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„Werden benachteiligt“

Claudio Zorzi (Foto: FB)

Die Südtiroler Skischulen und Skilehrer fordern mehr wirtschaftliche Unterstützung, da ihnen bereits jetzt 40 Prozent des Saisonumsatzes fehlt.

von Markus Rufin

Rund 2.800 Skilehrer gibt es in Südtirol. Diese sind zusammen mit den Bergführern die einzigen per Staatsgesetz anerkannten Kategorien von Profis der Freizeittätigkeit am Berg. Heißt, Skilehrer ist ein anerkannter Beruf.

Sie trifft die Corona-Pandemie besonders hart. Weil die Skigebiete nicht öffnen, können sie ihrer Tätigkeit nicht nachgehen und erleiden dementsprechend finanzielle Verluste.

Der Verband der Südtiroler Skilehrer hat sich nun an die Öffentlichkeit gewandt, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Dessen Präsident Claudio Zorzi rechnet vor: „Vier Wochen Arbeitsausfall bedeuten Verdienstausfälle von ca. 3.500 Euro brutto pro Skilehrer, ein Umsatzausfall von rund zwölf Millionen Euro in den Skischulen.“ Das entspreche 40 Prozent des Saisonumsatzes.

Alleine an diesen Zahlen erkennt man, dass die Situation für die Skilehrer keine einfache ist. „Uns ergeht es gleich wie Dienstleistern, die im Tourismus, im Theaterwesen oder im Eventmanagement tätig sind“, meint Zorzi. „Mit dem Unterschied, dass wir in der Öffentlichkeit als nicht wesentliche wirtschaftliche Säule erscheinen.“ Dem sei aber nicht so. Die Skilehrer seien eine wichtige Kette im Bergtourismus.

Daher appelliert Zorzi nun auch an die Politik. Er fordert, dass „die Kategorie der Skilehrer auch bei der Gewährung von Beiträgen für die Dienstausfälle den weiteren Wirtschaftskategorien gleichgestellt wird.“

Denn bisher sei das nicht der Fall gewesen. Für die Beiträge auf nationaler Ebene gebe es nämlich viele verschiedene Einstufungen. Da viele Skilehrer den Beruf aber nur als Nebentätigkeit ausführen, sind gar einige durch den Rost gefallen. Dabei merkt Zorzi an: „Viele der Skilehrer sind eigentlich hauptberuflich in diesem Feld tätig. Im Sommer sind sie Wanderleiter oder übernehmen eine andere Outdoordienstleistung.“
Dennoch seien laut Zorzis Schätzungen allein in Südtirol zwischen 400 und 500 Personen bei den Beiträgen durch den Rost gefallen. Sie haben bisher keine finanzielle Unterstützung erhalten, konnten aber auch nicht arbeiten.

Der Präsident der Skilehrer fordert daher, dass die Berufsgruppe unabhängig davon, ob die Skigebiete noch öffnen oder nicht, finanziell unterstützt werden: Weihnachten sei schließlich die Hauptsaison, wie seine Rechnung zeigt. Es sei nicht vertretbar, dass einige Personen durch den Rost fallen, schließlich gehe jeder seiner Tätigkeit nach. Gleichzeitig pocht er aber auch auf die Öffnung der Skigebiete, da vom Skifahren selbst keine große Gefahr ausgehe.

Parallel zu diesem öffentlichen Aufruf haben die Skilehrer auch Eingaben auf nationaler ebene gemacht, um die Gleichstellung bei den Beiträgen zu erreichen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (25)

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  • andreas

    Die Saison geht doch von Dezember bis März.
    Im ersten von 4 Monaten gleich 40% Ausfall ist wohl etwas überzogen.
    Auch seine Aussage zu Haupt- oder Nebenberuf ist etwas eigenartig, das lässt sich doch über die Steuererklärung klären.
    Es wirkt jedenfalls als hätten da einige größere Ausfälle, welche sich aber durch die Steuererklärung nicht wirklich belegen lassen und er nun pauschal Geld fordert.

    Es tut wohl nichts zur Sache, ob Skilehrer in der Öffentlichkeit als relevant oder nicht relevant angesehen werden, wenn er aber fordert genau wie andere Berufsgruppen behandelt zu werden sollte ihm klar sein, dass sie nicht wirklich viel erhalten.

  • leser

    Schilehrer ist ein erfundener job für ehemalige mauerer nebenerwerbsbauern und lebenskûnstler
    Wozu muss jetzt der fantastenberuf vom steuerzahler finanziert werden?
    Ich zu meiner zeit habe diese aktivität über weihnachten in den schulferien gemacht bis einem eingefallen ist das als beruf zu erklären und ein Albo zu machen

    • gorgo

      Haha.. ja.
      Und für alle, für die es zu einer Karriere nicht langte.
      Machen tatsächlich viele Bauern im Winter, haben also vermutlich schon 2x 600 € erhalten und ihre mitarbeitenden Familienmitglieder auch.
      Der ganze Scheiss dauert vielleicht noch länger, so langsam würde ich nur noch die unterstützen, die mit ihrem Einkommen tatsächlich in eine prekäre Situation kommen.

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