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Gefälschte Rechnungen

Die Handelskammer warnt vor gefälschten Zahlungsaufforderungen, die an Unternehmen in Südtirol verschickt werden.

Kürzlich haben sich in Südtirol die Fälle von gefälschten Zahlungsaufforderungen wieder gehäuft. Im Handelsregister eingetragene Unternehmen erhalten via E-Mail Rechnungsschreiben von Absendern mit amtlich klingenden Namen. Die Handelskammer rät zur Vorsicht.

Zahlreiche Südtiroler Betriebe erhalten in letzter Zeit gefälschte E-Mails mit Zahlungsaufforderungen, die den Eindruck erwecken, sie seien verpflichtend und von amtlichen Behörden ausgestellte Rechnungen.

Aktuell sind solche Zahlungsaufforderungen unter dem alten, nicht mehr verwendeten Südtirol-Logo im Umlauf. Sie werden via E-Mail an die Betriebe gesendet und stellen die Verlängerung einer angeblichen Brancheneintragung in Rechnung. Dabei handelt es sich aber um gefälschte Rechnungen, die unter keinen Umständen bezahlt werden sollen.

Außerdem sind Fälle von gefälschten Schreiben im Namen des Hosting Services „Aruba“ bekannt. Die Spam-Mails weisen die Empfänger/innen darauf hin, dass die SEPA-Lastschrift, die fällige Rechnungsbeträge automatisch einzieht, der eigenen Bank abgewiesen worden sei. Die E-Mail verlinkt zu einem gefälschten Zahlungsmodul, das die Eingabe der Kreditkartendaten fordert, um den Service auch weiterhin zu garantieren. Auch hier ist höchste Vorsicht geboten, denn vor allem bei der Weitergabe von Kreditkartendaten kann der Schaden beträchtlich sein.

Diese derzeit kursierenden Schreiben gehen über die irreführenden Geschäftspraktiken hinaus und bereits in Richtung Betrug. Sie erfolgen nicht im Auftrag einer öffentlichen Behörde und es gibt auch keinerlei Pflicht, die angegebenen Beträge zu bezahlen.

Irreführende Geschäftspraktiken dieser Art sind keine Seltenheit: Überall in Italien können Datensätze von im Handelsregister oder in anderen öffentlichen Datenbanken eingetragenen Unternehmen abgefragt werden. Diese Betriebe werden in der Folge systematisch mit der Aufforderung angeschrieben, eine Gebühr für die Eintragung der eigenen Firmendaten in private Datenbanken und nicht offizielle Markenregister zu zahlen.

Hierbei wird bewusst eine offiziell klingende Formulierung gewählt, die bei schnellem Durchlesen als Zahlungsaufforderung für die Jahresgebühr oder andere Pflichtgebühren der Handelskammer verstanden werden kann. Erst im Kleingedruckten bzw. bei genauerem Hinsehen wird ersichtlich, dass dies nicht der Fall ist.

Betroffene Unternehmer/innen haben die Möglichkeit, die italienische Schutzbehörde für Markt und Wettbewerb auf unlautere Geschäftspraktiken bzw. irreführende Werbeaktionen aufmerksam zu machen.

Die entsprechende Meldung kann entweder online unter www.agcm.it oder über die Grüne Nummer 800 166 661 erfolgen. Weiters hat das Unternehmen ein Rücktrittsrecht von 14 Tagen ab Zahlungsdatum.

Die Handelskammer Bozen veröffentlicht auf ihrer Website unter dem Menüpunkt „Marktregelung“ laufend die aktuellsten Informationen zu diesen irreführenden Geschäftspraktiken.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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