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Das Skandal-Spiel

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Der ASV Plaus hat den Aufstieg in die 1. Amateurliga verpasst – aufgrund einer fragwürdigen Elfmeter-Entscheidung in der 96. Spielminute. Fans, Spieler und Funktionäre sind fuchsteufelswild.

von Markus Rufin

Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die 1. Amateurliga. Aldein Petersberg empfängt den ASV Plaus. Für die Plauser war es der Abschluss einer überragenden Saison. 19 Siege hatte man in 22 Spielen errungen und war trotzdem nicht direkt aufgestiegen.

Daher nun also das Entscheidungsspiel gegen Aldien Petersberg. Trotz einer Gelb-Roten Karte führten die Plauser bis zur 94. Spielminute mit 1:0, der Aufstieg wäre damit sicher. Aber dann der Schock: Ein Spieler von Aldein Petersberg geht im Strafraum zu Boden, der Schiedsrichter pfeift und zeigt auf den Punkt. Elfmeter für die Hausherren. Diesen verwandelt Thomas Santa souverän. Wenige Minuten später pfeift Schiedsrichter Perathoner das Spiel ab – Aldein Petersberg steigt auf. Doch die Plauser protestieren, sind völlig aus dem Häuschen, beschimpfen den Schiedsrichter und auch die Aldeiner wollen nicht so richtig jubeln.

Denn der Elfmeter, der in wirklich allerletzter Sekunde gegeben wurde, war mehr als umstritten. „Bereits das ganze Spiel über, hat der Schiedsrichter nicht gut gepfiffen“, meint der Präsident des ASV Plaus, Tobias Holzknecht. „Die Gelb-Rote Karte in der 41. Minute war keine korrekte Entscheidung.“

Doch was die Fans des Tabellenzweiten in der 2. Amateurliga Gruppe B wirklich erzürnt, ist der Elfmeterpfiff. „Damit ist die Arbeit der vergangenen zehn Monate futsch“, sagt Holzknecht, der sich in einem Schreiben an den Fußballverband wandte und protestierte.

Rekurs wird allerdings keiner eingereicht werden, denn es handelt sich um eine Tatsachenentscheidung, die nicht revidiert werden kann. Die Plausner machen ihren Protest trotzdem öffentlich, da sie solche Situationen künftig verhindern wollen.

Präsident Holzknecht ist überzeugt, dass der Verband den falschen Schiedsrichter für das Entscheidungsspiel ausgewählt hat: „Beim Entscheidungsspiel waren auch Linienrichter dabei. Der Schiedsrichter hat allerdings keine Erfahrungen mit Linienrichtern.“

Laut Holzknecht sei es notwendig, in wichtigen Spielen erfahrene Schiedsrichter aus höherklassigen Ligen abzustellen, damit das Spiel nicht durch eine schlechte Leistung des Unparteiischen entschieden wird.

Leider sei beim spiel am Mittwoch genau das Gegenteil der Fall gewesen. „Wenn eine solche Entscheidung an einem normalen Spieltag fällt, regt man sich auch darüber auf, aber es ist schnell vergessen. So fühlen wir uns um den Sieg betrogen“, sagt Holzknecht.

Auch die Aldeiner Spieler und Fans haben nur verhalten gejubelt und sind nach dem Spiel gar in die Kabine der Plausner gegangen, um ihnen zu sagen, dass es ihnen Lied tut, dass das Spiel auf diese Art entschieden wurde. „Dafür gebührt ihnen großer Rspekt. Sie sind ein würdiger Aufsteiger“, sagt Holzknecht.

Und auch der Linienrichter konnte die Entscheidung laut den Berichten der Plausner nicht nachvollziehen: „Tatsache ist, dass sogar der Linienrichter sich bei dieser Entscheidung die Hand vors Gesicht hielt und ungläubig mit dem Kopf schüttelte.“

Für die Plausner kam es aber noch schlimmer. Nachdem Elfmeterpfiff kam es zu Tumulten und zwei weiteren Platzverweisen. Einer der Spieler wurde gar mit einer Sperre von fünf Spieltagen belegt, weil er den Schiedsrichter geschubst und beleidigt habe. Das entspreche aber nicht der Wahrheit, sagen die Plausner.

Für Tobias Holzknecht war das Entscheidungsspiel am Mittwoch jedenfalls ein echtes Skandal-Spiel: „Solche Entscheidungen machen den Fußball kaputt.“

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Kommentare (2)

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  • prof

    Wenn die Plausner Spieler Spieler gesehen haben wie der offizielle Linienrichter die Hand vors Gesicht gehalten hat und den Kopf geschüttelt hat,warum haben sie den Schiedesrichter nicht darauf aufmerksam gemacht?
    Kann mir nur vorstellen,daß dies nach den Tor geschehen ist,dann allerdings ist es zu spät gewesen.

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