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„Manipulative Bilder“

Die Frauengruppen der Gewerkschaften fordern die Entfernung der Plakate der Anti-Abtreibungsbewegungen.

Die Frauengruppen der Südtiroler Gewerkschaften ersuchen die Bürgermeister in Südtirol, die seit einiger Zeit an den Werbeflächen angebrachten Plakate der Anti-Abtreibungsbewegungen zu entfernen, so wie dies bereits in anderen Städten Italiens geschehen ist.

Die Frauengruppen der Gewerkschaftsbünde CGIL/AGB, SGBCISLund UIL-SGK befürchten nämlich einen neuerlichen Angriff auf das 1978 verabschiedete und gerade auch in Südtirol nie vollständig angewandte Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch.

„Diese Kampagne der Abtreibungsgegner ist ein Angriff auf das Grundrecht einer Frau, über ihren Körper entscheiden zu können“, so die Vertreterinnen der Frauengruppen.

„Die bei der Kampagne verwendeten Bilder sind manipulativ und irreführend. Ein Fötus in einem sehr fortgeschrittenen Entwicklungsstadium wird mit einem bereits einige Monate alten Kind verglichen. Dies vermittelt die Botschaft, wonach ein Schwangerschaftsabbruch in jeder Entwicklungsphase des Fötus durchgeführt werden könne; nach dem Gesetz aber muss der Abbruch innerhalb von drei Monaten nach Empfängnis erfolgen, außer in jenen Situationen, in denen die Gesundheit der Mutter ernsthaft gefährdet ist. Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine schwierige und keineunüberlegte Entscheidung, die nicht nur gesetzlich geschützt ist, sondern auch respektiert werden muss. Für uns gewährleistet das Gesetz 194 einen sicheren, legalen und kostenlosen Schwangerschaftsabbruch.“

Eine Abschaffung dieses Gesetzes würde das Phänomen der Schwangerschaftsabbrüche nicht beseitigen. Es würde die Frauen nur in gesundheitlich riskante Situationen bringen. Es ist erwiesen, dass die Einschränkung beim Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch nicht deren Zahl reduziert, sich aber auf die Gesundheit und die Sterblichkeit von Frauen auswirkt.

Das Problem sollte von einem anderen Blickpunkt aus betrachtet werden: Um sich eine Mutterschaft vorstellen und sich dafür entscheiden zu können, brauchen Frauen wirtschaftliche und soziale Sicherheit. Damit alle Frauen einer Schwangerschaft freudig entgegensehen und frei entscheiden können, ob sie Mutter werden wollen oder nicht, braucht es eine kulturelle Weiterentwicklung, welche die große Arbeit der Frauen in der Pflege und zugunsten unserer Gesellschaft anerkennt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • semperoper

    @kater: Ich kann mich erinnern, von Ihnen meist recht vernünftige Beiträge gelesen zu haben (kann mich aber auch täuschen). Was Sie aber hier erbrechen, ist komplett daneben. Was, wenn nicht ein Grundrecht, soll eine Abtreibung sein? Wer sollte denn ein Recht darauf haben, über eine solche zu entscheiden? Es sollte uns bekannt sein: die Würde (und ich ergänze: und der Körper) des Menschen ist unantastbar. Nur so als Beispiel: Wie würden Sie denn eine staatlich verordnete Zwangssterilisation empfinden?

  • semperoper

    Im Gegenteil! Ich behaupte, dass über Schwangerschaftsabbrüche Männer gar nicht zu befinden haben (sofern es nicht gerade um das eigene Kind in spe geht). Und ganz nebenbei: ein Gesetz aus dem Jahr 1978 wäre schon längst zu revidieren und der heutigen Zeit anzupassen. Diese Erzkatholen (und Sie offensichtlich auch) würden die Zeit aber gern um 100 Jahre zurückdrehen.

  • semperoper

    Jede/r soll entscheiden können, was er/sie für das Beste hält: sich von wem auch immer beraten/behandeln lassen, eine Abtreibung vornehmen (lassen) oder eben nicht.

    Was der Hinweis auf vornehmlich weibliche Föten aussagen soll, verstehe ich übrigens nicht (ganz abgesehen davon, dass diese Information in offiziellen Abtreibungsstatistiken gar nicht aufscheint)…

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