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„Kein nachhaltiger Schaden“

Weil der Problembär M49 kastriert wurde, schlagen italienische Tierschützer Alarm. Warum der Moraltheologe Martin M. Lintner diese Maßnahme für „akzeptabel“ hält.

von Eva Maria Gapp

Lange Zeit hat man nichts mehr vom Bären M49 gehört. Nachdem er monatelang auf der Flucht war, und es dann der Forstwache im April gelang, ihn einzufangen, ist es ruhig um ihn geworden.

Doch nun sorgen neue Meldungen für Diskussionen: Der Bär M49, der derzeit im Gehege von Casteller südlich von Trient lebt, wurde erst kürzlich kastriert. Außerdem werden ihm Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, die eine beruhigende Wirkung hätten.

Laut der Trentiner Landesrätin Giulia Zanotelli, die den Eingriff auch bestätigt hat, handelt es sich hier „um eine übliche Praxis bei Tieren, die in Gefangenschaft gehalten werden.“

Tierschützer schlagen Alarm. Sie sprechen von einer „inakzeptablen Gewalttat“. Die Kastration sei ein Beweis, dass die Autonome Provinz Trient das Schicksal des Bären schon länger geplant habe. Man sei ohnehin nicht daran interessiert, den Bären wieder in die Natur zurückzuführen, sondern wolle ihn weiterhin festhalten – so der Vorwurf der Tierschützer.

Der italienische Tierschutzverband „ENPA“ übt in einem Schreiben scharfe Kritik an der Kastration und am Einsatz beruhigender Substanzen: „M49 ist dafür bestraft worden, einfach nur ein Bär zu sein. Ihm wurde seine Freiheit genommen, er wurde betäubt, musste sich an die Anwesenheit von Menschen gewöhnen und nun wurde er auch noch kastriert.“ Die Tierschützer appellieren nun an den Umweltminister Sergio Costa.

Der Südtiroler Moraltheologe Martin M. Lintner, der sich bereits seit Jahren mit ethischen Fragen im Umgang mit Tieren beschäftigt, sieht das hingegen anders: „Diese Maßnahmen halte ich für akzeptabel, da die Kastration dem Bären nicht nachhaltig schadet. Sie ist eine Möglichkeit, ihn weniger aggressiv zu machen…

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