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„Wie in einem Polizeistaat“

Sven Knoll

Ein Bürger ist in Bozen innerhalb von einer halben Stunde zwei Mal von den Carabinieri bestraft worden. Die STF protestiert.

Die Süd-Tiroler Freiheit ist entsetzt!

Ein Bürger ist in Bozen innerhalb von einer halben Stunde zwei Mal von den Carabinieri bestraft worden, weil er in der Laubengasse und am Obstmarkt – beides verkehrsberuhigte Zonen bzw. Fußgängerzonen – nicht den Gehsteig benutzt hat.

Die Süd-Tiroler Freiheit verurteilt dieses Verhalten der Carabinieri aufs Schärfste und spricht von Polizeistaat-Methoden. Der Landtagsabgeordnete der Bewegung, Sven Knoll, fordert Konsequenzen für die Beamten und kündigt eine Anfrage im Landtag an.

Der Bürger schilderte , wie es zu den Strafen gekommen ist. Er ist in der Laubengasse Richtung Obstmarkt unterwegs gewesen, so wie viele andere Menschen zum selben Zeitpunkt. Er befand sich also stets in Fußgängerzonen, die nur bedingt von Fahrzeugen durchfahren werden dürfen.

Als ein Carabinieri-Fahrzeug ohne jeglichen Einsatzbefehl und ohne Sirene bei ihm vorbeifuhr, streifte es sein Bein. Der Bürger hat die Beamten auf dieses Missgeschick aufmerksam gemacht, als plötzlich einer der Beamten die Tür aufgerissen und ihn in italienischer Sprache angebrüllt hat.

Der Carabiniere verlangte den Ausweis des Bürgers. Er erhielt eine Strafe in Höhe von 26 Euro. Die Begründung: Er habe eine Übertretung der Straßenverkehrsordnung begangen. Er sei auf der Fahrbahn zu Fuß unterwegs gewesen, obwohl ein Gehsteig vorhanden sei.

Als der Bürger weiterging, wurde er mitten auf dem Obstplatz von den selben Carabinieri ein weiteres Mal angehalten. Das Spiel begann von vorne. Der Bürger kassierte die gleiche Strafe nochmal.

Sven Knoll wirft den Beamten Amtsmissbrauch vor und betont:

„Solch ein schäbiges Verhalten der Carabinieri muss Konsequenzen haben!“ Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit kündigt eine Landtagsanfrage an: „Die Politik hat dafür zu sorgen, dass sich derartige Schikanen der Bürger durch die Carabinieri nicht wiederholen!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • andreas

    Was muss das für eine Pfeife gewesen sein, wenn er in der Laubengasse und auf dem Obstmarkt gestraft wird, da dort jeder geht.
    Wollte wohl nicht ausstellen, als die Polizei kam und dachte er ist schlauer.

  • roger

    Do hom sich wohl 3 Oxn 2 Mol troffn…

  • schwarzesschaf

    Ja wer weiss was effektiv war, sage nur Rechtsanwalt bestimmt wollte er zeigen was für ein guter Rechtsanwalt er ist aber die carabinieri hatten ein besseres Rechtswissen, und was heistt verkehrsberuhigt Herr Knoll narrenfreiheit für die Fussgänger???? Nein heisst nur das weniger verkehr ist aber der fussgänger sollte ein auto kommen platz machn und zwar zack zack denn die strasse ist für geräte mit rädern mit ausnahmen

  • criticus

    Wie dieser Vorfall auch abgelaufen ist, mich hat es in Bozen öfters gewundert, was ein Carabinieri-Einsatzwagen ohne Einsatzbefehl in einer überfüllten Fußgängerzone zu suchen hat. Dabei ging es fast jedes mal knapp her. In den meisten Fällen hat es nicht nur ältere Personen erwischt, da hatte der Fahrer noch Nachsicht, jüngere Personen wurden vom Fenster heraus einfach zusammengeschissen. Was hat das für einen Sinn, außer dass die Insassen mit den Sonnenbrillen und tollen Auto „figo“ aussehen? Wenn ein Räuber durch eine Fußgängerzone läuft, kann man in einen solchen Fall doch nicht einfach Gas geben. Man wäre eine Gefahr und man hat auch keine Chance den zu fangen. Der haut einfach in einer Durchgangspassage ab und die Sicherheitskräfte können nur nachschauen. In anderen europäischen Städten geht die Polizei zu Fuß, auch in Zivil, das ist effizienter und billiger. Einsatzfahrzeug mit Fahrer steht dort außerhalb der Fußgängerzone und warten auf evtl. Anweisungen der Fußmannschaft.

  • perikles

    Ich verstehe immer mehr, warum Herr Knoll zu den unbeliebesten Politikern gehört

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