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Aktiv im Lockdown

Die Wandelhalle: Schaut auf eine bewegte 130-jährige Geschichte zurück.

Auch während der pandemiebedingten Schließung ist das Palais Mamming Museum in Meran aktiv. Von der Digitalisierung der Sammlung bis hin zur Planung neuer Ausstellungen stehen alle Zeichen auf Zukunft.

Als eine der am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten Merans blickt die Wandelhalle auf ihr mittlerweile 130-jähriges Bestehen zurück. Weniger bekannt ist ihre Vorgeschichte: Schon in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts entstand am Ufer der Passer die erste Wandelbahn mit Sitzhalle, um Kurgästen auch im Winter Sonnenbäder zu ermöglichen. Bereits rund 30 Jahre später wurde eine Erweiterung des stark frequentierten Bauwerks nötig, unterstützt von niemand geringerem als Franz Tappeiner, der sich auch für die Errichtung der heute noch bestehenden, zentral platzierten Ehrenhalle einsetzte. Hier finden verdiente Persönlichkeiten ihre Würdigung, und hier sind auch die bekannten Wandbilder mit Südtiroler Landschaften zu sehen, erschaffen von verschiedenen Künstlern wie zuletzt Franz Lenhart. Anlässlich des Jubiläums plant das Palais Mamming Museum im Frühling 2021 eine Ausstellung, in der die einzelnen Bilderzyklen sowie die teilweise vergessenen Persönlichkeiten vorgestellt werden, und zwar im Rahmen einer Chronologie des nicht immer unumstrittenen Bauwerks. Baumängel, Vandalismus und Verschmutzung sorgten immer wieder für Ärger bei Einheimischen und Gästen, obwohl die Stadt und die Kurverwaltung seit Bestehen große Summen in Erhalt und Reinigung der Wandelhalle investiert haben. Auch dieses Engagement findet in der Ausstellung eine ausführliche Würdigung.

Mamming for Artists

Freischaffende Künstler zählen ohne Zweifel zu jenen Berufsgruppen, die von den derzeitigen Einschränkungen besonders betroffen sind. Mit der Initiative „Mamming for Artists“ bietet das Museum Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen und somit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Professionelle Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zur Stadt Meran nehmen an der Ausstellung teil. Auch junge Talente sowie Akademieabgänger*innen waren hierzu eingeladen. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine vorangegangene rege Ausstellungsaktivität, z. B. die Beteiligung an lokalen, nationalen oder internationalen Ausstellungen, Messen oder Auktionen. Anders als bei regulären Ausstellungen in den Räumlichkeiten des Museums können die ausgestellten Werke von Gästen und Besuchern käuflich erworben werden.

Zeitgenössische Kunst im 3. Stock

Dass sich klassische Museumsarbeit und die Sichtbarmachung zeitgenössischer und experimenteller Kunst nicht ausschließen, sondern einander hervorragend ergänzen, zeigen die kleinen, feinen Kunstausstellungen, die der Kulturverein „Kunsthalle West“ seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Palais Mamming auf die Beine stellt. Eigens dafür wurde die bisherige Ausstellungsfläche im 3. Stock des Museums vergrößert. Drei Ausstellungen sind hier für 2021 geplant, aufgrund der derzeit geltenden Bestimmungen vorläufig ohne Vernissagen.

Palais Mamming: Mit der Initiative „Mamming for Artists“ bietet das Museum Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen.

Online verfügbar: Kunst und Geschichte für jedermann

Die Ergänzung der Museumsbestände durch Ankauf, Schenkungen, Leihgaben und Tausch ist eine der grundsätzlichen Tätigkeiten im Museumsbetrieb, die auch während der Schließzeit fortgesetzt wird.

Zahlreiche, laufend aktualisierte Beiträge und Bilder auf Facebook geben Einblicke in die Arbeit des Museums und bringen dem Besucher der Seite historische Ereignisse und Gegebenheiten aus Meran näher. Darüber hinaus arbeiten die Mitarbeiter im Palais Mamming an der Digitalisierung und Katalogisierung des Bestandes. Ein Großteil der Sammlung wurde bereits erfasst und ist im Portal des Südtiroler Bürgernetzes (http://www.provinz.bz.it/katalog-kulturgueter/de/default.asp) für jedermann einsehbar. Rund 60.000 Bilder vom Palais Mamming und dem Meraner Stadtarchiv liegen bereits in digitalisierter Form vor, darunter auch ein Teil der zehntausende Bilder umfassenden Schenkung des früheren Fotostudios Ratschiller – und mit jedem Tag werden es mehr.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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