Das Golf-Hotel
Eine Anfrage zum Stand des Tourismusentwicklungskonzeptes in Eppan sorgt für Aufsehen: Beim Golfclub in Unterrain könnte nun doch ein Hotel entstehen. Auch ein zweites Hotel-Projekt liegt der Gemeinde vor.
von Markus Rufin
Derzeit ist das Gebäude am Golfplatz in Unterrain nur ein Clubhaus. Doch schon bald könnte sich das ändern. Denn durch eine Anfrage der Liste „Pro Eppan“ hat sich herausgestellt, dass die Pächter eine Tourismuszone ausweisen wollen.
Aber von Anfang an: Die Anfrage der Liste „Pro Eppan“ widmete sich nicht nur dem Clubhaus, sondern auch dem derzeitigen Stand des Tourismusentwicklungskonzeptes in der Gemeinde. Unter anderem wollte die Liste in Erfahrung bringen, wie hoch das derzeitige noch verfügbare Bettenkontingent – inklusive Neubauten und Erweiterungen – für die Gemeinde ist.
In der Antwort schien auch ein Ansuchen des Golfclubs für eine Erweiterung von 72 Betten auf. Dabei ist das Clubhaus momentan als temporäre Sportzone ausgewiesen. „Betten sind zwar trotzdem im Clubhaus, diese dürfen aber nur den Sportlern zur Verfügung gestellt werden“, erklärt der Gemeinderat der Liste „Pro Eppan“, Felix von Wohlgemuth. „Nun hat der Pächter aber einen Antrag gestellt, über das bestehende Clubhaus eine Tourismuszone zu legen. Damit kann nun ein Hotel gebaut werden.“
Laut von Wohlgemuth wäre diese Entwicklung aber in mehrerlei Hinsicht bedenklich: „Der Pächter würde – vorausgesetzt die Gemeinde weist die Tourismuszone aus – einen Wertzuwachs bekommen, da der Grund als temporäre Sportzone ausgewiesen wurde und ein Bau dort billiger ist als in einer Tourismuszone.“ Die Gemeinde würde bei einer Genehmigung des entsprechenden Antrages eine Differenzzahlung erhalten, um diesen Wertzuwachs auszugleichen.
Felix von Wohlgemuth war regelrecht baff, als er die Antworten des Bürgermeisters erhielt: „Wir sind zwar nicht überrascht, dass jetzt trotzdem ein Hotel gebaut werden kann, aber man sieht, wie viel Spielraum manche Betriebe haben. Auch das Hotel Moser und Weinegg erweitern – eben nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ.“
Es sei nun klar, dass es von Anfang an geplant war, ein Hotel auf dem Golfplatz zu errichten. Dadurch würde sich die Gemeinde dem Pächter ausliefern, meint von Wohlgemuth: „Wenn der Pächter der Golfflächen gleichzeitig auch Pächter des Hotels ist, könnte er die Gemeinde einfach um den Finger wickeln. Es gibt wahrscheinlich sonst niemand, der das übernehmen würde.“
Dabei hat die Liste „Pro Eppan“ von Anfang an vor dieser Entwicklung gewarnt. „Bereits als das negative Gutachten der Landesraumordnungskommission damals darauf verwies, dass das Clubhaus völlig überdimensioniert ist, haben wir erkannt, dass man hier nicht nur ein Clubhaus bauen will.“
Der Anfrage der Liste ist eine weitere interessante touristische Entwicklung zu entnehmen. Demzufolge liegt der Gemeinde auch ein Antrag vor, wonach die Pool-Center Srl-GmbH einen neuen 3-Sterne-Betrieb in der Nähe des Maxi Mode Centers errichten will. Dieser Antrag sei aber erst in der Anfangsphase, berichtet von Wohlgemuth. Auch er wisse nichts Genaueres, vermutet aber, dass der Betrieb südlich der Parkfläche entstehen soll: „Auch hier gilt es wachsam zu bleiben. Denn es ist eine für das Überetsch prägende Landschaft, die verbaut wird.“
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