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Unsichtbare Arbeit

(Foto: LPA/Unsplash)

Zum Internationalen Tag der Familie unterstreicht das Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren Südtirols die existentielle Wichtigkeit von Familie und die Notwendigkeit von Wertschätzung und Unterstützung.

Seit 28 Jahren gibt es den Internationalen Tag der Familie, ausgerufen von den Vereinten Nationen, um jedes Jahr am 15. Mai auf die Bedeutung der Familie für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen, für die Anerkennung der Leistungen der Familie sowie eine familienfreundliche Gesellschaft zu werben.

Das Netzwerk Eltern-Kind-Zentren Südtirol schreibt dazu einleitend:

„Eine alleinerziehende Person mit Kind ist wohl die kleinste Form der Familie, Getrennterziehende, verheiratete oder unverheiratete Paare mit Kindern, Pflege- oder Adoptivfamilien, Regenbogen- oder Patchworkfamilien: Familien sehen heute sehr unterschiedlich aus und haben sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. Heute verstehen die meisten Menschen unter Familie eine Gemeinschaft von Menschen, die Verantwortung füreinander übernehmen, die einander wichtig sind, füreinander sorgen und auch in schwierigen Zeiten füreinander da sind.“

Wer bildet die Basis einer gesunden Gesellschaft, wenn nicht die Familien?

In den Familien werde  der größte Teil der Fürsorgearbeit und Erziehungsarbeit der Kinder, aber auch der Pflegearbeit kranker und alter Menschen geleistet. Diese Arbeit sei häufig unsichtbar, unbezahlt und weiblich.

Sandra Moszner

„Familie leistet für das Fortbestehen unserer Gesellschaft wohl den Hauptteil der Arbeit“, so das Netzwerk. Würden Erwachsene keine Kinder bekommen und sich auch um diese kümmern, wäre dies das Ende unserer Gesellschaft. Dabei erfährt diese existentiell wichtige Arbeit kaum Wertschätzung in Form von angemessenen Rahmenbedingungen und Ressourcen..

“Viele Mütter und Väter haben Schwierigkeiten, Beruf und Familie zu verbinden. Für sie ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft mit Stress verbunden. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist und bleibt eine individuelle und gesellschaftliche Herausforderung. Auch finanziell bedeutet jedes Kind häufig einen Schritt in Richtung Armut, wenn nicht gleich, spätestens im Rentenalter wird es offensichtlich.”, so Sandra Moszner, die Präsidentin des Netzwerks der Eltern-Kind-Zentren Südtirols.

Wie können Familien unter diesen Umständen gesund bleiben, um unserer Gesellschaft eine gesunde Basis zu geben?

Wie müssen sich Rahmenbedingungen für Familien verändern um wirklich familienfreundlich zu sein? Was wenn Familien überfordert sind?

Leider könne Familie auch Ort von Gewalt, Vernachlässigung und Leid sein.

Sandra Moszner unterstreicht: “Das Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren setzt sich dafür ein, gesunde Rahmenbedingungen für Familien zu gestalten. Lösungsansätze gibt es einige: Die Gleichstellung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit, angemessene finanzielle Unterstützung von Familien, ausreichend geförderte Elternzeit, passende und flexible Möglichkeiten qualitativer Kinderbetreuungs- und Bildungsangebote, Rentenabsicherung der Fürsorgenden, Familienfreundlichkeit als gelebter Wert in den Betrieben u.v.m.“

Am Internationalen Tag der Familie unterstreicht das Netzwerk: „Familie als gesunde Basis der Gesellschaft ist nicht selbstverständlich. Gesunde Familie braucht Zeit und optimale Rahmenbedingungen.”

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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