Breite Allianz
Paul Röschs Wiederkandidatur als Meraner Bürgermeister wird neben seiner eigenen Liste Rösch/Grüne auch vom Team K und der Ökosozialen Linken mitgetragen. Und das schon im ersten Wahlgang.
von Karin Gamper
Mit einer „nicht ganz unwichtigen Nachricht“ (O-Ton Paul Rösch) sind am Donnerstag die Liste Rösch/Grüne, das Team K und die Ökosoziale Linke in Meran an die Öffentlichkeit gegangen. Demnach werden die drei politischen Kräfte für die Gemeindewahlen am 3. Mai eine Allianz im Mitte-links-Lager bilden. Paul Rösch wird dabei bereits im ersten Wahlgang als Bürgermeisterkandidat unterstützt.
Eine nicht selbstverständliche Entscheidung, für die sich Rösch gestern auch ausdrücklich bedankte: „Das Team K und die Ökosoziale Linke haben der Sache wegen einen Schritt zurück gemacht und verzichten dadurch auf die Sichtbarkeit, die ein eigener Bürgermeister-Kandidat mit sich bringt“.
Inhaltlich dagegen ist man sich rasch einig geworden, wie gestern von allen Seiten betont wurde. Interethnizität, Inklusion, Transparenz, Dialogbereitschaft, die Absage an Populismus und die Miteinbeziehung der Bürger in wichtige Entscheidungen seien die Grundwerte, die alle drei Listen teilen. „Es ist unsere gemeinsame DNA“, betonte Rösch. „Das Wichtigste dabei ist“, findet er, „dass wir alle für die Veränderung in der Politik stehen, die mir vor fünf Jahren den Sprung in die Politik erst ermöglicht hat“. Die Bürger seien die „Arbeitgeber“: „Es sind nicht unsere Gegner, sondern wir wurden von ihnen gewählt und in ihrem Namen arbeiten wir“.
David Augscheller – er vertrat gemeinsam mit Laura Mautone die Ökosoziale Linke – und Francesca Schir vom Team K berichteten von den positiven Erfahrungen, die sie als Oppositionelle in den letzten fünf Jahren im Meraner Gemeinderat gemacht haben. „Mit Paul Rösch hat sich der Stil Politik zu machen geändert“, erklärten sie. Die nunmehrige Allianz sei deshalb nur eine „natürliche Folge“.
Paul Köllensperger, Galionsfigur des Team K hofft, dass Paul Rösch weitere fünf Jahre Bürgermeister von Meran bleiben wird.
Stadträtin Madeleine Rohrer und Vizebürgermeister Andrea Rossi (Liste Rösch/Grüne) berichteten über das Erreichte. Sie betonten gestern aber auch, dass die Zusammenarbeit mit den jetzigen Koalitionspartnern häufig schwierig war: „Wir hoffen, dass in Zukunft mit einer homogenen Mehrheit wichtige Inhalte wie Maßnahmen gegen den Klimawandel und Strategien zum demographischen Wandel schneller umgesetzt werden können.“
Ob Paul Rösch am 3. Mai die Wiederwahl schafft, muss sich zeigen. Leicht wird es nicht. Die gestern präsentierte Koalition verfügt zumindest aktuell über eine gute Basis – sie ist die zahlenmäßig stärkste Gruppe im heutigen Gemeinderat.
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Kommentare (11)
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camborio
Ich kann mich an dem Bild nicht satt sehen. Eine Idylle! In der Mitte der bekennende Weltverbesserer Paul Rösch, am rechten Tischende der Wirtschaftsliberale Köllensperger und am linken der Kommunist Augscheller. Konstellationen gibt es jetzt, die man sich früher nicht einmal vorzustellen getraut hätte.
tiroler
schade dass sich K von den grünen missbrauchen lässt
marting.
Proletarier aller Parteien vereinigt euch, Genosse Rösch hat gerufen
watschi
oh du meine güte
tff
Dem Rösch fällt nicht ein den Chenot zum Ehrenbürger vorzuschlagen. Damit ist der SVP
Kandidat wohl allein auf weiter Flur.
politikverdrossener
A gmahnte Wies. SVP wacht nit auf hat keine Leute weder in der Führung noch sonst wo.Die Zeiten von Unterberger und CO sind längst vorbei..
tff
Und mit dem lächelnden, pardon, unabhängigen, Kandidaten, ist wohl egal wie die
SVP Wiese aussieht. Wer soll da schon mähen?
marting.
wenn ich die Wahl habe zwischen Kommunisten und der SVP, dann würde sogar ich SVP wählen.
tff
Da ist mir der aufrechte Linke (vulgo Kommunist) David Augscheller lieber. Der ist seit vielen
Jahren in der Opposition, hat sich immer korrekt verhalten und im Rahmen seiner
Möglichkeiten für die Meraner eingesetzt. Wenn früher sein Turnus zum Reden kam,zog es manche SVPler sofort in die Bar. Respekt und Bildung: Keine.