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Die Preisschere

Rudi Rienzner

Während sich der Gaspreis vervielfacht, bleibt der Markt für Brennholz stabil. Die Folge: Aus Biomasse erzeugte Fernwärme wird immer attraktiver.

Wenn es um niedrige Heizkosten geht, ist Fernwärme inzwischen die erste Wahl. Schon im vergangenen Oktober war Fernwärme laut dem von der Verbraucherzentrale Südtirol erstellten „Preisvergleich von Brennstoffen“ kostengünstiger als Heizöl oder fossiles Gas. Bei einer Liefermenge von 15.000 Kilowattstunden zahlten Südtiroler Fernwärmekunden für eine Kilowattstunde demnach 0,110 Euro. Bei Ölheizungen waren es 0,128 Euro pro kWh und bei der Versorgung mit fossilem Gas kostete die Kilowattstunde 0,115 Euro.

Diese Preisschere hat sich in den vergangenen Monaten, trotz der Interventionen des Staates, noch weiter vergrößert. So haben sich die Gaspreise im Zeitraum September – Dezember beinahe verdoppelt. Am europäischen Referenzmarkt TFF stieg der Preis für fossiles Gas von Januar bis Dezember 2021 um 500 Prozent. Im gleichen Zeitraum blieben die Preise für Holz und Hackschnitzel, die in Südtiroler Biomasseheizwerken verfeuert werden, nahezu unverändert.

„Während fossiles Gas immer teurer wird, hat es in den Biomassefernheizwerken 2021, wie auch schon in den Jahren zuvor, kaum nennenswerte Preiserhöhungen gegeben“, sagt der Generaldirektor des Südtiroler Energieverbands SEV Rudi Rienzner.

Zudem sei die Verbrennung von Biomasse in diesen Anlagen klimaneutral und fördere regionale Wirtschaftskreisläufe. „Der mittlere Transportweg der Biomasse beträgt etwa 60 Kilometer – ein Beleg dafür, dass dieser Brennstoff überwiegend aus einheimischen Wäldern, aus dem Trentino oder aus dem Bundesland Tirol angeliefert wird“, sagt SEV-Präsident Hanspeter Fuchs. Dagegen legt das in Südtirol konsumierte fossile Gas weite Wege zurück: 2019 stammten 46 Prozent der italienischen Gasimporte aus Russland. 18,8 Prozent wurden in Algerien gefördert, 9,2 Prozent in Katar, 8,7 Prozent inNorwegen und acht Prozent in Libyen.

 

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