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Schnee der Zukunft

Den Veränderungen der Alpen unter dem wissenschaftlichen und künstlerischen Aspekt ist die Sonderschau „Snow Future“ im Naturmuseum gewidmet.

Wie verändern Erderwärmung und Massentourismus die alpinen Landschaften? Welchen Einfluss haben die seit 150 Jahren steigenden Temperaturen und der Eingriff des Menschen auf die Alpen? Zu dieser Spurensuche macht sich die neue Sonderausstellung „Snow Future“ im Naturmuseum Südtirol in Bozen auf, die am Freitag eröffnet wurde.

Zu „Schnee-Zukunft“ gibt es zwei Zugänge, und zwar eine wissenschaftliche und eine künstlerische. Für den wissenschaftlichen Teil zeichnet das Naturmuseum verantworltich, den künstlerischen übernehmen Philipp Messner und Walter Niedermayr aus Südtirol und Hansjoerg Dobliar aus München: Mit Malerei, Fotografie, Skulptur und Videos treten die Künstler in Dialog mit wissenschaftlichen Messgeräten, Funden, Fakten und Forschungsmethoden rund um das Thema des Permafrosts in den Alpen.

„Natur und Berge haben in der Kultur immer eine Rolle gespielt“, sagte Landesrat Achammer in seinen Grußworten, „die Kunst hält uns den Spiegel vor, wie wir mit der Natur umgehen.“ Damit wirft die Kunst Fragen auf, und die Wissenschaft verarbeitet diese weiter, stellte Achammer fest.

Der Direktor des Ressorts für Museen Valentino Pagani verwies auf die Wichtigkeit des Themas für das Bergland Südtirol. „Erfreulich ist, dass es neben dem wissenschaftlichen auch einen künstlerischen Blick auf das Thema gibt“, sagte Pagani.

Zu sehen sind bei der Sonderausstellung zum Beispiel neben den Werkzeugen und Fakten zur Permafrost-Forschung auch Fotoarbeiten der Werkserie „Kunstschnee“ von Philipp Messner und Walter Niedermayr, Niedermayrs „Alpine Landschaften“ und die Polaroidserie „Hysterie und Abstraktion in den Bergen“ von Hansjoerg Dobliar.

Durch diese Werke zieht sich ein roter Faden: Alle drei Künstler stellen das klischeehafte Bild der Alpen als vermeintlich ursprüngliche, unberührte Naturlandschaft zur Diskussion und verweisen auf deren Künstlichkeit. Statt bei einer bloßen Kritik an der Zerstörung von Natur durch den Menschen zu verharren, untersteichen sie, wie abstrakt, konstruiert und fiktiv alpine Landschaften sind.

Die Kunstwerke der Ausstellung wurden voriges Jahr bereits von der ERES-Stiftung in München gezeigt (deren Katalog begleitet auch die Ausstellung in Bozen), neu hinzu kommt im Naturmuseum nun der von Benno Baumgarten kuratierte naturwissenschaftliche Teil.

Bei der Ausstellungseröffnung anwesend waren neben Kulturlandesrat Philipp Achammer und Ressortdirektor Valentino Pagani auch Karin Dalla Torre, Direktorin der Landesabteilung Museen und der Landesmuseen, der Direktor des Naturmuseums Vito Zingerle, Kurator Benno Baumgarten, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Naturmuseums, Roland Psenner und die Künstler.

Die Ausstellung ist bis 17. September 2017 im Naturmuseum Südtirol täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. Informationen gibt es unter Tel. 0471 412964 und auf der Webseite des Naturmuseums unter www.naturmuseum.it.

Interdisziplinäres Symposium

In Zusammenhang mit der Ausstellung organisiert das Naturmuseum Südtirol am 29. und 30. Mai das interdisziplinäre Symposium „Snow Future. Klimawandel – interdisziplinäre Zugänge“. Informieren und anmelden können sich Interessierte unter Tel. 0471 412964 (Anmeldungen) bzw. 0471 412968 (Auskünfte).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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