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Freunde der Weinsuppe

Im Ansitz Köstenholz in Terlan wurde der „Freundeskreis der Terlaner Weinsuppe“ gegründet. Damit will man dieses weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannte Gericht – das kurioserweise in anderen Gegenden und im Ausland besser bekannt ist als in Terlan selbst – wieder mehr ins Bewusstsein der hiesigen Bevölkerung rücken.

Weinsuppen gab es bereits in der römischen und in der mittelalterlichen Küche, betonte die Volkskundlerin Barbara Stocker in ihren Ausführungen, und lange Zeit war die Weinsuppe eine Krankenkost, weshalb sie auch häufig in der alten Medizinliteratur vorkommt.

Dort heißt es unter anderem „die Weinsuppe stärkt das Gehirn, das Herz und die Nerven und sie gibt dem Menschen Kraft“. Auch wird in älteren Schriften erwähnt, dass man Weinsuppe nicht wie eine Gerstensuppe oder andere Suppen isst, sondern stets „mit Maß und Ziel“

Weinsuppen sind heute in verschiedensten Variationen in vielen Weinbaugegenden Europas zu finden. Den Begriff „Terlaner Weinsuppe“ findet man erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurde vermutlich im Jahr 1965 von Franz Tauber, Gastwirt im Eisacktal im Eisacktal, dem Terlaner Gastronomen Joseph Theiner, der ein Lokal in Bozen führte und dem aus dem Vinschgau stammenden Spitzenkoch Andreas Höllrigl anlässlich einer Präsentation von Südtiroler Spezialitäten in Berlin kreiert.

Ihre wichtigsten Zutaten sind Fleischsuppe, Weißwein, Sahne und Eigelb. Zur Verfeinerung empfiehlt der Siebeneichner Koch Florian Patauner, Vorsitzender der Gruppe Südtiroler Gasthaus, Lorbeer, sowie eine Einlage aus gerösteten, mit Zimt betreuten Brotwürfen.

Der Freundeskreis, der auf Initiative von Sigmar Stocker gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Weinsuppe wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, die Geschichte und Verbreitung der Weinsuppe zu erforschen, die Suppe als lokale Spezialität zu etablieren, die Gastronomen aber auch Privathaushalte zum Kredenzen der Suppe anzuregen und dafür zu sorgen, dass die „Terlaner Weinsuppe“ auch weiterhin in den Kochbüchern präsent bleibt. Außerdem möchte man die Netzwerke jedes und jeder einzelnen nutzen, um den Bekanntheitsgrad der Terlaner Weinsuppe zu erhöhen.

Lob für die Initiative kam auch von Bürgermeister Hans Zelger.

Er sagte, es sei wichtig für die Identität und Bekanntheit eines Dorfes, eine solche Tradition hochzuhalten, und es sei sehr begrüßenswert, wenn Terlan, das schon jetzt dank seiner Weine weltbekannt ist, durch solche Initiativen seinen Ruf festigt und kulinarisch, gastronomisch und auch touristisch weiter punkten kann.

Der „Freundeskreis der Terlaner Weinsuppe“ ist demnächst auch in den sozialen Netzwerken zu finden. Er steht allen Interessierten offen und heißt neue Mitglieder herzlich willkommen!

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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