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„Flugplatz hat ausgedient“

„Mit den tiefgreifenden Umwälzungen, die durch die Corona- und die Klimakrise auf uns zukommen, hat der Flugplatz endgültig ausgedient“, findet der Dachverband für Natur- und Umweltschutz.

Der Bozner Flugplatz stand in den letzten zwei Jahrzehnten kontinuierlich und von vielen Seiten in der Kritik. „Mit den tiefgreifenden Umwälzungen, die durch die Corona- und die Klimakrise auf uns zukommen, hat der Flugplatz endgültig ausgedient“, findet der Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Die lokale Politik müsse und könne zukunftsfähige Lösungen für solche Fehlentscheidungen der Vergangenheit finden. Dazu brauche es als ersten Schritt nur ein wenig Hausverstand.

Die Welt werdedurch Corona eine andere sein. „in unvorstellbarer Paradigmenwechsel ist bereits im Gange: De-Globalisierung, Digitalisierung, Stärkung der kleinen und lokalen Kreisläufe, die Abkehr von Konsumismus, eine Abkehr vom Wachstumsdogma, der Ruf nach dem starken Staat … diese und viele weitere Änderungen führen allesamt dazu, dass der bereits bisher künstlich am Leben erhaltene Betrieb des Bozner Flugplatzes noch stärker in Frage gestellt wird. Kleine Provinzflugplätze haben ausgedient. Daran gibt es nichts zu rütteln. Die vielen Dutzend Milliarden Euro, die jetzt rund um die Welt in die Fluglinien und Flugplätze gesteckt werden, zeigen nur, dass wir aus der aktuellen Krise noch nicht genug für die nächste gelernt haben“, so der Dachverband am Mittwoch in einer Aussendung.

Und weiter heißt es:

Durch die Corona-Krise ist die Klima-Krise nämlich nicht weggeblasen. Auch wenn durch die soeben beendete Ausgangssperre die Emissionen von klimaschädlichen Triebhausgasen kurzfristig gesunken sein mögen, ist dies nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Auf lokaler Ebene haben wir die im Klimaplan Südtirol 2050 für das heurige Jahr anvisierten Klimaziele nicht annähernd erreichen können. Durch die aktuellen Erkenntnisse der Klimaforschung ist aber jetzt schon klar, dass die bisherigen Ziele des Klimaplanes gar nicht mehr ausreichen, um die weitere Klimaerwärmung auf ein verträgliches Maß zu beschränken. Genau diese Ziele, die wir schon bisher nicht erreichen konnten, werden wir daher weiter verschärfen müssen. Es liegt auf der Hand, dass dabei in erster Linie Strukturen wie der Flugplatz in Bozen hinterfragt werden müssen: Können wir uns dessen Betrieb mit Blick auf den Klimaschutz wirklich noch leisten?

In der aktuellen Corona-Krise wurde von politischer Seite unverhältnismäßig oft an den Hausverstand der Bevölkerung appelliert. Im Bezug auf den Bozner Flugplatz appellieren wir daher umgekehrt an den Hausverstand der Politik, angesichts der immensen Auswirkungen, die durch diese beiden Krisen auf uns zukommen, auch eine zukunftsfähige Lösung für den Bozner Flugplatz anzustreben.

Alle Möglichkeiten dazu hätte die Politik durch die Anwendung des DPR 201/2015 in der Hand. Damit wird das Land Südtirol nicht nur Herr im eigenen Haus und bestimmt direkt über die zukünftigen Konzessions- und damit Betriebsbedingungen des privaten Betreibers ABD mit, sondern verfügt auch wieder über jene Immobilien, die Herr und Frau Südtiroler mit den Steuergeldern bisher finanziert haben.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • gerhard

    RICHTIG, Recht haben sie, die Grünen.
    Flugplatz schließen und Blumenwiese sähen
    Autobahn umackerrn und Kartoffel pflanzen.
    Industrie abbauen und Handarbeit einführen.
    Tourismus abwürgen und wieder herrlich alleine sein.
    Telefonleitungen kappen und Buschtrommeln deaktivieren.
    Und den Reichen und Erfolgreichen ihr Geld wegnehmen und herrlich davon leben.
    Blos gut dass diese weltfremden Tagträumer niemals an die politische Macht kommen werden!
    Und wenn doch, sooooo schlechts wars in der Steinzeit auch nicht!

  • heinz

    Bravo Dachverband. Die Zukunft liegt darin, regionalen Flugverkehr sukzessive zu reduzieren bei gleichzeitig starkem Ausbau des Bahnverkehrs.

  • tirolersepp

    Ja und was machen die Unternehmer Josef Gostner, René Benko und Hans Peter Haselsteiner wenn sie nix mehr von der Steuer abschreiben können. Auch sie sind in ihrer Existenz gefährtet, wie die Masken Oberalp Gruppe !

    • schwarzesschaf

      Keine angst due haben ja noch 27 millionen auf den konto die sie beim kauf mitbekommen haben

    • gerhard

      Das, lieber Tirolersepp unterscheidet den Unternehmer vom Unterlasser.
      Die Unternehmer bringen Staat, Land und Menschen voran.
      Ohne Unternehmer gäbe es keine Beschäftigung und keinen Wohlstand.
      Und wenn die Unternehmer damit reich werden, haben sie es sich verdient.
      Oder wollen Sie lieber in einem kommunistischen Land leben, in dem alle gleich arm sind. – Bis auf die Funktionöre, denn die sind auch in diesen Ländern reich.

      Und wenn ein florierendes Unternehmen dass in einer Notlage dem Land helfen wollte (auch wenn es damit Geld verdient, warum auch nicht?), nun in exestentielle Not kommt finde ich das ganz und gar nicht lustig.
      Glaubt denn irgend jemand, das in Südtirol noch jemals ein solches Wagnis eingeht und Geld vorstreckt?
      End vom Lied: Nächstes Mal warten man, bis es die Regierung hinbekommt.
      Und dann gehts wie beim Engel Aloisius im Himmel: und er wartet, und er wartet und er wartet.
      Halleluja sog i , Halleluja…. Zefix halleluya!

  • andreas

    @ronvale
    Gostner hat selbst einen Hangar und ein paar Flugzeuge dort stehen, Sardinien und Kroatien sollen im Sommer angeflogen werden und es gibt den privaten Aeroclub, welche recht viel fliegen.

    Rechnen wird er sich wohl nie, aber wenn die 3 Herren ihn betreiben wollen, spricht eigentlich nichts dagegen, ist ja ihr Geld.

  • gerhard

    Ich bin früher auch ab und zu von Bozen nach Rom geflogen.
    Hin-und zurück so um die 700 Euro.
    eine Stunde 30 Minuten vorher da sein .
    Eine Stunde Flug nach Rom
    30 Minuten bis ich draußen war.
    Ca 1 Stunde von Fuimicino nach Rom Innenstadt (Taxi nochmals 70 Euro)
    Macht 4 Stunden .
    Jetzt setze ich mich in Bozen in den Schnellzug und bin in 4 Stunden mitten in Rom.
    Hin und zurück 280 Euro First class.

    Da muss ich nicht mehr fliegen, geht mit dem ZUg einfacher und komfortabler.

    Ich glaube auch nicht, dass sich der Flughafen rechnen wird.
    wenn aber 3 Unternehmer dieses Risiko tragen wollen ist es deren privates Risiko.
    Denn es gibt KEINE Zuschüsse.

    Aber Neider, Weltverbesserer und grüne Grundsatz-Neinsager brauchts hier wirklich nicht.

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