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Schlappen oder Krawatte?

Pyjama, Sakko oder Badeschlappen: Wie muss sich ein Abgeordneter kleiden, um den Gepflogenheiten des Hohen Hauses gerecht zu werden?

Ulli Mair (Freiheitliche): Fakt ist, dass die Amtsdiener inzwischen besser gekleidet sind, als mancher Abgeordnete. Fakt ist, dass die Kleiderordnung besagt, dass sie der Würde des Hohen Hauses Rechnung tragen muss. Wenn jemand der Meinung ist, dass ein Hawaihemd oder ein T-Shirt angebracht ist, bitte. Fakt ist auch, dass Denis Paoli, der den Sager der Pyjama-Party getätigt hat, in den Kommissionssitzungen selbst daherkommt, als wäre er auf Klassenfahrt beim Maiausflug. Wenn Männer im Landtag offene Schuhe tragen, finde ich das unpassend. Ich bin diesbezüglich bestimmt konservativ und noch ein Fan der alten Schule: Sakko und Krawatte.

Rita Mattei (Lega): Die Geschäftsordnung des Landtags sieht vor, dass sich jeder Abgeordnete angemessen und der Rolle entsprechend kleidet. Es liegt an den  Mandataren, die passende Kleidung zu wählen. Wir sind nicht in einem Kindergarten, wo die Präsidentin eine bestimme Kleiderordnung festlegt, bei der von Kopf bis Fuß vorgeschrieben wird, wie sich ein Politiker zu kleiden hat. Ulli Mair hat insofern recht, dass sich nicht alle Abgeordneten an die Vorschriften halten. Ein, zwei Mandatare erscheinen weiterhin mit Schlappen im Landtag. Der Großteil der Kollegen hingegen wählt Jacket und/oder Hemd. Ich kann schon nachvollziehen, dass es momentan sehr  heiß ist. Wenn sich ein Abgeordneter aber übertrieben unangemessen kleiden sollte, werde ich diesen als Präsidentin auch ermahnen. Ich hoffe jedoch, dass es nicht dazu kommen wird.

Magdalena Amhof (SVP): Ich hab den Eindruck, dass das schon so passt! Es sind alle gepflegt und alles andere steht mir nicht zu, zu bewerten! Geschmäcker sind verschieden. Eine Krawattenpflicht hielte ich für übertrieben. Ein gewisser Stil ist sicher wichtig, und Ulli Mair ist de facto immer top gekleidet.

Paul Köllensperger (Team K): Diese Debatte überlasse ich gerne den ExpertInnen und Experten von der Lega und den Freiheitlichen. Das Problem sind doch eher das Verhalten und die verbalen Entgleisungen einiger Trentino Lega-Abgeordneten als die Kleidung. Da nützt auch eine Krawatte nix mehr.

Brigitte Foppa (Grüne): Nein, es braucht keine Krawatten-Pflicht. Respekt vor der Institution und den Abgeordneten untereinander reicht vollauf. Mir wäre nie aufgefallen, dass sich ein Kollege unpassend gekleidet hätte. Die Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das ist auch gut so.

Umfrage: Matthias Kofler

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