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„Liebe ist keine Ideologie“

Der Sexualpädagoge Michael Peintner kritisiert das „menschenrechtsverletzende Abstimmungsverhalten“ der Senatoren Dieter Steger und Meinhard Durnwalder.

Michael Peintner, Psychotherapeut, Sexualberater und Sexualpädagoge, hat den beiden SVP-Senatoren Dieter Steger und Meinhard Durnwalder einen Offenen Brief geschrieben, in dem er deren Abstimmungsverhalten im Zusammenhang mit dem Anti-Homophobie-Gesetz scharf kritisiert. „Als Psychotherapeut und auch als Mensch, der die internationalen Menschenrechte achtet, kritisiere ich aufs Schärfste Ihre Haltung und Ihr Vorgehen bezüglich des DDL Zan. Mit Ihrer Weigerung, dieses Gesetzesprojekt aktiv zu unterstützen, machen Sie sich mitverantwortlich:

dass Menschen in Italien aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder ihrer geschlechtlichen Identität körperlich/verbal/psychisch beleidigt, angegriffen, verletzt und getötet werden; dass Menschen aufgrund von queerfeindlichen Anfeindungen und Diskriminierungen sich suizidieren oder andere psychische Krankheitsbilder entwickeln; dass Homo-,Bi-, Trans-, Inter- und Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft zunimmt“, schreibt Peintner.

Liebe sei Liebe und keine Ideologie, genauso wie Hass keine Meinung sei. „Mit Ihrem Verhalten missachten Sie die Menschenrechte und fördern indirekt Gewalt und Übergriffe gegen Menschen, die nicht heteronormativ leben bzw. eine andere geschlechtliche Identität bei sich wahrnehmen. Somit reihen Sie sich ein in die diktatorischen und menschenverachtenden politischen Systeme von Polen und Ungarn“, giftet der Sexualpädagoge, der den beiden Senatoren jede fachliche Expertise zu diesem Thema abspricht. Er beschäftige sich wissenschaftlich und therapeutisch schon viele Jahre mit dem Thema und wisse, wie Menschen unter queerfeindlicher Politik litten und dieser schutzlos ausgeliefert seien.

„Zu dieser tragischen Situation tragen auch Sie mit Ihrer Denkweise und mit Ihrem Verhalten im römischen Senat bei. Außerdem kann ich Sie nicht Volksvertreter nennen (was ja die Aufgabe von Senator*innen wäre), da Sie mit Ihrer Haltung und mit Ihrem Verhalten weder mich selbst, noch viele meiner Bekannten und eine große Anzahl meiner Klient*innen NICHT vertreten“, so Peintner abschließend. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • erich

    Eine kleine Minderheit möchte sich alle erdenklichen Freiheiten herausnehmen, die große Mehrheit, die auf viele Freiheiten verzichtet und ihren Beitrag zur Bevölkerungspolitischen Weiterentwicklung leistet, werden als Rechts mit diktatorischen Gedankengut bezeichnet. Dabei sind sie es die das Rad am laufen halten und deren Kinder die für die meisten dieser Minderheit, Renten und soziale Absicherung garantieren.

  • robby

    Die Wichtigmacher sterben nicht aus.

  • waldemar

    Michael Peintner hat es auf den Punkt gebracht, die Senatoren Dieter Steger und Meinhard Durnwalder sind durch ihre respektlose Haltung gegenüber Minderheiten nicht würdig Volksvertreter genannt zu werden.

  • meinemeinung

    Die Senatoren Dieter Steger und Meinhard Durnwalder haben sicher für die Mehrheit der Bürger ihre Arbeit gemacht.
    Das Sexualpädagoge Michael Peintner deren Abstimmungsverhalten nicht akzeptiert ,ist seine Meinung, Steger und Durnwalder sind anderer Meinung, sollte man respektieren.
    Menschen werden in Italien , egal welcher Rasse ,Religion ,sexuellen Orientierung und/oder ihrer geschlechtlichen Identität zur genüge geschützt ,ist meine Meinung

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