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„Ich trete nicht zurück“

Thomas Widmann tritt weder als Landesrat noch als Abgeordneter im Landtag zurück. Der LH habe ein „persönliches Problem“ mit ihm.

Um 11 Uhr erklärte Thomas Widmann in einer persönlichen Stellungnahme:

„Ich habe vor über 3 Jahren eine unschöne Aussage getätigt, in einem Vier-Augengespräch, das nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. Der eigentliche Skandal ist, dass diese Aussage veröffentlicht wurden.

Doch das wird von den kritischen Medien totgeschwiegen. Wenn das zum Standard in der zwischenmenschlichen Beziehung wird, verfallen wir in der Barbarei. Für die parteiinterne Kommission war die Angelegenheit erledigt. Der LH hat von sich aus nie den Versuch einer Klärung gemacht. Ich bin ein Team-Player. Deshalb hat es mich verwundert, dass das Vertrauen genau jetzt nicht mehr da ist, obwohl dem LH alles, was im Buch steht, bekannt war. 

Wie Sie wissen hat mich der Landeshauptmann am Montag, und ich betone: erst am Montag, aufgefordert, zurückzutreten.

Ich habe das abgelehnt, nicht leichtfertig, sondern aus gut überlegten Gründen:

Es geht hier um ein persönliches Problem, das der Landeshauptmann mit mir hat – daher musste der Landeshauptmann diesen Schritt setzen und für ihn die Verantwortung übernehmen, nicht ich.

Es liegt daher an ihm auch die nächsten Schritte zu setzen – also dem Landtag eine neue Zusammensetzung der Regierung vorzuschlagen und zur Abstimmung zu bringen.

Dies sollte – meiner Meinung nach – möglichst schnell geschehen.

Falls er dies nicht tun sollte, werden wir die Vorgehensweise in der Partei und gegebenfalls im Landtag klären.

Es entsteht aber unweigerlich ein Bruch in der Weiterführung und Umsetzung dieser Projekte.

Daher halte ich es nicht für im Interesse der Sache, dass ich diese 1,5 Jahre nicht zu Ende bringen kann.

Wenn das aber der Landeshauptmann anders sieht, dann muss ich das zur Kenntnis nehmen.

Ich werde dann meine politische Arbeit nicht mehr als Regierungsmitglied fortführen können, sehr wohl aber als Mandatar im Landtag.

Ich habe nämlich einen Wählerauftrag, den ich so gut wie möglich erfüllen muss und will.“

+++ 11:50 Uhr +++

TAGESZEITUNG Online und die anderen Südtiroler Medien haben in einer ersten Meldung berichtet, dass Widmann als Landesrat zurücktritt, aber Abgeordneter bleibt.

Offensichtlich hat der SVP-Politiker seine Entscheidung missverständlich bzw. unklar kommuniziert.

Journalisten-Fragen waren bei der Pressekonferenz nicht möglich.

Thomas Widmann stellte um 11:45 Uhr gegenüber TAGESZEITUNG Online unmissverständlich klar: Er trete weder als Landesrat noch als Abgeordneter zurück.

Der Ball liege nun bei LH Arno Kompatscher.

Sollte dieser dem Landtag eine neue Regierung ohne ihn präsentieren, werde er als normaler Abgeordneter weiterarbeiten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (39)

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  • besserwisser

    na bitte, die komödie geht weiter! zum schämen!
    ist es so schwer zu sagen: JA ICH HABE EINEN FEHLER GEMACHT UND KONSEQUENTERWEISE STELLE ICH MEINEN SESSEL ZUR VERFÜGUNG. Jedes Kind lernt das in der Schule!

    • asterix

      @besserwisser, stimmt. Ich lese da auch was von Arbeit. Teuschts mich oder faselt der glatt von Arbeit? Nur mehr peinlich das Ganze. Und der eigendliche Skandal ist natürlich das Buch. Sozusagen der Zeuge ist der Verbrecher. Die SVP Mitglieder sollten einfach alle ihr Kärtchen in die Brennerstrasse zurückschicken. Das würde den Obmann auch den Weg weisen.

  • leser

    Ach der widmann
    Drehr es noch so , dass er das opfer ist
    Und sesselkleber auch noch

  • paul1

    Wenn Herr Widmann bleibt, wird niemals Ruhe einkehren und die Hetzereien, Intrige und Anschuldigungen gehen weiter.

  • foerschtna

    Was erwarten wir uns eigentlich von Politikern ? Anstand ? Dann können wir genauso erwarten, daß ein Nachtfalter die Nacht faltet. Politiker sind ausnahmslos das Ergebnis einer knallharten Negativauslese.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    es ist arg, ich leide da ein wenig mit.

    Hab als langjähriger Südtiroler Stammgast immer still in mich hereingelacht wenn es im „System Durni“ wieder einer geschafft hat einige Millionen Lire für die Dorfwehr oder die Ortskapelle einzusacken. Was im Wirtshaus oder am Almtisch auch nicht verheimlicht wurde.

    Es gab mehr Günstlinge, die Krumen die vom Tisch fielen waren grösser und die Absahner und Millionengewinnler waren nicht so dreist und unverschämt.

    Jetzt ist das System leider vor die Wand gefahren.
    Hausverstand und Bauernschläue waren die Zugochsen für Südtirol, die beiden Tiere wurden nicht mehr gefüttert weil Habgier und Gefallsucht gegenüber Rom den Trog nicht füllen.Jetzt steckt der Karren im Dreck und der lahme römische Esel wird sich als Zugochse anbieten, lautstark bejubelt von denen die gern im Karren gesessen haben und bequem mit finanziell üppigen Polster unterm Hintern weitergezogen werden wollen.

    Traurige Tage für das autonome Südtirol

    Jetzt erst recht auf Wiedersehen in Südtirol

    • cosifantutte

      Andreas

      Mal eben der Reihe nach:

      „…Was im Wirtshaus oder am Almtisch auch nicht verheimlicht wurde.“

      So hat er angefangen, der Verfall.

      „Jetzt ist das System leider vor die Wand gefahren“

      Das System ist vor die Wand gefahren WEIL es pervertiert wurde, und nicht „nur eben so“.

      „Hausverstand und Bauernschläue waren die Zugochsen für Südtirol, die beiden Tiere wurden nicht mehr gefüttert weil Habgier und Gefallsucht gegenüber Rom den Trog nicht füllen.“

      Bauernschläue ersetzt keine Intelligenz und der Hausverstand nicht die Moral. Bauernschläue ohne Moral plus Geld führt zu dem was wir hier sehen.

  • treter

    SVP: ZOMMPOCKEN UND NUIWOHLEN SOFORT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • prof

    Wie bitte Herr Widmann ?? Sie sind ein Team-Player?? Holt, jetzt war mir bold eppas aussergrutscht.

  • prof

    Wenn Widmann Trainer einer Fußball-Mannschaft wäre und bei Ungereimheiten vor der Kamera sagen würde er wäre ein Team-Player so würden bei den nächsten Spielen 9 von 11 Spielern gegen ihn spielen,und mit Erfolg.

  • andreas

    Er will den LH zum Rücktritt drängen.
    Die Strategie ist gewiss mit der grauen Eminenz abgesprochen.
    Jungdurnwalder steht wohl als LH in den Startlöchern, den Unsympath Dorfer würden sie nicht durchbringen.

  • dn

    Die Puppenspieler werden ihre Puppen nicht freiwillig rausnehmen.

  • ostern

    Wer hat mit wem ein Problem?
    Na, bitte!!!!

  • helgavisintin

    Aiaiaiii..Das kann ja noch heiter werden. Aber irgendwie versteh ich Widmann. Warum sollte er seinen Sessel räumen? Der LH hat ein Problem mit ihm und inszeniert jetzt eine Regierungskrise. Die hätte es wenn schon vor über einem Jahr geben müssen als die Geschichte öffentlich wurde und nicht erst jetzt nachdem das Skandalbüchlein erscheint…Ich bleibe gespannt und hole mir Popcornnachschub:)

  • else

    Bitte Kompatscher schmeiss de gonze Bande ausi in weitn Bogn,ongfongen ban Achhammer und aufkeart ban Lanz! Donn konnsch endlich mit Ruah orbeiten.

  • pingoballino1955

    Für so ein Verhalten von Widmann kann man nur sagen:schäm dich und hau ab!!! Abkassieten auch nich,entsetzlich!!!

  • pingoballino1955

    Abkassieren auch noch,entsetzlich unverschämt und ohne Moral!

  • bettina75

    Mein Nochbor, der Seppl hot gemuant:
    „Am 04. April fiehr i a Fuader Mist vor dem Londtog, donn liegt draußen das Gleiche wos drinnen sitzt.“

  • dn

    Widmann folgt den Puppenspielern.

  • sukram

    Vieles sind wir aus der Politik gewohnt. Sowas Beschämendes wie heute von Widmann hab ich selten aus dem Mund eines Politikers gehört, HC Strache scheint mir ein Ehrenmann im Vergleich dazu.
    Mir schauerte sein Selbstlob bei der Sanität. Mit Corona hat er fast unlimitiertes Geld und unlimitierte Ressourcen im Vergleich zu seinen Vorgängern bekommen. Das ist nicht rühmlich sich damit zu loben.
    Widmann hat heute gesagt, dass er einen Wählerauftrag von jenen die ihn gewählt haben, hat, den er zu Ende führen möchte. Muss zugeben, dass ich ihn auch gewählt habe. Meinen Wählerauftrag möchte ich in diesem Forum entziehen, jeder weitere Schritt im Landtag und in der Landesregierung Widmanns ist meinem Wählerauftrag zuwider.

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