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Das sture Quartett

Impfaktion des Landtags

Vier Abgeordnete im Südtiroler Landtag weigern sich, die Pro-Impf-Initiative des Landes zu unterstützen. Die Hintergründe.

von Matthias Kofler

Gert Lanz betont, dass die Aktion auf Freiwilligkeit beruhe. Zu Beginn der gestrigen Landtagssitzung lud der SVP-Fraktionschef alle Abgeordneten ein, die neue Landes-Impfkampagne mit einer gemeinsamen Pressemitteilung samt Foto zu unterstützen. In der Aussendung heißt es, dass die Fraktionen die Initiative mittragen, „um noch mehr Südtiroler zur Erstimpfung zu bewegen und das Tempo bei der Drittimpfung zu beschleunigen“. Diese Aktion sei eine große Chance, um die Menschen vor dem Coronavirus noch besser zu schützen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Fraktionssprecher appellieren an die Bevölkerung, „sich zu informieren, Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen und das Angebot zu nutzen“.

Das dazugehörige Foto wurde während einer Sitzungsunterbrechung auf den Stiegen vor dem Eingang des Hohen Hauses aufgenommen. Als die Abgeordneten zum Shooting nach draußen strömten, blieben drei Volksvertreter – Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle und Peter Faistnauer – demonstrativ in der Aula sitzen. „Ich lasse mich ungern vor den Karren der Regierung spannen“, begründet Faistnauer (Perspektiven für Südtirol) sein Fernbleiben. Die beiden STF-Politiker erklärten gegenüber SVP-Mandataren, man sei „neutral“ und wolle „keinen Druck auf die Bevölkerung ausüben“.
Auf dem Schnappschuss fehlen auch Arno Kompatscher, Thomas Widmann und Josef Unterholzner. Der LH und der Sanitätslandesrat waren während der zeitgleich laufenden Pressekonferenz zu „Südtirol impft“ verhindert. Unterholzner ließ seinen Kollegen folgende Mitteilung zukommen:

„Die Fraktion Enzian unterstützt diesen Wahnsinn nicht! Und distanziert sich von dieser Impfkampagne! Eine Impfung, die gar keine Impfung ist, mit einer nach wie vor provisorischen Zulassung und mittlerweile so vielen bekannten Impfschäden, kann ich beim besten Wissen und Gewissen nicht unterstützen.“

Während die Abwesenheit des überzeugten Impfgegners zu erwarten war, sorgt jene von Knoll und Co. allemal für Gesprächsstoff. Zumal im Kommuniqué weder von 2G/3G noch von einer Impfpflicht die Rede ist. Indem sich die drei Mandatare nicht einmal dazu durchringen können, über die Impfung zu informieren, kokettieren sie mit den Stimmen der Hardliner unter den Impfgegnern.

Vor zwei Wochen hatte bereites eine Impfaktion der Politiker gegeben. Damals hatten auch die Lega und die Freiheitlichen mit Abwesenheit geglänzt. „Das damals war keine Aktion für die Gesundheit, sondern eine parteipolitische Aktion des PD. Wir sind dafür, dass der Landtag die Menschen fürs Impfen sensibilisiert“, sagt Landesrat Massimo Bessone.

Obmann Andreas Leiter Reber stellt klar: „Wir Freiheitliche sind von Anfang an für die medizinische Aufklärung und Datentransparenz eingetreten. In der Corona-Impfung sehen wir, samt der bisherigen Unzulänglichkeiten, ein sehr wichtiges Werkzeug, um das eigene Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf reduzieren zu können. Dazu aufzurufen sich zu informieren und das Angebot der Landesimpfaktion zu nutzen, ist für uns selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich treten wir gegen einen Impfzwang und die derzeitigen Diskriminierungen ein. Das ist kein Widerspruch, sondern verantwortungsvoll und für eine liberale Partei nichts anderes als konsequent.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (30)

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  • andreas

    Sven Knoll
    Er lebt anscheinend in Innsbruck, behauptet kontinuierlich in Österreich wäre alles besser, schimpft gegen Italien und kostet uns über 10.000 Euro monatlich. Da es im Operettenstaat aber momentan nicht so gut läuft, ist er auf die Schweiz als Vorbild umgestiegen.

    Myriam Tammerle
    Sie schließt einen Gastbetrieb, da der ausländische Koch keine Speckknödel machen kann und ihr wichtigstes und wohl einziges Thema ist „Mietwagen mit Fahrer“

    Faistenauer
    Baut anscheinend illegal, gründet eine neue Fraktion, welche uns zusätzlich Steurgelder kostet und nimmt an, dass er von irgend jemanden noch für voll genommen wird. Vielleicht bei den ABs, den anonymen Bausündern….

    Unterholzner
    Ist ein Maskengegner, schreibt komische Aussendungen oder Anträge und gibt immer der Mitarbeiterin die Schuld, vertraut auf die Meinung seiner Experten, also dem Dorfschamanen aus Lana und dem Medizinmann aus Lajen und kostet uns ebenfalls durch die eigene Fraktion zusätzliches Geld.

    An Unterhaltungswert ist die österreichische Politik momentan zwar nicht zu überbieten, ein paar lustige Gesell:innen hätten wir aber auch anzubieten.

  • heracleummantegazziani

    Ds Mindeste was man gegen Unterholzner nach dieser erneuten Aussendung jetzt tun kann ist eine Anzeige wegen Verbreitung von Falschaussagen. Das Strafgesetzbuch ist hier sehr explizit.

    • yannis

      Also wenn es bei Politikern um FALSCHAUSSAGEN geht kannste ALLE mit Putz und Stingl anzeigen..
      Was passiert bei solchen Verfahren ist ja schon bekannt, mit mehr als einen goldenen „Lugenbeitl“ werden sie nicht bestraft.
      Also lass es sein damit die Justiz nicht auch noch, wie angeblich die Intensivstationen überlastet wird.

      • esmeralda

        yannis, du kannst nicht beurteilen, ob Pfleger und Ärzte in den Intensivstationen überlastet sind, du Niete

        • yannis

          aber dass man laut obiger Aussage im Grunde alle Politiker früher oder Später wegen FALSCHAUSSAGE Anzeigen sollte bzw. könnte, gibst mir also doch Recht, oder ? Du was…..!
          aber nein, ich lasse mich nicht auf Dein Niveau herunter.

          • heracleummantegazziani

            Nein, Sie liegen schon wieder falsch. Dabei habe ich doch geschrieben, dass das StGB hier sehr explizit ist. Wieso lesen Sie den betreffenden Artikel nicht um den Unterschied festzustellen?

  • alsobi

    Vier Kandidaten die noch Grips haben und sich nicht für eine Sache missbrauchen lassen deren Auswirkungen noch nicht absehbar sind. Der Impfstoff für Kinder z. B. der noch eine Testphase von 5 Jahren zu durchlaufen hat!!!!! Unser Fußsoldat „Anderle“ erwähnt natürlich auch nicht wie sich unsere Herrschaften dieser Vopartei in jeder Minute selbst bereichern dafur hier und da ein paar Krümel( auch fürs Anderle) auf dem Fußboden liegen lassen, damit sie U.a. jeden Tag ihre verlogene Hetzte abliefern. Ein paar
    Seilbahnaktien, Umwandlungen in Tourismus- Zonen, Posten……etc. Eine unendlich lange Auflistung der Selbstbereichering und Ausbeutung.

  • criticus

    Ja Hallo, haben wir nächstes Jahr Wahljahr? Wäre nicht schöner gewesen dem Pflegepersonal monatlich mehr als nur 80 Euro brutto Gehaltsaufbesserung zu bewilligen? Ach ja, Hauptsache sich selbst eine außerordentliche Zulage von 10.000 Euro und monatlich 600 Euro Aufbesserung genehmigen. Zum Kotzen! Und macht bitte die Treppen frei, damit wieder jemand herumhüpfen kann, Juhuuu!

  • alsobi

    Geggo du langweilst auch hier. Typ Trittbrettfahrer.

  • artimar

    Wow. Ein Suchrätsel der Neuen Südtiroler Tageszeitung für das Wochenende, um all die Ge(sch)impften des Landtags auszumachen? Wenn man das Foto genau betrachtet, fehlen da schon noch andere. Nicht nur: Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle und Peter Faistnauer, Arno Kompatscher, Thomas Widmann und Josef Unterholzner.

  • trjo

    Impfpflicht für alle Abgeordnete. Sie tragen Verantwortung und sollten Vorbilder sein.

  • trjo

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen; „Es ist an der Zeit, über den obligatorischen Impfstoff nachzudenken“
    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte am Mittwoch, dass die Zeit für die Europäische Union (EU) gekommen sei, „möglicherweise über eine impfpflichtige Impfung“ gegen Covid-19 nachzudenken, unter Berücksichtigung der Ausbreitung der „hochansteckenden“.
    Recht so, hoffentlich wird bald Salvini ausgebremst.

    • yannis

      Ja, ja, nachdem sie die Bundeswehr „ausgelayert“ hat und durch die Hinterzimmer Politik des Hosenanzug’s im Kanzleramt am „Gewählten“ (Herr Weber) vorbei nach Brüssel gelobt wurde, kann sie wieder große Sprüche reissen, anstatt zu Hause einfach nur ab und zu einen Kuchen zu backen.

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