Tundo lehnt ab
Paukenschlag im Transport- und Begleitdienst für Schüler mit Behinderungen: Die Firma Tundo wurde vom Land erst Dienstagnacht schriftlich gefragt, ob sie ab morgen vorübergehend weitermachen kann. Sie hat abgelehnt.
von Heinrich Schwarz
Beim landesweiten Transport- und Begleitdienst für Schüler mit Behinderungen geht es drunter und drüber. Wie die TAGESZEITUNG am Dienstag berichtete, muss das Land den Vertrag mit der süditalienischen Firma Tundo, der heute abläuft, nochmal um zwei Monate verlängern. Der Grund: Die Neuvergabe des Transportdienstes – die Sieger der Ausschreibung sind die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte und die Busunternehmen Silbernagl und Pizzinini – zögerte sich hinaus. Und jetzt braucht es noch Zeit für den Ankauf der Fahrzeuge und die Übernahme des Personals.
Dass die Firma Tundo vom 1. März bis zum 28. April weiterfahren soll, weil die Südtiroler Firmen noch nicht bereit sind, erfuhren die Tundo-Angestellten aus der TAGESZEITUNG. „Auch mein Chef wusste nichts von seinem Glück. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, sagte er, dass er vor zwei Wochen angerufen und gefragt worden sei, ob die Möglichkeit bestehe, dass er im Falle einer Verzögerung weiterfahren könne – ohne dass ein konkretes Datum genannt wurde“, sagt Brigitte Stolz, Tundo-Fahrerin und zuständig für Organisatorisches wie Diensteinteilungen.
Firmen-Chef Enrico Tundo habe grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt, diese aber an eine rechtzeitige schriftliche Mitteilung mit den Details geknüpft, auch um sich mit seinem Anwalt absprechen zu können.
„In anderen Provinzen Italiens“, so Stolz, „wurde er mindestens 15 Tage vor Vertragsende per Einschreiben angefragt, ob er weiterarbeiten will. In diesem Fall erhielt er die Mitteilung des Landes erst Dienstagnacht – also zwei Tage vor Vertragsende.“
Und gestern dann der Paukenschlag: Enrico Tundo erteilte dem Land eine Absage.
„Er hat die Fahrzeuge bereits für andere Provinzen eingeteilt, weil er bis Dienstagnacht keine Mitteilung erhalten hat. Es ist nicht so leicht, jetzt alles kurzfristig noch einmal neu zu organisieren – auch weil die Fahrer dachten, dass mit 28. Februar fertig ist und sie übernommen werden oder sich eine andere Arbeit suchen müssen. Mit zwei Chauffeuren wurde etwa ausgemacht, dass sie mit 1. März fertig haben. Aber Tundo wird morgen (heute, Anm. d. Red.) nochmal mit dem Land reden“, erklärt Brigitte Stolz.
Sie betont: „Etwas Respekt wäre schon gefordert. Zuerst wurde die Ausschreibung verlängert, weil nur Tundo anbot, dann wurde er praktisch rausgeschmissen – und jetzt soll er netterweise weitermachen, bis die Südtiroler Firmen bereit sind, wobei man zwei Tage davor schriftlich darum ersucht.“
MEHR DAZU UND WAS LANDESRAT PHILIPP ACHAMMER SAGT, LESEN SIE IN DER DONNERSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
Ähnliche Artikel
Kommentare (20)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
kurt
Was sind denn da in Bozen für Dilettanten am Werk ,hoch bezahlte Sesselwärmer sonst gar nichts,die müssen sich von einem Süditalienischen Unternehmer zeigen lassen wo es lang geht zum Schämen ,die gehören alle zum Teufel gejagt !!
einereiner
@kurt
das Übliche! Unsere Mini-Provinz-Politiker meinen sie seien der Nabel der Welt. Immer gewohnt eine Sonderwurst durch die Autonomie zu erhalten, vergessen sie den Hausverstand und die Realität sowieso.
gernot
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Einigermassen seriöse Politiker wären schon lange zurückgetreten und hätten den Sumpf verlassen.
pingoballino1955
Dei mochn in oan PLUTZGER umen ondern,sein dei überhaup no pa Kopf?
goggile
so wie die waehler so ihre politikr. hahahahahahahagoggile
kurt
@goggile
Das was du von dir gibst ist schlimmer als stinkender Käse!!!!!.
goggile
willst dran riechen?
annamaria
Sie glauben immer noch, dass wenn siie pfeifen dann wird gestartet. Dies ist arrogant und ohne Respekt. Zum Spüren bekommen es die Angestellten und die Betroffenen.
schinger
Herr Goggile glaubt sicher wie cool und gescheit seine Kommentare sind. Jedoch sind diese nur erbärmlich. Und was das über die Person aussagt, kann sich jeder selber denken.
rota
Man sollte über den Aussagen in diesem Forum nicht direkt deren Urheber beurteilen, vielleicht handelt es sich auch nur um gezielte Störungen um schlechte Gesamteindrücke zu vermitteln.
yannis
@rota,
Damit liegst ziemlich richtig !
yannis
Ob so langsam manchen von jenen 41% die diese Fachleute gewählt haben bald ein Licht aufgeht ?
Hier zeigt sich das grundsätzliche Problem der Politik, dass jeder Stümper gewählt werden kann, sofern er genug Hohlköpfe findet die auf seine Propaganda herein fallen.
Es ist so wie bei der Hl. Kirche, jeder weiß dass es NUR Märchen sind die da erzählt werden, aber trotzdem betet man diese Prediger an.
franz1
@ goggile,
du hosch vollkommen Recht, a in die Dörfo draußn, schaug sie un de SVP“Möchtegern-Bonzn – van Fraktionspräsidentn (B.N.R.)“ -bis zi die ondon „Möchtegernpolitika“.
De betreibn Goschthauspolitik – 2 Schreia – va de vohoffn sich an haufn Leit viel Entgegenkommen der SVP!
„Bananen-Stoot“ Sittirol.
wisoiundnetderfranz
Normalerweise ist es üblich, dass die Voraussetzungen zur Teilnahme an einem öffentlichen Wettbewerb am Tag der Veröffentlichung der Ausschreibung bestehen müssen.
Wie kann eine Firma den Wettbewerb gewinnen, wenn sie erst jetzt beginnt, sich um die Bereitstellung der geforderten Voraussetzungen zu kümmern?
Sollte dies von den Ausschreibebedingungen allerdings so vorgesehen gewesen sein…
Warum hat die ausschreibende Stelle es dann verabsäumt, eine Übergangsphase für den Fall vorzusehen, dass ein neuer Anbieter den Wettbewerb gewinnen sollte, damit kein „anbieterloser“ Zeitraum entsteht?
Warum sind die öffentlichen Verwaltung so dilettantisch unterwegs?
Wenn eine Firma in der Privatwirtschaft so arbeitet, kann sie morgen zusperren!
gestiefelterkater
Sind wahrscheinlich alles Absolventen der weltbesten Wirtschaftsuni Bozen.
Volker Pispers – Jura, BWL und Wirtschaftspolitik
https://www.youtube.com/watch?v=ltbZ6W1FYPI
andreas
@wisoiundnetderfranz
Die Sache ist etwas komplexer, als man vermuten mag, ich habe es mir von einem der Beteiligten erklären lassen.
Das Fachpersonal steht nicht von heute auf morgen zur Verfügung und die Wagen auch nicht.
Rechtfertigt aber nicht das Chaos, welches hier verursacht wurde.
.
wisoiundnetderfranz
Kann ich sehr gut nachvollziehen.
Deswegen auch Absatz 2 und vor allem 3
fronz
…danke „TZ“ daß es meinen Beitrog geloscht habt. Jaja, monche SVP- Panzn vertrogn dei Wohrheit net und do keart worscheinlich die „TZ“ dozua!!!
unteruns
@andreas… wenns so einfach wäre… hängt immer davon ab, wer der Beteiligte ist der erklärt hat. Ich denke aber das Land wird nun wohl von den angeblich verhängten Strafen absehen müssen…. und das zurecht… Das Land macht hier alles andere als eine gute Figiur, und Tundo biegt sich krumm vor lachen…. ich aber auch … 🙂 🙂
andreas
Der Auftrag ist aus diversen Gründen gar nicht mehr so begehrt, wie man annehmen könnte. Es war jemand von der Anbieterseite mit langjähriger Erfahrung in dem Bereich, welcher meinte, dass es sich so nicht rechnet, da mit den Preisen die Leute nicht anständig bezahlt oder nicht genügend eingesetzt werden können.
.