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„Ein erster Schritt“

Der menschenleere Obstmarkt in Bozen

In der Landeshauptstadt bleibt die Bewegungsfreiheit eingeschränkt: Bozner Bürger dürfen sich maximal 400 Meter von ihrer Wohnung entfernen, um spazieren zu gehen oder zu joggen.

von Lisi Lang

In Bozen bleibt die Bewegungsfreiheit der Bürger weiterhin eingeschränkt. Anders als im Rest des Landes, wo Landeshauptmann Arno Kompatscher am Montagabend die strengen Ausgangsbeschränkungen etwas gelockert hat und es demnach erlaubt ist, sich von der eigenen Wohnung aus zu Fuß zu bewegen, gilt in der Landeshauptstadt weiterhin ein eingeschränkter Bewegungsradius.

Am Dienstag hat Bürgermeister Renzo Caramaschi, in Absprache mit seinem Amtskollegen in Leifers, eine neue Verordnung unterzeichnet. Diese erweitert zwar den Bewegungsradius der Bevölkerung, allerdings nur von bisher 200 Metern auf 400 Meter vom eigenen Wohnort. Zudem müssen die Bürger beim Verlassen der Wohnung Mund und Nase mit einem Tuch bedecken und beim Joggen oder Spaziergang drei Meter Abstand zu anderen Personen halten. „Diese erste Lockerung zielt darauf ab, die Bürger zu entlasten und die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu fördern – wir vertrauen darauf, dass sich die Bevölkerung an diese Regeln hält“, so Bürgermeister Renzo Caramaschi. Mehr sei aktuell aber nicht drin, da aufgrund der dichten Besiedelung das Ansteckungsrisiko zu groß sei, erläutert der Bürgermeister von Bozen.

„Die Leute sind wirklich sehr gewissenhaft und halten sich an die Vorschriften und Verordnungen“, schickt auch Vize-Bürgermeister Luis Walcher voraus. Deswegen habe man nach der Veröffentlichung der neuen Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmannes umgehend eine Erweiterung des Bewegungsradius für Bozen diskutiert – und einen ersten Schritt getätigt. „Wir möchten in den nächsten Tagen weitere Lockerungen erwirken, dafür müssen wir aber erst mit dem Land einige Punkte klären“, erläutert der Vize-Bürgermeister von Bozen.

Konkret geht es dabei um die Öffnung einiger Grünstreifen für die Bevölkerung. „Ich kann den Leuten nicht sagen, dass sie spazieren gehen dürfen, aber immer drei Meter Abstand halten müssen – die Gehwege in der Stadt sind dafür meist nicht breit genug“, betont Walcher. Aber wenn man einige Grünstreifen entlang des Eisacks oder der Talfer öffnen würde, könnten die Leute dort einen Spaziergang an der frischen Luft machen und dabei problemlos den geforderten Abstand von drei Metern einhalten. „Da Promenaden usw. laut Dekret des LH aber weiterhin geschossen bleiben müssen, braucht es hier noch ein paar klärende Gespräche“, sagt der Vize-Bürgermeister.

Seit Dienstag sind in Bozen auch erstmals wieder Schreibwarengeschäfte, Geschäfte für Kinderbekleidung und Buchläden geöffnet. Das habe relativ gut funktioniert. „Mittlerweile weiß jeder wirklich genau, was er wann und wo einkaufen will – und genauso ist es auch bei Schreibwaren und Kinderkleidern“, weiß Walcher. Er sieht diese Öffnung daher absolut nicht problematisch: „Die Leute halten die Abstände ein und bewegen sich ganz gezielt – die Leute haben wirklich verstanden, dass es sich um eine besondere Situation handelt“.

Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit auch an einer Wiedereröffnung der Lebensmittelmärkte. „Wir hoffen, dass zum Wochenende hin erste Lebensmittelmärkte im Kleinen und mit strenge Auflagen wieder öffnen können“, erklärt der Vize-Bürgermeister von Bozen.

 

 

 

 

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