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Land fördert Netflix-Serie

Mit 766.000 Euro fördert die Landesregierung elf Filmprojekte, darunter eine Netflixserie rund um die Geschichte von Graun im Vinschgau. Erwartet wird eine Wertschöpfung von 1,8 Millionen Euro.

Es ist die letzte von drei Förderrunden im Jahr 2019: Die Landesregierung hat am Dienstag eine Gesamtsumme von 766.000 Euro für elf Filmprojekte zugesagt, darunter Dokumentationen und TV-Serien: Vier Filmvorhaben stammen aus Südtirol, weitere fünf aus anderen italienischen Gebieten, dazu je eines aus den Niederlanden und aus Frankreich. Die in Entwicklung und Produktion unterstützten Projekte generieren insgesamt rund 101 Drehtage in Südtirol, die erwartete Auswirkung auf die lokale Wertschöpfung beträgt rund 1,8 Millionen Euro.

Achammer: „In erster Linie Wirtschaftsförderung“

Der für Wirtschaftsförderung zuständige Landesrat Philipp Achammer ist überzeugt: „Südtirol hat sich mittlerweile in der Filmszene positioniert.“ Achammer ist sich auch sicher, dass die Beiträge für die Filmförderung gut angelegt sind: „Die Förderbeiträge sind in erster Linie Wirtschaftsförderung mit ‚Südtirol-Effekt‘: Jeden Beitrag, den wir für die Filmförderung ausschütten, fließt wieder in die Südtiroler Kassen zurück. Und die Gesamteinnahmen sind höher als die Förderbeiträge.“

Unter den sieben über die IDM Südtirol geförderten und bereits in Produktion befindlichen Projekten befindet sich auch die fiktive Netflix-Serie Curon.Der Mehrteiler bedient sich der bekannten Geschichte des Reschensees, wo im Sommer 1950 der Ort Graun im Vinschgau und 677 Hektar Grund überflutet und nahezu 150 Familien ihrer Existenz beraubt worden waren. Die fiktive Mystery-Serie greift die Geschichte auf. Seit September wird die Serie der Mailänder Produktionsfirma Indiana Production S.p.A. nach den Drehbüchern von Head Writer Ezio Abate, Ivanco Fachin, Tommaso Matano und Giovanni Galassi mit 59 von 61 geplanten Drehtagen im Oberen Vinschgau realisiert. Mit dabei sind auch zahlreiche lokale Filmschaffende.

Dokumentarfilme über die Dolomiten und Wu Ming

Die weiteren sechs bereits in Produktion befindlichen Projekte sind allesamt Dokumentarfilme. So erweckt Reinhold Messner mit Niemandsland mit seinem Sohn Simon als Hauptdarsteller die spektakuläre Erstbesteigung der Marmolada-Südwand am Vorabend des Ersten Weltkriegs zu neuem Leben. Um Spitzenkletterer – die Brüder Simon und Manuel Gietl – geht es auch im Dokumentarfilm mit dem Arbeitstitel Südtirols Hoher Norden – Wildes, ursprüngliches Land an der Spitze Italiens. Jochen Hemmleb dreht hier einen von Albolina Film GmbH (Bozen) produzierten Film über das Bergsteigen, aber auch die landschaftliche und historisch-kulturelle Vielfalt der Tauferer-Ahrntal Region.

Ein originelles Porträt des italienischen kulturellen und politischen Widerstands ist Gegenstand des Dokumentarfilms A Noi Rimane Il Mondo der Altrove Films aus Pergine Valsugana. Regisseur Armin Ferrari untersucht Wu Mings experimentelles Geschichtenerzählen und den kollektiven Umgang mit Literatur, Kunst und Politik im 21. Jahrhundert in Italien.

Eine weitere Unterstützung erhält Albolina Film für die Dokumentation Der Raketenmann. Max Valier: Der Traum vom Weltall.

Regisseur Thomas Hanifle erzählt die fantastische und tragische Geschichte des Südtiroler Pioniers für Raumfahrttechnik, der in den 1920er Jahren in Deutschland mit spektakulären Raketentests für internationales Aufsehen sorgte. Zudem werden auch der Musikfilm Mahler – The Echo of Being des holländischen Regisseurs Lucas van Woerkum und die Dokumentation Amate Sponde des italienischen Regisseurs Egidio Eronico unterstützt.

Vier Projekte in Produktionsvorbereitung 

Weiters fördert das Land über IDM vier Filmprojekte, die sich in Produktionsvorbereitung befinden. Es sind dies die TV-Serie „Lullaby“, deren Entwicklung im Script Lab RACCONTI von IDM ihren Anfang nahm. Nach einer Idee von Manuela Piemonte wird der Film zusammen mit den polnischen und französischen Tutoren Wiktor Piątkowski und Mathieu Van de Velde produziert. Unterstützt wird zudem die italienisch-polnische Koproduktion „The Adventure Hunters“ von Krzysztof Komander, der Dokumentarfilm „Commons“, den die Bozner Miramonte Film OHG nach einem Treatment von Andreas Pichler und Nuno Escudeiro produziert, und schließlich der Abenteurfilm „Fabula“ des Regisseurs Lorenzo Puntoni, produziert von Lumen Films S.r.l. aus Rom.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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