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„Ich bleibe im Amt“

Ingemar Gatterer mit Mariano Vettori (Foto: FF – Das Südtiroler Wochenmagazin/Alexander Alber)

SAD-Generaldirektor Mariano Vettori sieht mit dem Rückzug von Ingemar Gatterer die Chancen des Unternehmens auf weitere Landesaufträge gewahrt. Er selbst will bleiben.

von Thomas Vikoler

Es ist ein offenes Geheimnis, dass er, der Generaldirektor und ehemalige Rechtsanwalt, das juristische Hirn der SAD Nahverkehr AG ist. Und wohl auch den vorgestern vollzogenen Rückzug von Mehrheitseigner Ingemar Gatterer aus dem operativen Geschäft empfohlen hat.

Doch Mariano Vettori dementiert: „Ich habe keine Entscheidungsbefugnis, die hatten bisher allein Gatterer und Miteigentümer Pietro Tosolini. Gatterer hat intelligent reagiert, um Schaden von der SAD abzuwenden“.

Gatterer und Vettori bildeten in den vergangenen viereinhalb Jahren ein gefürchtetes Gespann an der Spitze der SAD, den Kampf gegen das Land Südtirol führten sie gemeinsam.

Muss deshalb nicht auch der aktuelle Präsident des Verwaltungsrates fürchten, wie Gatterer vom Mobilitätsassessorat wegen „unwürdigen Verhaltens“ nach Artikel 80 des Vergabegesetzes „gesperrt“ zu werden? U.a. wegen „gerichtlichen Stalkings“ und Presskampagnen gegen das Land, wie es in der Vorhaltung gegen Gatterer heißt.

„Nein“, antwortet Vettori, „davon gehe ich nicht aus. Ich will im Unternehmen bleiben, auch wenn ich nicht mehr der Jüngste bin. Ich habe auch meinen Ort am Meer.“

Ein Foto aus guten, alten SAD-Tagen

In der ersten Septemberhälfte werde die SAD Nahverkehr AG einen Nachfolger für Gatterer als gesetzlichen Vertreter bestimmen. „Es wird eine kompetente Person sein, die nicht aus der Politik kommt“, kündigt Generaldirektor Vettori an. Namen will er derzeit keinen nennen.

Und wie geht es wirtschaftlich weiter mit der SAD angesichts des drohenden Verlusts von Aufträgen und Konzessionen trotz des Rückzugs des großen Bosses?

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat am Mittwoch erklärt, dass dieser Schritt aus der Sicht des Assessorats nichts ändere. Eine „Sanierung“ der SAD durch einen Wechsel im Management in den laufenden Ausschreibungsverfahren zum Schülerbusdienst und die außerstädtischen Buslinien ist nach Ansicht der Juristen der Landesverwaltung nicht möglich. Wennschon hätte dieser Schritt vor Abgabe der Angebote erfolgen müssen.

Gatterer selbst erklärt in seinem Rücktrittsschreiben, dass er sich zum Nutzen der SAD aus dem Tagesgeschäft zurückziehe – dies aber Fragen der Legitimität nicht berühre.

Ingemar Gatterers Rücktrittsschreiben

Dieser Satz stammt ist wohl mit Generaldirektor Vettori abgesprochen, der die rechtliche Lage aus seiner Sicht folgendermaßen erklärt: „Es gilt auch hier das Rechtsprinzip tempus regit actum, was so viel bedeutet, dass der Akt durch das derzeit geltende Gesetz bestimmt wird. Die SAD ändert während einer laufenden Ausschreibung ihr Führungsgefüge. Dabei zählt nicht, wie vielleicht beim Land vermutet wird, die Abgabefrist, sondern der Termin der Zuweisung eines Auftrags oder einer Konzession.“

Laut Vettori kann sich ein Unternehmen also vor den Wirkungen des Ausschlussartikels 80 schützen, indem es – wie im Falle Gatterers geschehen – in der Entscheidungsphase einen Feldspieler ersetzt, dem buchstäblich die rote Karte gezeigt wurde. Tempus regit actum.

Zu möglichen wirtschaftlichen Folgen eines Ausschlusses der SAD vom Schülerbusdienst und der außerstädtischen Buslinien will sich der Generaldirektor deshalb nicht äußern.

Aber er deutet an, dass die SAD auch nach dem Rückzug Gatterers alle Rechtsmittel ausschöpfen will.

LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:

  • Was der Pfalzner Unternehmer nach seinem Rücktritt sagt.
  • Und: Wie Ingemar Gatterer in den sozialen Netzwerken sein Saus-und-Braus-Leben zelebriert.
  • Ingemar Gatterer in Saint-Tropez (Foto: FB/Gatterer)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • steve

    Ich bin kein Psychologe, aber niemand erzählt mir, dass das noch normal ist, was man in den letzten Jahren zu sehen bekommen hat.
    Mit einem Ferrari oder Porsche, unser Leser beispielsweise fährt Porsche, wie er schreibt, lenkt man dann davon ab, dass man sie, aus meiner Sicht, salopp formuliert eigentlich nicht alle hat.

    • leser

      Steve
      Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, wenn die presse jetzt auf ein saus und brausleben hinweist, wie hoch das niveau einer selbsternannten tageszeiting der tiroler ist
      Abgesehen davon dass sich leite wie gatterer jeden liter und jeden reifen für den zitierten saus und braus gut bezahlen müssen, kannst du und die redakteure der tageszeitung ihm das gönnen
      Auf der einen seite leben die in südtirol angebetete familie oberrauch genauso in schlössern, landbauernhöfen usw. Und das nur weil sie eine eigene kirchbank in der pfarrkirche, haben da kräht kein hahn danach
      Aber was ich sagen will ist die tatsache, dass diese parteinahme und hetzjagt abgesehen von öffentlicher meinungsmache absolut unterste schublade ist und einen reporter disqualifiziert und noch dazu den wahren succhus der sache nucht anspricht
      Aber das verstehen solche schildbürger wie du nicht

    • robby

      Wäre interessant zu erfahren welches Auto du fährst. Ich bin auch kein Psychologe, aber niemand erzählt mir, dass das noch normal ist, was du von dir gibst „steve“. Oder lenkst du auch davon ab, dass du, aus meiner Sicht, salopp formuliert eigentlich nicht alle hast?

  • andreas

    Unverständlich ist, dass die alle das Spiel mitgespielt haben und nicht früher die Notbremse gezogen haben.
    Die sind alle nicht dumm und haben wohl die Hartnäckigkeit des Landeshauptmannes, welcher hier trotz diverser Angriffe konsequent seine Linie durchgezogen hat, unterschätzt.
    Gut so, dass der LH trotz des Alt-LH mit Insiderwissen standhaft geblieben ist.

    Der SAD haben diese Spielchen massiv geschadet, sie hat ihre Sache eigentlich über Jahrzehnte gut gemacht.

    • leser

      Anderle
      Verstehst offensichtluch auch du nicht, dass es seid mehr als 30 jahren der politische wille war eine lukrative öffentliche struktur in private hände zu bringen
      Ob es wohl zufall war, dass es sich vorwiegend um langjährige und treue parteisoldaten handelt
      Der gatterer junior ist fast unschuldig, denn ohn hat man diese geldmaschinerie ja nur mehr in die hand gelegt
      Nebenbei
      Auf dem foto sieht man den anwalt und SVP mann perathoner und es ist schwer gewisse zusammenhänge nicht zu erkennen

      • andreas

        Was du nicht alles weißt, was ich nicht weiß….

        Warum willst mir eigentlich regelmäßig erklären, was für ein Tölpel du bist? Lass es gut sein, dein Kauderwelsch ist unleserlich und deine Meinung interessiert mich genau O, in Worten Null, zero, nada, niente, nun kapiert?

        • leser

          Anderle mein kauderwelsch hat zumindest einen standpunkt im gegensatz zu deinem fantastischen belehrungsgefasle, welche fast genausoviel schreibfehler drinnen hat, aber das kritisierst du mittlerweile ja eh nicht mehr

          • steve

            Leserle witzig nur dass man etwas das immer schon privat und niemals öffentlich war nicht Privatisieren kann… 🙂

          • leser

            Steve
            Wenn das land den fuhrpark an einen privaten ûberträgt, dann darf man nicht den unternehmer belangen, sondern dafür gehörten verantwortliche verwalter und beamte eingesperrt
            So einfach kann das sein

          • steve

            @leser isch guat Hascherle…..

  • devils_son

    Neidhammel erster Qualität seids do!
    typisch fir ins do, na echt, welch an Level.
    leistet uanfoch mol selbr eppes, donn kennts a mitholtn

    • leser

      Devil_son
      Bravo
      Dass man einen 12 stundentag hat das was keiner und dass die gehålter am 27.ten ūberwiesen werden ist auxh nichtmal danke wert
      Aber im porsche zu sitzen ist der tageszeitung einen artikel wert

      • devils_son

        genau sooo ist es! was der Unternehmer leistet interessiert nicht, drüberhinaus merken die alle nicht , dass wenn es nicht so richitge – nennen wir sie mal „Rocker“ der Wirtschaft gäbe – die hätten alle zusamm keine Suppe zu essen……

      • devils_son

        by de way – Tageszeitung ein Artikel wert – müssten die Hungerleider von Schreiberlingen sich nicht auf jedes Aas stürzen, die Welt wäre ein ziemlich andere…..

  • artimar

    Hoffentlich fährt er sein Auto nicht so wie die SAD gegen die Wand.

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