?
    80 Millionen Euro, bis das Museum fertig ist sind die Kosten doppelt so hoch. Und der Virgl würde dem Land anscheinend nichts kosten. Mit 80 Millionen könnte man in der heutigen Zeit vielen Menschen unter die Arme greifen.

  • pantone

    Wie kann man diesen absolut ungeeigneten Standort im Ex Enel Gebäude bei diesen Kosten überhaupt ins Auge fassen?
    Wo eine eventuelle Abneigung gegenüber dem Standort am Virgl durch kein Argument untermauert werden kann.
    Der einzige Grund, dem Standort Virgl nicht zuzustimmen ist eine Abneigung gegen Benko.

    • mk

      Hallo Pantone, auch ich finde dass das Ex Enel Gebäude ungeignet ist. Vielleicht ist der Standort besser am Virgl. Aber wieso soll das Land und die Gemeinde einem privaten Kulturgut, Kubatur, Zufahrtstrassen etc. schenken??
      Für mich nach wie vor der beste Standort ist das aktuelle Museion. Machbar ohne viel Aufwand

  • dn

    Das ist das Geld der Steuerzahler, nicht Monopoly.

  • hallihallo

    virgl ist immer noch am sinnvollsten.
    das ex-enel gebäude ist unvorstellbar. massen an leuten die über einen engen gehsteig neben einer vielbefahrenen straße vom bahnhof und busbahnhof bis zum museum zurücklegen müssen. und wohl zehn leute fragen werden, ob sie hier wohl richtig sind.

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