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Stolze Handwerker

Martin Haller

Um das Thema Nachwuchs-Sicherung und -Gewinnung ging es beim Tag des Handwerks 2021, der nach coronabedingter Pause wieder in Präsenz stattfand. Erstmals wurde der „Preis für besondere Dienste im Handwerk“ vergeben.

Die Nachwuchssicherung und Nachwuchsgewinnung im Handwerk stellen zentrale Herausforderungen für die Zukunft. Um dieses Thema ging es beim Tag des Handwerks 2021, der nach coronabedingter Pause wieder in Präsenz stattfand.

Erstmals wurde der „Preis für besondere Dienste im Handwerk“ vergeben.

Mit einer reduzierten Teilnehmerzahl und unter den geltenden Hygienevorschriften konnte nach fast zwei Jahren erstmals wieder eine lvh-Veranstaltung im Haus des Handwerks abgehalten werden.

lvh-Chef Martin Haller und seine Stellvertreter Hannes Mussak und Giorgio Bergamo begrüßten die Handwerker, die politischen Vertreter sowie die Gäste aus dem benachbarten Bayern und Tirol alle persönlich.

„Es freut mich sehr, dass wir uns im Rahmen dieser Veranstaltung nun wieder persönlich sehen können. Der heutige Tag des Handwerks steht unter dem Motto „Handwerker:in? Und stolz drauf!“ und soll auf eine sehr wichtige Zukunftsherausforderung eingehen. Wir wollen junge Menschen noch stärker auf die vielzähligen und vielversprechenden Zukunftschancen im Handwerk aufmerksam machen“, betonte Haller.

Aufgrund der aktuell positiven Auftragslage werden sowohl Fachkräfte als auch Auszubildende gesucht. Seit dem Lehrlingspakt im Jahr 2015 ist wieder ein leichter Anstieg der Lehrlingskurve zu verzeichnen. Eine Lehre im Handwerk ist seitdem keine Einbahnstraße mehr, sondern ermöglicht viele neue Anschlusswege.

„Die akademische und praktische Ausbildung müssen aber noch stärker als gleichwertige Ausbildungsschienen vermittelt werden. Wir benötigen hierzu die Unterstützung der Politik, um Ausbildungsbetriebe zu entlasten und die Ausbildung zu fördern“, ist der lvh-Präsident überzeugt.

In einer Videobotschaft an die Gäste der lvh-Veranstaltung wandte sich Wirtschafts – und Bildungslandesrat Philipp Achammer. Er lobt die Krisenresistenz, Ausbildungsqualität und vor allem die Aufrechterhaltung der Lehrverhältnisse der Südtiroler Handwerksbetriebe insbesondere während der Corona-Krise.

„Jeder soll die Möglichkeit zum Aufstieg haben, egal ob über die akademische oder berufliche Ausbildung. Dafür wollen wir uns gemeinsam einsetzen“, betonte Achammer.

Einen klaren Auftrag an Politik, Schulen und die Handwerker selbst erteilte der Gastreferent der Veranstaltung, Sven Schöpker.

„Die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung erfordert das Zusammenspiel von Betrieben, Bildungsinstitutionen und der Gesellschaft. Nur dann kann es gelingen, junge Mädchen und Burschen für das Handwerk zu begeistern. Handwerk ist cool, zukunftssicher und empfehlenswert – darum: Kinder, traut euch und werdet Handwerker!“

Grußworte an die Gäste der Veranstaltung richteten auch Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern sowie Franz Jirka, Spartenobmann für das Gewerbe der WKÖ.

Erstmals Preis für besondere Verdienste im Handwerk vergeben

Für einen Höhepunkt sorgte abschließend eine Preisübergabe.

Der Verein zur Förderung des deutschen Handwerks e.V. in München, mit welchem der Tag des Handwerks bereits seit mehreren Jahren gemeinsam organisiert wird, hat den sogenannten „Preis für besondere Verdienste im Handwerk“ ins Leben gerufen.

Für den ersten Preis nominiert wurde Markus Wasmeier, ehemaliger Ski-Star und Olympiasieger sowie gelernter und engagierter Handwerker.

Seit Jahrzehnten setzt er sich dafür ein, alte Gebäude zu schützen und zu konservieren – und dies unter Bewahrung wertvoller handwerklicher Fähigkeiten.

Um diese Gebäude erhalten zu können, werden bewährte Techniken mit neuesten Methoden im Handwerk kombiniert, so dass sie optimale Effekte für den Erhalt entfalten. Zu sehen sind diese Ergebnisse in seinem Museumsdorf in Bayern in der Nähe des Schliersees. Diese Mammutaufgabe kann von Herrn Wasmeier nur geleistet werden, weil die ganze Familie diese Passion teilt.

Bei der Umsetzung seiner Vision kommen ihm auch sein Durchhaltevermögen und Ehrgeiz als Spitzensportler zugute. Zudem beruht seine Leidenschaft in diesem Bereich auch stark auf seiner Heimatverbundenheit. Markus Wasmeier wirbt mit seinem Museumsdorf dafür, Heimat, nachhaltige Wirtschaft und handwerkliches Können wertzuschätzen“, erläuterte der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Handwerks e. V. und Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Der Preis soll zukünftig jedes Jahr an Personen oder Institutionen aus Bayern, Tirol oder Südtirol vergeben werden, die sich um die Entwicklung des Handwerks in verschiedenster Weise verdient machen oder gemacht haben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • fakt60ist

    Das Handwerk wird immer das Lebensnotwendigste bleiben in unserer mittlerweile unbegreiflichen Politik! Ich hätte da mal ein paar Vorschläge für die Politik, wie man diesen Lebensnotwendigsten Beruf retten kann. Warum soll heutzutage ein ausgelehrneter Handwerker wenn er sich selbst ein Häuschen installiert angewießen sein, dass ihm sein Chef eine Unterschrift gibt, damit seine eigene Arbeit in Ordnung ist??? Dabei sind die Arbeitnehmer ja diese, die in der praktischen Arbeit ja viel kompetenter sind, als Ihre Arbeitgeber!!! Für mich unverständlich diese Diskriminierung!!! Zudem noch ein Vorschlag für die Politiker!!! Handwerker, sollten…!!!!!! Wenn Gerechtigkeit noch in einer Demokratie einen Stellenwert hat, mindestens 5Jahre früher in Pension gehen dürfen!!!! Das würde den Mangel an „lebensnotwendigsten“ Arbeitnehmern erledigen. Wenn wir diese Menschen, die körperlich am meisten leisten für unsere Gesellschaft ,weiter diskriminieren, wird die Zeit uns eines besseren belehren, was „Lebensnotwendig ist“

  • tirolersepp

    Und 2500 Euro netto im Monat, mit Verpflegung und Dienstfahrzeug, Fakten Leute, Fakten !!!!

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