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„Dienst ist sehr gefragt“

Bürgertelefon (Foto: LPA/Maja Clara)

Seit knapp zwei Jahren ist das Bürgertelefon mittlerweile aktiv – und nach wie vor sehr gefragt. Allein heuer wurden rund 177.000 Anrufe gezählt.

von Lisi Lang

Dass das Bürgertelefon so lange aktiv sein würde, hätte sich Markus Rauch, der Koordinator des Bürgertelefons, im Februar 2020 nicht gedacht. „Das Bürgertelefon ist mittlerweile seit fast zwei Jahren aktiv und man sieht an der Anzahl der täglichen Anrufer, dass der Dienst nach wie vor sehr gefragt ist“, erklärt Markus Rauch.

Rund 500 bis 700 Anrufe verzeichnet das Bürgertelefon derzeit pro Tag – seit Jänner 2021  wurden bislang insgesamt 177.800 Anrufe gezählt. Damit wurde der Dienst heuer noch stärker nachgefragt als im Vorjahr. „Wir haben heuer pro Monat im Durchschnitt 14.800 Anrufe verzeichnet“, erklärt Markus Rauch. Im Vorjahr waren es pro Monat knapp 1.000 Anrufer weniger. „Voriges Jahr war der Dienst im Frühjahr und im Herbst sehr gefragt, im Sommer aber fast gar nicht, weshalb er zeitweise ausgesetzt wurde – heuer haben wir aber das ganze Jahr durchgehend gearbeitet“, erklärt der Koordinator des Bürgertelefons.

Wie im Vorjahr waren es zwar auch heuer im Sommer weniger Anrufer, aber doch zu viele für eine Sommerpause. „Die Nachfrage im Sommer hat zwar wieder etwas nachgelassen, aber wir haben dennoch rund 300-400 Telefonate pro Tag verzeichnet – das waren zwar weniger als im Frühjahr, aber zu viele, um den Dienst zeitweilig zu schließen“, erklärt Markus Rauch. Zum Vergleich: Im letzten Jahr wurden Anfang Juni nur knapp 100 Anrufe pro Tag verzeichnet, weshalb der Dienst auch vom 12. Juni 2020 bis Ende August 2020 ausgesetzt wurde.

Aktuell laufen die Telefone wieder heiß. „Sobald die Zahl der Corona-Fälle in Südtirol wieder gestiegen ist, sind auch die Anrufe wieder mehr geworden“, erklärt Rauch. So haben beim Bürgertelefon beispielsweise Personen angerufen, die beim epidemiologischen Dienst nicht durchgekommen sind. „In der zweiten Jahreshälfte haben sich die Fragen insgesamt sehr stark um die Themen Impfen, Tests, Quarantäne usw. gedreht“, erklärt Markus Rauch. „Und jetzt, wo die Verordnungen wieder strenger werden und es auch neue Einreiseregeln gibt, haben auch diesbezüglich die Fragen wieder zugenommen“, erklärt der Koordinator des Bürgertelefons.

Häufig sind es einfach Unsicherheiten, welche die Menschen dazu bringen, sich beim Bürgertelefon zu melden. Sie finden im Internet oder in den Medien keine Antworten auf ihre Fragen oder haben einfach Zweifel, ob sie die Regeln richtig verstanden haben. „Die Leute schnappen oft etwas auf und wissen dann nicht, ob das so stimmt und was diese Regeln für sie bedeuten“, erklärt Markus Rauch.

Dass Bürger anrufen, um richtig Dampf abzulassen, kommt hingegen relativ selten vor. „Sicher ärgert sich der eine oder andere, nachdem er sich informiert hat und lässt vielleicht etwas Dampf ab – aber es rufen kaum Leute an, die sich einfach nur über die Regeln beschweren wollen“, weiß Rauch.

Vier Telefone sind aktuell von Montag bis Freitag vormittags besetzt, am Nachmittag sind es täglich drei Telefone, am Wochenende durchgehend zwei. „Es rufen mehrheitlich Südtiroler bei uns an und nur vereinzelt Leute aus dem Ausland“, erklärt Rauch.

Es gibt manchmal aber auch schwierige oder komplexe Fälle. „Wir geben immer die aktuellen Informationen an unsere Mitarbeiter weiter und dadurch können sie eigentlich die meisten Fragen beantworten“, erklärt der Koordinator des Bürgertelefons. Aber es gäbe manchmal auch komplexe Fälle, wo auch die Mitarbeiter des Bürgertelefons kurz nachfragen müssen, bevor sie eine Antwort geben können, schließlich betreffen die Fragen sei es Verordnungen des Landes und des Staates, aber auch Fragen, die mit dem Sanitätsbetrieb geklärt werden müssen.

Der Koordinator des Bürgertelefons geht davon aus, dass der Dienst so lange weitergeführt wird, wie es gebraucht wird. „An ein Aufhören ist angesichts der aktuellen Zahlen momentan aber sicher nicht zu denken“, sagt Markus Rauch. Und sollte Südtirol möglicherweise orange eingestuft werden, werden auch die Fragen erneut zunehmen – davon geht Markus Rauch aus. „Die Leute informieren sich immer über den aktuellen Stand – und wenn sich dieser ändert, nehmen auch die Fragen zu“, weiß der Bürgertelefon-Koordinator.

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