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Hunde zum DNA-Test

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Das Umweltassessorat der Gemeinde Bozen bereitet sich auf die Einführung der gesetzlich vorgeschriebene DNA-Datenbank für Hunde vor. Noch in diesem Jahr müssen Speichel- und Haarprobe abgegeben werden, Strafen werden ab 2021 verhängt.

Von Thomas Vikoler

Man kann sich das ruhig bildlich vorstellen: Umweltwachen der Gemeinde Bozen entdecken auf den Talferwiesen Hundekot. Das Fundstück wird eingetütet und in ein Labor zum DNA-Test geschickt.

Mit großen Chancen, dass dort der Urheber des Trümmerls identifiziert wird. Der Hund oder die Hündin von Frau X oder Herren Y, welche die Entsorgung des Kots verabsäumt haben. Diesen flattert dann eine Strafe über 100 Euro ins Haus, mit der auch die Kosten für die DNA-Analyse gedeckt sind.

Dieses etwas bizarr anmutende Szenario soll bereits 2021 in Bozen Wirklichkeit werden, wie das Umweltassessorat der Stadtverwaltung gestern ankündigte.

Im Umweltassessorat bereitet man sich derzeit auf die Einführung der gesetzlich vorgeschriebenen DNA-Datenbank für Hunde vor. Alle in Bozen registrierten Vierbeiner müssen demnach im Laufe dieses Jahres zum Gen-Test. Eine Speichel- oder Haarprobe ist abzugeben, die DNA wird schließlich in einer Datenbank gespeichert. Zum Abgleich mit den Fundstücken der Umweltwachen.

Die Kosten für den Test – zwischen 20 und 30 Euro – müssen von den Hundehaltern getragen werden. „Das ist logisch“, betonte der zuständige Landesrat Arnold Schuler im September 2019 nach erfolgter Gesetzesänderung.

Der Landtag hatte über das Omnibus-Gesetz die Einführung eines „Melderegisters für Heimtiere“ beschlossen. Derzeit wird in der Landesverwaltung an den Durchführungsbestimmungen gearbeitet, in denen die Kostenfrage und der genaue Zeitplan geregelt werden sollen.

Im Bozner Rathaus geht man aber davon aus, dass die Registrierungspflicht für Hunde in wenigen Monaten in Kraft tritt. Danach heißt es für Hunde: Ab zum DNA-Test.

Landesrat Schuler verteidigte dessen nicht unumstrittene Einführung auch damit, dass damit bei Tierrissen geklärt werden könne, ob Hunde oder Wölfe dafür verantwortlich waren. Im ersteren Fall könnten die Tiere namentlich identifiziert werden.

Bei Kothäufchen – außer es handelt sich um genetisch nicht erfasste Hunde von auswärts – natürlich ebenso.

Die Stadt Bozen werde mit der DNA-Ermittlung jedenfalls sauberer werden, ist man im Umweltassessorat überzeugt. Ob es klug ist, diese Neuerung im Wahlkampf für die Gemeinderatswahlen zu lancieren, ist eine andere Frage.

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