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„Dramatisch wie noch nie“

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Südtirols Milchwirtschaft ist explodierenden Kosten bei gleichzeitig sinkenden Milchpreisen ausgesetzt. Landesrat Arnold Schuler sieht kaum Möglichkeiten für schnelle Lösungen.

von Heinrich Schwarz

Joachim Reinalter warnt davor, dass die Berglandwirtschaft der extremen Teuerungswelle zum Opfer fallen könnte: „Die Lage der Milchviehbetriebe ist so dramatisch wie noch nie. Die Produktionskosten steigen rapide, während die Milchpreise sinken“, erklärt der Obmann des Sennereiverbandes.

Seit Anfang 2021 seien die Preise für Futtermittel um ein Drittel gestiegen, jene für Treibstoff um 50 Prozent, für Strom um über 200 Prozent und für Gas um mehr als 350 Prozent. Auch Verpackungsmaterial und Früchte würden deutlich teurer.

„Mit dieser Teuerung in der Produktion und Verarbeitung müsste im Normalfall der Milchpreis ansteigen, allerdings ist dies nicht der Fall. Im Lebensmittelsektor gibt es eine eklatante Schieflage zugunsten der großen Lebensmittelketten und diese akzeptieren nur geringe Preiserhöhungen“, erläutert Reinalter.

Es sei zwar verständlich, dass die Kostenexplosion bei einem Grundnahrungsmittel nicht eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden können, allerdings dürfe nicht allein der Produzent auf den Kosten sitzen bleiben. Es brauche eine gerechte Verteilung auf alle Glieder der Kette.

Joachim Reinalter warnt: „Wenn auf der einen Seite die Ausgaben um ein Vielfaches steigen, auf der anderen die Einnahmen im besten Fall stabil bleiben und schon zuvor die Margen bei den Bauern extrem gering waren, dann geht sich die Rechnung für viele Betriebe einfach nicht mehr aus. Heißt im Klartext: Sehr viele der Südtiroler Bergbauern, vor allem jene, die ihren Hof gerade noch im Haupterwerb führen, fürchten um ihre Existenz.“

MEHR DAZU LESEN SIE IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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Kommentare (29)

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  • olle3xgscheid

    Die Milch ist sehr wohl preislich gestiegen, letzthin 10 Cent das Liter, genug ist bekanntlich nie

  • cosifantutte

    Wie erklaeren sich dann die teuren Maschinen (es muss mindestens ein Fendt Vario sein) wenn die Margen so gering sind? Die Suedtiroler Erzeuger erzielen sowieso Milchpreise von 50 ct/L, von denen andere nur traeumen koennen. Ich wuerde sagen, in diesem Disneyland kehrt nur die oekonomische Realitaet ein, da die Teuerungen die Subventionen auffressen, und der UAB Tourismus wegbricht. Man hat zu teuer aufgeruestet und nun hat man eben die laufenden Kosten. Man kann in den leeren UAB Kubaturen ukrainische Fluechtlinge unterbringen, der Notstand wurde entsprechend bis 12.22 verlaengert.

  • hallihallo

    dann wird der schuler wohl schauen, daß die bauern noch zwei zusätzliche wohnungen bauen können.

  • bettina75

    Ein altes Sprichwort sagt: „Den Lärmern soll man erwas nehmen!“

  • ultnerbaer

    Vielleicht sollten die Verkäufer und Geschäftsführer bei den Genossenschaften mal wieder ihren Job tun und Verkaufsgespräche führen und für höhere Preise kämpfen anstatt nur Bestellungen aufzunehmen. Dann wären die fürstlichen Gehälter auch gerechtfertigt….

    Ein Viertel des in Italien verkauften Jogurths kommt aus Südtirol, dann müßte man auch eine gewisse marktmacht den Ketten gegenüber haben. Und wenn man jetzt keine Preiserhöhungen durchbringt, dann wird man das nie schaffen.

  • robby

    I trink eh liaber meinen Wein

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    es geht um kleinteilige Bergbauernlandwirtschaft.
    Statt also die üblichen Bauernhass-Versatzstücke zu bedienen sobald in der Überschrift was mit „Bauer“ zu lesen ist
    können die geneigten Hasskommentatoren die sich was von einem Traktoren-und Sportwagenpark in den Scheunen zusammenphantasieren gern einmal einen Berghof anschauen, auch die Scheunen.
    Die dortigen Bewohner betreiben ihr Geschäft hauptsächlich im Nebenerwerb wobei auch die Frau wie selbstverständlich zum Familieneinkommen beitragen muss.

    Sogar an die Beihilfen für die Aussenmechanisierung wollte man heran, es ist Kleingeld, die waren eh an Erschwernispunkte gekoppelt (nutzt also wirklich nur richtigen Bergbauern) während seit zwei Jahren eine Irrenpanik herrscht und für Tests und Masken eine Euromillion die kleinste Münze ist.

    Der gesamtwirtschaftliche Nutzen darf nicht in Abrede gestellt werden, in den Hochglanzprospekten der Touristiker sind hauptsächlich urige Almen und gepflegte Berglandschaften, jeder hochgeschaffte Steuereuro kullert dreifach wieder ins Tal.

    Die Sonntagsschwätzer von lokalen Produkten, kurzen Vertriebswegen und naturnaher Erzeugung scheinen schnell auf
    „wir warten auf Manna vom Himmel“ umzuschwenken wenn ihr Sonntagsgeschwätz ein Preisschild hat.
    Persönlich verorte ich viele Schreihälse im Dunstkreis von Organisationen die solche Beihilfen lieber in den eigenen Kassen hätten für Aktionen,Aktivisten und wohlfeile „Forschungsprojekte“ für eine „bessere Welt“.

    Südtirol sollte seine Beihilfen nach dem Motto „mehr Bergbauern, weniger Spinner“ verteilen.

    Auf Wiedersehen in. Südtirol

  • andreas1234567

    Ja hoi @Bergkind,

    selbst kenn ich mich grad frisch bei den Bergbauern aus, bin oft Gast dort.

    Die haben ja maximal drei Fendt und SUV weil mehr nicht in der Scheune versteckt werden können.
    Der Rest wird in Gold und Diamanten angelegt, abends sitzt man halt am Küchentisch und poliert die Barren und Brillanten.
    Was viele nicht über Bergbauern wissen und Bergbauernhasser sollen das unbedingt glauben und sofort auf ihren Gruppen weiterverbreiten.:

    Bergbauern dürfen ihre Neugeborenen sofort als Auszubildende anmelden und kassieren eine Förderung

    Jede Hofkatze wird mit 5000 Euro gefördert, als biologisch-neutrale Schädlingsbekämpfung, deswegen soviel Katzen auf den Höfen

    Die Förderung von Landmaschinen steigt exponentiell mit dem Kaufpreis, deswegen ist der jeweils teuerste Fendt stets das beliebteste Modell.

    Es sitzt ständig jemand auf der Bank vor der Hoftür um die Geldsäcke anzunehmen welches das Subventionsmobil des Landes täglich vorbeibringt.

    Bergbauern jammern immer nur wegen der schweren Arbeit wobei seit Jahrhunderten kleine Bergwichte, die Nörggelen, die Arbeit verrichten.
    Dafür dürfen sie sich Eier und Brennholz stehen. Die Verluste ersetzt das Land mit 10 Euro pro Ei und Scheit.

    Ausserdem vermieten sie zugige Heuböden an Touristen und nehmen um 500 Euro die Nacht, wer den Ofen schüren will zahlt 20 Euro pro Scheit und ein Spiegelei geht sich um 20 Euro aus.

    Das als kurze Zusammenfassung warum Bergbauern fast grundsätzlich im Nebenerwerb tätig sind und als Tarnung noch einen unterklassigen Gebrauchtwagen für den Weg zum Nebenerwerb nutzen

    Auf Wiedersehen auf einem Berghof

  • andreas1234567

    Hallo @bergkind

    beissende Ironie verstehen viele als echte Münze.

    Darum noch einmal im Klartext:

    Jeder Bergbauer kennt Urlaub und Arbeitnehmerrrechte aus dem Lexikon.
    Da wird kein Luxusleben finanziert sonder Überleben zum Wohle Südtirols.

    Es wird hingenommen die Touristenscharen latschen über sein Gelände und den Müll darf er einsammeln bevor sein Vieh am gefressenen Plastikdreck verreckt.
    Ebenso vollgeschissene Papiertücher die zuverlässig hinter jedem Stadel und Holzstapel lauern.
    Das ist eine unentgeltliche Leistung..

    Unverschämtes Touristengeplärr auf „echten“ Almen der Alpgenossenschaften ist zu dulden, man ist nicht dankbar um eine Einkehr im hochalpinen Gelände sondern verlangt mindestens 40 Kaffesorten,eine Eiskarte und eine vegan/vegetarische Karte.

    Und wehe der Sandalentourist darf nicht am Almleben teilhaben und die Kuh und ihr Kalb mit schreienden verhaltensgestörten Blagen und einem unerzogenem Hund heimsuchen, dann gibt es aber eine negative Bewertung auf mindestens 20 Portalen.

    Mich kotzt das einfach an und ich kann mir abends diese Geschichten anhören, jeden Tag gibt es einige davon.

    Das Bergbauerntum leistet unbezahlt täglich diese im Wortsinn „Drecksarbeit“ damit sich 4-5*-Touristen abends in der Hotellobby ihrer Bergsteigererlebnisse rühmen können

    Das wird grinsend hingenommen und wenn ein herbeigeklatschtes Grossraubtier dem Allmer die Existenz raubt halten die Hoteliers fein ihr Maul weil es könnte einen Gast verstören.

    Die Leistung der Bergbauern ist kackdreist unterbezahlt, da gehört gehörig nachgeliefert aus den Touristikkassen.Ausserdem gehört das ideologisch verblödete Herbeiklatschen von Grossraubvieh unterbunden oder wirklich sämtliche Kosten sind zu entschädigen, nicht nur das Vieh nach dem tatsächlichem Wert sondern auch jede Arbeitsminute welche der Bauer mit Aufwand,Suche,Entsorgung,Papierkram wegen diesem Irrsinn leistet.

    Auf Wiedersehen auf einem Südtiroler Berghof

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