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Der nachhaltige LH

LH Arno Kompatscher (Foto: lpa)

Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes erhält nun jede Gemeinde einen Nachhaltigkeitsbeauftragten.

Alle 116 Gemeinden waren am Donnerstag zu dem Online-Meeting in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindenverband eingeladen, in dem Landeshauptmann Arno Kompatscher den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern noch einmal die wichtigsten Punkte der Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung erläuterte. Zentrales Thema war auch, wie die konkrete Umsetzung in den Gemeinden erfolgen kann.

„Als Landesverwaltung und insbesondere auf Gemeindeebene arbeiten wir bereits jeden Tag im Sinne der Nachhaltigkeit. Ziel ist es aber, mehr Struktur in diese Zusammenarbeit zu bringen“, stellte Landeshauptmann Kompatscher klar. „Es geht darum, dass wir – Land und Gemeinden – uns gemeinsam auf den Weg machen und dabei auch die Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen.“

Bevölkerung einbinden

Es brauche Menschen, die den Weg der Politik mitgehen: „Es geht darum, Akzeptanz für politische Maßnahmen zu schaffen und Eigeninitiative zu fördern“, unterstrich Landeshauptmann Kompatscher. Aus diesem Grund sollen die Nachhaltigkeitsbemühungen auf Gemeinde- und Bezirksebene institutionalisiert werden: Als Ansprechpartner für den Gemeindeverband und die Landesverwaltung ist jede Gemeinde in Südtirol aufgerufen, bis Ende März eine bzw. einen Nachhaltigkeitsbeauftragte bzw. Nachhaltigkeitsbeauftragten zu ernennen.

Es sollte ein Mitglied des Gemeindeausschusses sein.

In einem weiteren Schritt ist vorgesehen, dass eine Arbeitsgruppe der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Gemeinden einen „Leitfaden für die Erreichung der SDGs für die Südtiroler Gemeinden“ erarbeitet.

Durch die Bildungsausschüsse soll die Einbindung der Bevölkerung gewährleistet werden. Im aktualisierten Entwurf des Klimaplans Südtirol, der derzeit ein partizipatives Verfahren durchläuft, ist zudem vorgesehen, dass Südtirols Gemeinden bis 2024 am Programm KlimaGemeinden teilnehmen oder als Mindeststandard eine „Energiebuchhaltung“ einführen.

Viele Initiativen auf Gemeindeebene

Südtirol mit seiner Wasserkraft, den kleinen Wirtschaftskreisläufen und lebendigen Gemeinden habe gute Voraussetzungen, um beim Thema Nachhaltigkeit vorne mitzumischen: „Wir beginnen nicht bei null. Vor allem auf Gemeindeebene gibt es schon seit Jahren viele Initiativen für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit“, unterstrich der Landeshauptmann.

Als Leitlinien für das Regierungshandeln dienen Südtirol die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG-Sustainable Development Goals). Dabei gilt der Grundsatz, dass bei Verfolgung eines Ziels kein signifikanter Schaden für ein anderes Ziel verursacht werden darf. „Die Eindämmung des Klimawandels, der Erhalt der Artenvielfalt, die Schaffung einer solidarischen und kulturell vielfältigen Gesellschaft, die gerechte Verteilung von Ressourcen, Einkommen und Chancen sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft nach Kreislaufprinzipien sind die fünf wichtigsten Herausforderungen, die sich für Südtirol stellen“, erklärte Kompatscher.

Auch sollten sich die Gemeinden bei der Erarbeitung der Gemeindeentwicklungsprogramme an den UN-Nachhaltigkeitszielen orientieren.

Als wichtige Neuerung verwies Kompatscher auf den SDG Tracker: 82 (von insgesamt 247) statistische Messgrößen werden in Südtirol derzeit bereits in Zusammenarbeit mit dem Landesstatistikinstitut ASTAT gemessen: „Dieses Instrument wird uns in den nächsten Jahren begleiten, damit wir sehen, wo wir stehen und wie wir uns im Bereich Nachhaltigkeit entwickeln“, sagte der Landeshauptmann.

Nachhaltigkeitsstrategie des Landes

Im Juli 2021 hatte die Landesregierung das Strategiepapier für die nachhaltige Entwicklung Südtirols genehmigt und die wichtigsten Inhalte vorgestellt (siehe eigene Pressemitteilung).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (29)

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  • na12

    Ich glaube das mit der Nachhaltigkeit klappt nur auf der Seiser Alm, wo der Landeshauptmann selbst wohnt. In Bozen herrscht das absolute Verkehrschaos und die Leute ersticken am Smog. In Brixen wurde der Auenwald gegen eine Handwerkerzone ausgetauscht, der Bozner Flughafen nimmt auch an Fahrtwind auf. Der Bozner Mullverbrennungsofen verbrennt den Müll von Trient mit dazu, in den Gesch@ften wird alles doppelt und dreifach verpackt. Südtirol hat Monokulturen und der Boden ist Italienweit der verseuchteste. Konsum und Wegwerfen wird befeuert. Tourismusorte werden noch weiter ausgebaut. Machen wir uns nichts vor. Alles nur Marketing! Die Agenda 2030 wird nichts.

  • besserwisser

    es sind noch ca. 650 tage bis zur landtagswahl im oktober 2023.
    ich wette bis dahin wird die überetscher bahn auch wieder ausgegeraben …
    der lh ist in dieser angelegenheit wenigstens glaubwürdig und fährt selber auch mal mit dem bus zur arbeit.
    aber wenn man so die spesenköniginnnen und – könige anschaut, die haben wohl alle keinen südtirolpass … der landesrat für mobilität fährt auch nur für die fotos mit dem rad …
    und die vinschger rebellen kennen das vinschger bahnl wohl auch nur vom hören sagen ….

  • besserwisser

    harley&snow am gitschberg, passend dazu die headline eines anderen nachrichtenportals 🙁

  • andreas

    Dieses Nachhaltigkeitsgeschwafel bringt doch nicht viel.

    Verbieten oder hohe Kompensationszahlungen und gut ist, die Industrie muss sich dann Alternativen einfallen lassen, wie bei den Plastiktaschen. Wobei der, welcher die ganz dünnen produziert, eigentlich zu verprügeln gehört.

    Wenn Diesel und Benzin nicht mehr gewollt sind, Sprit um 1-2 Euro erhöhen.

    Auf die Einsicht des Einzelnen zu hoffen, dauert zu lange.
    Es geht nur übers Geld.

    • george

      Ja ‚andreas‘, so ist es. Aber jene wie du, einmal das und das nächste Mal wiederum das Gegenteil darlegen, gehörten eigentlich auch „verprügelt“, damit sie endlich eine klare und vernünftige Linie befolgen und nicht alles zerreden.

  • criticus

    „Es sollte ein Mitglied des Gemeindeausschusses sein.“
    So ein scheinheiliger Schmarrn!
    Da trifft es sicherlich DEN, der bei ihm zu Hause im Herrgottswinkel die Euro aufgehängt hat und womöglich die größte Hotelanlage besitzt. Das wär dann so, als ob der Fuchs zukünftig auf die Hühner aufpassen müsste. Tut mir leid Herr Landeshauptmann, aber dieser Vorschlag passt wohl eher zum Unsinnigen oder zum 1. April.

  • rubhel

    Früher gabs bei der RAI die Sendung: „oggi le comiche“.

  • fakt60ist

    Nachhaltigkeit und Klimawandel….die zwei Dinge die um die Welt gehen. Eines ist heute schon klar, aber niemand möchte nur annähernd ein Wort darüber verlieren.All diese Probleme werden wir nur in den Griff bekommen, wenn wir uns Alle mit viel weniger zufrieden geben würden, und uns nicht mehr alles leisten würden, was wir garnicht bezahlen können. Es klingt wirklich vielleicht hirnrissig!! Aber die Zeit ist gekommen, wo besser wäre, 2 Schritte zurück zu rudern, als einen Schritt nach vorne. Irgendwann ist jeder Horizont erreicht. Und dann geht es auch nur mehr bergab!!

    • george

      Ja „fakt60ist“, das wäre endlich einmal echte Nachhaltigkeit, wenn dies dauerhaft anhalten würde.
      Zudem ist der Ausdruck „Eindämmung des Klimawandels“ ohnehin falsch. Was ist, wenn das Klima sich zwischendurch auch einmal zum Guten wandelt, dann werden wir es wohl nicht „eindämmen“?

  • morgenstern

    Als „Sammelpartei“ ist es nur logisch auch in der grünen Suppe nach Wahlschafen zu fischen.

  • pingoballino1955

    Gibt es eigentlich kein anderes Wort mehr als „Nachhaltigkeit“? Ich würde dieses Wort als „Unwort“ des Jahres 2022 machen!

  • hallihallo

    Ja jetzt soll ein geneindeassesor den leuten noch mal erklären , wie sie den müll richtig trennen und sie sollen sparlampen kaufen.
    Die alperia produziert inzwischen weiterhin den strom zu 50% mit gas und kohle . Also braucht es keine beiträge für e-autos, wenn der strom mit gas produziert wird.
    Der lh soll bitte mal offenlegen , was mit dem plastik passiert, welches wir so schön sortieren und zusätzliche lkws in den tälern abholen.

  • hallihallo

    Solange die ampel in kardaun den verkehr der stadt bozen , inkl industriegebiet lahmlegt, brauchen wir keine nachhaltigkeitsexperten in den gemeinden.
    Also lösungen für die hauptprobleme und nicht immer diese erbsenzählerei

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