„Bedrohliche Abhängigkeit“

2019 wurden in Südtirol 17.700 Gebäude und über 20.000 Haushalte mit einer Million Megawattstunden Wärme und über 108.000 Megawattstunden Strom aus den insgesamt 78 Biomassefernheizwerken versorgt. Damit hat Südtirol die höchste Dichte an derartigen Einrichtungen in ganz Europa, ein Glücksgriff in Zeiten wie diesen. „40 Prozent der Gasimporte in der EU kommen aus Russland, eine bedrohliche Abhängigkeit ist die Folge“, unterstreicht Franz Locher. Südtirol habe mit einer seit Jahren nachhaltigen Energiepolitik vorgesorgt und angesichts der Tatsache, dass die für Biomassefernheizwerke notwendige Ressource Holz ausreichend vorhanden sei, könnten die Verbraucher von Fernwärme unbesorgt in die Zukunft schauen, so Locher.
1994 wurde das erste Werk in Rasen Antholz eröffnet, heute ist das Leitungsnetz 917 Kilometer lang und die Produktion von Wärme und Strom kommt einer Ersparnis von 103 Millionen Litern Heizöl gleich. Dabei soll es laut Locher nicht bleiben: „Nachhaltige Energiepolitik ist ein kontinuierlicher Prozess. Es liegt an uns, weiterhin Maßnahmen zu ergreifen, die uns von Abhängigkeiten befreien und die Bevölkerung vor weiteren finanziellen Belastungen schützen.“ Das Potential für den Bau weiterer Biomassefernheizwerke ist laut Locher gegeben, angesichts der derzeitigen politischen Entwicklungen, aber auch hinsichtlich einer nachhaltigen Klima- und Umweltpolitik des Landes sollen in nächster Zeit diesbezüglich weitere Schritte gesetzt werden.
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