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„Du bist die, die ich will“

Aaron Mayr: Der Vielfältige

von Roman Gasser

Aaron Mayr und die Musik – das passt einfach zusammen. Er ist ein Künstler, der aus der Seele heraus Musik macht – diese Ehrlichkeit ist seinen Songs eingeschrieben. Mit sehr viel Leidenschaft verarbeitet er Selbsterlebtes in seiner Musik. Alles, wirklich alles, was er schreibt, kommt aus seinem eigenen Leben und die Musik ist die Sprache dafür. Hauptsächlich sind es Liebesgeschichten – solche, die gut gegangen sind und solche die schlecht liefen. 

Jahrelang hat er keine Musik mehr gemacht, das Ziel und Dringlichkeit waren ihm abhandengekommen. Oft fühlte er sich missverstanden und leicht hatte er es auch nicht. So unterschiedlich und vielfältig wie seine Stimmungen ist das neue Album ausgefallen, das musikalisch von Pop über Alternativ bis hin zu Metal reicht. Genauso wie das Leben spielt, mal sanft und leise und verliebt, mal zornig und traurig. Die Emotionen variieren ständig. Viele Künstler*innen gehen immer nur in eine Richtung – nicht so Aaron. Nicht zufällig bezeichnet er sich selbst als der Vielfältige. 

Die Botschaft seines Albums mit dem Titel „Augenblick“: jeder, der gerne Musik hört, sollte sich auf ihre Vielfalt einlassen und nicht nur einen Stil verfolgen. „Die Grundidee, dass es immer um die Liebe geht, ums Leben – das wird immer bleiben, aber die Musikrichtung, mit der du Emotionen transportierst, wird sich immer verändern und das ist spannend“, sagt er.

Der Song „Du bist Die“ ist das gefühlvolle Highlight des Albums und er steht stellvertretend für die Kreativität des Songwriters. Herzschmerz spielt dabei eine große Rolle, jener Schmerz, den alle kennen, aber nicht darüber reden. „Ich schreibe dich an, du schreibst zurück – und Stück für Stück mag ich dich“ beginnt der Songtext hoffungsvoll und endet mit einer großen Enttäuschung. „Du bist die mit der ich segeln will in meinen Träumen in der Nacht“ lautet eine enthusiastische Songzeile, die dann abrupt und ohne Vorwarnung ein Ende findet. „Was ist passiert, ich hab es nicht realisiert – du willst schon gehen, ich bleib alleine, wo willst du hin so ohne mich“. Die Blase ist geplatzt, die Realität hat die Lovestory zunichte gemacht. Es gab noch so viel zu sagen, aber die „Eine“ konnte es nicht erwidern. 

Eine Anekdote dazu: Als er den Song „Du bist Die“ geschrieben hatte, war der erste Teil des Textes Realität geworden, nachdem er den Song im Kasten hatte, ist auch der zweite Teil des Songtextes real passiert. Manchmal nimmt ein Song eben das Leben vorweg. 

Aaron Mayr singt überwiegend Deutsch, weil das die Sprache ist, in der er sich am besten ausdrücken kann. Auf das Etikett „Südtiroler“ oder „Eppaner“ will er jedoch nicht reduziert werden, er sieht sich als deutschsprachiger Europäer.

Ab 16. Juli kann man die EP auf Spotify und weiteren Musikchannels anhören.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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