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„Gewächshaus statt Schlachthof“

Archivbild (Foto: XR SouthTyrol)

Die Bürgerinitiative #recoveryfund4 organisiert am Mittwoch in Bozen einen Flashmob gegen die mangelnde Transparenz rund um den Recovery Fund.

Die Bürgerinitiative #recoveryfund4 organisiert in Zusammenarbeit mit Extinction Rebellion SouthTyrol, Fridays for Future SouthTyrol, Allies for Liberation und Regala Zukunft, den Flashmob “Gewächshäuser statt Schlachthöfe” am Mittwoch um 08.30 Uhr auf dem Waltherplatz in Bozen.

Die Aktion will auf die mangelnde Transparenz und Bürgerpartizipation rund um den EU – Recovery Fund aufmerksam machen und insbesondere das Vorhaben in Frage stellen, 8 Millionen Euro in den Bau eines Schlachthofs in Bozen zu investieren.

Der Flashmob wird begleitet von einer Social Media Kampagne mit dem Hashtag #recoveryfund4 in der Bürger*innen ihre Ansichten darüber, wie der Recovery Fund verwendet werden soll, teilen können.

In der Aussendung heißt es:

Wir demonstrieren gegen die geplante Investition von 8 Millionen Euro aus dem EU Recovery Fund für die Errichtung des öffentlichen Schlachthofs Bozen. Die EU-Hilfsgelder sind für die Bewältigung der durch die Pandemie erzeugten Krise einzusetzen, mit einem besonderen Augenmerk auf öko-soziale Nachhaltigkeit. Dies steht in starkem Kontrast zum Fakt, dass der Konsum tierischer Produkte, wie er in industrialisierten Ländern passiert, ein ausschlaggebender Treiber der Klimakrise und sozialer Ungerechtigkeit ist, sowie schädlich für unsere Gesundheit und den Erhalt der Biodiversität. Zudem ist wissenschaftlich inzwischen unumstritten, dass intensive Tierzucht Pandemien maßgeblich begünstigt.

In Südtirol werden bereits jetzt Tiere aus dem Ausland importiert, damit sie hier geschlachtet werden, das heißt es gibt mehr Schlachthof-Kapazität als lokale Tierzucht bedienen könnte. Folglich stammt Fleisch von südtiroler Schlachthöfen aus schwer nachvollziehbaren Haltungsbedingungen, die neben der Begünstigung von Pandemien auch ethisch nicht vertretbar sind.

Ebenso ist dieses Projekt wirtschaftlich nicht nachhaltig: UN-Studien beschrieben einen massiven Einbruch des Fleischkonsums im letzten Jahr und alles deutet darauf hin, dass dieser Trend auch nach der Pandemie weiter anhalten wird. Menschen weltweit erkennen, dass der Konsum tierischer Produkte, in der Form wie er insbesondere in industrialisierten Ländern passiert, nicht nachhaltig ist. Südtirol muss die Gelder des Recovery Fund zukunftsorientiert einsetzen, um diese wichtige Chance zum notwendigen Wandel nicht zu verpassen.

Daher fordern wir: Gewächshäuser statt Schlachthöfe.

Es ist Essentiell, dass zukünftig Bürger:innen mitbestimmen können, wenn es um derart große Gestaltungsmöglichkeiten unseres Land geht, wie es der Recovery Fund ist. Die Landesregierung wusste seit Sommer 2020 von dieser Chance, die Bürger*innen wurden jedoch nicht gebührend darüber informiert. Daher fordern wir: neue Konzepte der Bürgerbeteiligung, wie Bürgerräte, müssen umgesetzt werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • bernhart

    Was ist der Unterschied zwischen eine Stall und einen Gewächshaus oder einem Schlachthof ??
    Tiertransporte können vermieden werden, den Bürgern kann und darf nicht vorgeschrieben werden was sie essen müssen, wenn jemand unseren Tieren das Fütter wegfrisst ist das eine Sache , doch auf Bürger loszugehen welche Fleisch essen ist eine Unverschämptheit. Südtirol importiert Fleisch oder Rinder ,wie andere Gemüse und Obst aus anderen Kontinenten , ist das besser???
    Wenn unsere Bauern nicht mehr unterstützt werden, wird auch unser Land zugrunde gehen, denn der Bauer ist für den Erhalt und die Pflege der Landschaft zuständig.
    Es bringt nichts selbst im warmen Büro zu sitzen und gauben schlauer zu sein das die Bauern und selbst nichts leiste ,nur alles schlecht reden. Ihre Anschuldigungen sind nicht gerechtfertigt.

  • honsi

    Dafür landen Avocados und Mangos auf dem Teller, ganz bestimmt nachhaltiger.

  • sougeatsnet

    Ökologisch ist Fleisch sicherlich viel schlechter wie Avocados oder Mangos. Sicherlich wären lokales Obst und Gemüse nochmals besser. Das Problem der lokalen Tierhaltug ist, dass dort meist Futter aus dem Ausland (Kraftfutter, Soja, Stroh und Heu) zugekauft wird. Im Regelfall wird nur ca die Hälfte des Futters lokal produziert. So gibt es „roter Hahn“ Schweine mit 100% ausländischem Futter, nur Wasser und Luft sind von hier. Wo da ökologisch gedacht wird kann ich nicht ergründen, erst recht nicht wie da ein 3fach höherer Preis gerechtfertigt ist.

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