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Die Masern-Fälle

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Die Masern-Fälle in Europa haben sich im vergangenen Jahr verdreifacht. Wie die Situation in Südtirol aussieht.

von Lisi Lang

In Europa haben sich laut neusten Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO im vergangenen Jahr so viele Menschen mit Masern angesteckt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nach dem Niedrigrekord im Jahr 2016 muss die WHO für 2018 einen Rückschlag im Kampf gegen die Masern vermelden.

Wie die WHO berichtet, haben sich im Jahr 2018 insgesamt 82.600 Menschen mit Masern angesteckt. 72 Kinder und Erwachsene sind an der Krankheit verstorben. Mit Abstand am schwersten getroffen hat es die Ukraine mit mehr  als 53.000 Masern-Fällen.

In Italien wurden 2018 insgesamt 2.526 Masernerkrankungsfälle gemeldet, wovon 44 Prozent in Sizilien auftraten. „Der Altersmedian lag bei 25 Jahren und am häufigsten traten die Fälle bei Kleinkindern unter einem Jahr auf“, erklärt Dagmar Regele, Direktorin des Departments Gesundheitsvorsorge. „Fast die Hälfte der Betroffenen haben zumindest eine Komplikation der Masernerkrankung aufgewiesen und acht der Erkrankten verstarben“, so die Auskunft des Departments.

In Südtirol wurden im Vorjahr sieben Masern-Fälle gemeldet. 2017 waren es noch 22 Fälle, im Jahr 2016 allerdings nur zwei Fälle. Im Jahr 2015 waren es 25 Fälle.

Ein Grund für diese Zunahme der Neuerkrankungen ist laut WHO die wachsende Zahl der Impfgegner. Daher hat die Weltgesundheitsorganisation die Vermeidung von Impfungen sogar in die Liste der globalen Gesundheitsbedrohungen aufgenommen.

Auch in Südtirol sahen die Durchimpfungsraten in den vergangenen Jahren bescheiden aus. Mittlerweile ist allerdings ein leichter Trend nach oben zu erkennen.

Wie das Department für Gesundheitsvorsorge erklärt, waren die Durchimpfungsraten nur bei den 24 Monate alten Kindern schlechter als im Vorjahr. „Die Durchimpfungsrate für Masern-Mumps und Röteln betrug 2018 bei den 24 Monate alten Kindern provinzweit 70,8 Prozent (2017 waren es 71,9 Prozent), bei den 36 Monate alten Kindern 81,8 Prozent (2017 waren es 78,1 Prozent) und bei den 48 Monate alten Kindern 84,3 Prozent, mit 16 Jahren dann 90,2 Prozent (2017 waren es 89,2 Prozent)“, so die Daten des Departments für Gesundheitsvorsorge.

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