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„Wachstum hin zum Besseren“

Heiner Oberrauch (Foto: Unternehmerverband)

Unternehmer-Chef Heiner Oberrauch sagt in seiner Neujahrsbotschaft: Die Reduzierung der Steuerlast sei die beste Förderung für Unternehmen und Familien.

Aufgrund der Pandemie wurde der traditionelle Neujahresempfang des Unternehmerverbandes Südtirol abgesagt.

Präsident Heiner Oberrauch hat sich daher in einer schriftlichen Neujahresbotschaft an alle Unternehmerinnen und Unternehmer der Mitgliedsbetriebe gerichtet, in der er auf einige Herausforderungen eingeht, die nicht nur für die Wirtschaft, sondern für die gesamte Gesellschaft entscheidend sein werden, um ein Wachstum hin zum Besseren zu erreichen. 

Auch hat der Unternehmerverband den Sozialbericht 2021 vorgelegt. Dieser zeigt anhand der Bilanzkennzahlen der Mitgliedsunternehmen den Beitrag auf, den das verarbeitende Gewerbe und die damit zusammenhängenden Dienstleistungen für Südtirols Wohlfahrt leisten.

Die 478 Mitgliedsunternehmen beschäftigen 48.500 Personen, davon mehr als 40.000 in Südtirol, schaffen hochqualitative und sichere Arbeitsplätze, investieren vor Ort, finanzieren mit ihrem Steueraufkommen die öffentlichen Dienstleistungen und schaffen rund 60 Prozent des gesamten Südtiroler Exports. 

Das ist die Neujahrsbotschaft des Präsidenten:

„Liebe Unternehmerkolleginnen und Unternehmerkollegen,

eigentlich würde in diesen Tagen unser traditioneller Unternehmerempfang auf dem Programm stehen, mit einer Vorschau auf die anstehenden Herausforderungen für unsere Unternehmen, genauso wie für unseren gesellschaftlichen Auftrag. Da dies nicht möglich ist, möchte ich auf diesem Weg im Namen des Präsidiums einige Gedanken mit euch teilen, aber vor allen Dingen viel Kraft und viel Gutes wünschen.

Gerade in einer Zeit, in der wir immer wieder und immer öfter von Anfeindungen, Protesten, Spaltungen in der Gesellschaft hören und lesen, gehören Solidarität, ein respektvoller Umgang miteinander, gegenseitiges Vertrauen zu unseren Grundwerten, für die wir verstärkt eintreten müssen.

Getragen von diesen Grundwerten schreibe ich euch in dieser Zeit, in der große Herausforderungen auf uns zukommen, einige Überlegungen für das anstehende Neue Jahr 2022.

Vor allem möchte ich euch allen ein großes Danke sagen. Trotz der andauernden Pandemie habt ihr es gemeinsam mit euren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschafft, durch eure Unternehmen einen großartigen Beitrag für unser Land zu leisten. Neue qualifizierte Arbeitsplätze wurden geschaffen – die Beschäftigungsquote ist wieder auf Vorkrisenniveau –, es wurden sogar neue Märkte erobert – im Export schreibt Südtirol wieder Rekordzahlen –, strategische Dienstleistungen und Infrastrukturen sind garantiert. Das ist nicht selbstverständlich und dafür gebührt euch große Anerkennung! Wenn es auch in der Öffentlichkeit und Politik zu wenig als Leistung anerkannt wird – die Unternehmerschaft muss sich der eigenen Leistungskraft und des Beitrags für die Gesellschaft (selbst)bewusst sein.

Wir beschäftigen mehr als 40.000 Menschen, wir garantieren sichere und überdurchschnittlich gut bezahlte Arbeitsplätze, wir schaffen rund 60 Prozent des gesamten Exports und wir zählen zu den wichtigsten Steuerzahlern in unserem Land – und garantieren damit das Funktionieren des öffentlichen Systems.

Danken möchte ich euch auch für die Bemühungen, in dieser Pandemie Arbeit und Gesundheit zu vereinbaren. Damit waren Mehraufwand und Mehrkosten verbunden – und sind es immer noch. Aber gerade dieser Einsatz, dieses Verantwortungsbewusstsein und die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern waren in den Verhandlungen mit den politischen Institutionen auf lokaler und nationaler Ebene entscheidend, dass die produktiven Tätigkeiten und die damit verbundenen Dienstleistungen fortgeführt werden konnten.

Auch bei der Unterstützung der Test- und später der Impfkampagne haben unsere Unternehmen einen wertvollen Beitrag geleistet. Hier gilt es weiterhin jeden Tag zu sensibilisieren, um möglichst viele Südtirolerinnen und Südtiroler zu überzeugen, sich impfen zu lassen. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit positiver Attitüde. Besonderer Dank gebührt den vielen Ehrenamtlichen und den Institutionen, die seit Ausbrechen der Pandemie eine außerordentliche Arbeit geleistet haben, aber auch den vielen Entscheidungsträgern von Sanität und Politik, die viel Kritik, aber selten Dank erfahren dürfen.

Von den Herausforderungen, die auf uns zukommen, ist die Pandemie aber nicht die größte. Der Klimawandel fordert uns alle: als Menschen und als Unternehmen. Eines ist sicher: so weitermachen wie bisher können wir nicht. Trotzdem brauchen wir Wachstum, ein Wachstum hin zum Besseren. Technologischer Fortschritt und Investitionen werden nötig sein, um die anstehenden Veränderungen voranzutreiben. Wir werden uns als Verband verstärkt den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit widmen, um unsere Unternehmen bestmöglich in diesem notwendigen Wandel zu unterstützen.

Unterstützen wollen wir auch die öffentliche Verwaltung in der nicht mehr aufschiebbaren „Spending Review“.

Die IRAP-Erhöhung, gegen die wir uns mit allen Kräften eingebracht haben, ist nicht zuletzt die Folge von einem jahrelangen Aufschub der notwendigen Reformen und Vereinfachungen. Auch die öffentliche Verwaltung muss einsehen: so weitermachen wie bisher können wir nicht.

Im Landeshaushalt müssen Ressourcen freigemacht werden, gerade auch für die Investitionen in Richtung enkeltaugliches Wirtschaften und Dekarbonisierung, genauso wie auch für Ausbildung, Digitalisierung, Innovation und internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und unserer Unternehmen. Dabei gilt mehr denn je: die Reduzierung der Steuerlast ist die beste Förderung für Unternehmen und Familien.

Die ausufernde Bürokratie plagt uns alle. Wir lassen uns nicht entmutigen und werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass sinnlose Bürokratie, die nur Verschwendung produziert, abgebaut wird. Wir müssen den Mut haben, ab und zu auch eine Lücke offenzulassen, und unser System auf Vertrauen und nicht auf Misstrauen aufbauen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • artimar

    Wer nimmt heute nicht alles Umwelt- und Klimaschutz in den Mund?
    Genau auch noch einer, der Dank Liste Rösch/Grüne in Meran mit ca. 600 Autoparkplätze in der Kavernendomgarage am Hügel längs des Tappeinerwegs Profite machen will und der mit Sportartikeln seit Jahrzehnten zur Versuchung mit Mikroplastik selbst in den entlegensten, unberührten Gegenden beiträgt. Kein Wort auch darüber, dass Textilien und Bekleidung mehr CO2-Emissionen produzieren als der Flug-Schiffsverkehr weltweit.
    „Blablabla“ … würde da wohl zu solchem Geschwurbel dieses Herrn Greta Thunberg sagen.
    Ja, wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.
    Daher sollte man auch noch wissen, dass Eingriffe auch in die Tiefe der Erde das Zerstören des Ökosystems mit ganz anderen Zeitintervallen bedeutet:
    https://www.arte.tv/de/videos/101941-001-A/42-die-antwort-auf-fast-alles/
    und nicht nur Abgase all der Autos auf den Tappeinerweg, den man übrigens gleichzeitig auch noch als UNESCO-WELTERBE vertiggern wollte/will.

  • prof

    Interessant wäre zu wissen wieviel Millionen Euro in Ware die Unternehmer-Familie Oberrauch aus China Importiert ,weil auch immer von Nachhaltigkeit geredet wird.

  • robby

    Vollkommen einverstanden aber:
    solange auf allen politischen Ebenen – von den Gemeindeverwaltungen über die Landesverwaltung und den Staat bis hin zur EU – so leichtsinnig und verschwenderisch mit den Steuergeldern umgegangen wird, ist an eine Reduzierung der Steuerlast nicht zu denken.

  • gorgo

    Langsam nicht mehr auszuhalten, die Oberrauch Ansprachen.
    Vermutlich schreibt er sie nicht selbst, dass müsste ja höchst qualvolle kognitive Dissonanzen ergeben.
    Artimar hat es gut dargelegt.

  • tirolersepp

    Keine Angst Heiner die öffentliche Verwaltung findet auch kaum noch gute Leute.
    Personal wird das Thema in Zukunft !!!

  • na12

    Nachhaltigkeit. Das neue Modewort! Greenwashing ist das was S<dtiroler Unternehmer betreiben. Nachhtigkeit.. Damit klingt jedes Unternehmen ethisch gut in den Ohren der Käufer. Wo lassen Sie Ihre Waren produzieren? Wo exportieren Sie Ihre Ware? Das Gegenteil von regional und nachhaltig! Die Leute aus armen Ländern werden abgezockt, Sie produzieren billig und können teuer verkaufen. Nachhaltig ist hier der Umstand, dass sich die Brieftasche der Großunternehmer kontinuierlich f<llt.
    Weiteres Bsp. Flughafen Bozen. Da redet der "Chef" von nachhaltigen Flieger, nur weil sie etwas weniger Co2 produzieren. Aha. Alles gesund den Mist runterzulassen, den wir davor nicht hatten?
    Die Pandemie sollte solchen Leuten mal stoppen in dem Sinne, Flughafen zu und Exporte vorbei.

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