Der Quereinsteiger
In Corvara ist Roman Crazzolara neuer Bürgermeister. Das Besondere: Bisher hatte der Handwerker noch kein politisches Amt inne.
Tageszeitung: Herr Crazolara, Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Ergebnis?
Roman Crazzolara: Ich bin durchaus zufrieden, sowohl mit meinem persönlichen Stimmenergebnis als auch mit dem Ergebnis meiner Liste.
Sie waren der einzige Kandidat, die SVP auch die einzig kandidierende Liste. Die einzig offene Frage war die Wahlbeteiligung. Hatten Sie die Befürchtung, dass Sie daran scheitern könnten?
Nein, aber natürlich war das ein Risiko. Letzten Endes haben wir das Quorum mit 61 Prozent weit überboten. Die Bürger haben mitgearbeitet und ihre Pflicht erfüllt. Wir können also zufrieden sein.
Bei den letzten beiden Gemeinderatswahlen gab es in Corvara nur 15 beziehungsweise 16 Kandidaten und somit kaum Auswahl für die Wähler. Dieses Mal gingen immerhin 19 ins Rennen. War die Kandidatensuche schwer?
Wir hatten schon zu Beginn den Wunsch, mehr Kandidaten auf die Liste zu bringen, um den Bürgern auch eine Auswahlmöglichkeit zu bieten. Sonst ist es ja auch keine richtige Wahl. Es war nicht ganz einfach, genügend interessierte Personen zu finden. Ich denke, es hat aber sicher dazu beigetragen, dass die Wahlbeteiligung gestiegen ist. Zeitweise war im Dorf auch die Rede von einer zweiten Liste, diese hat aber nicht ausreichend Kandidaten gefunden.
Sie selbst hatten bisher noch kein politisches Amt inne…
Ja, das stimmt. Wir haben lange nach einem Bürgermeisterkandidaten gesucht, eigentlich stand dieser bereits fest. Aus persönlichen Gründen musste er sich aber zurückziehen. Nach langen Besprechungen habe ich mich dann zur Kandidatur bereit erklärt. Mein Name wurde aber bereits vor rund einem Jahr ins Spiel gebracht. Insgesamt ist es uns gelungen, eine gute Gruppe aufzubauen: Von daher bin ich mir sicher, dass wir das gut managen werden.
Sie gehen als Quereinsteiger ins Amt. Haben Sie Angst vor der Aufgabe?
Einfach ist es sicher nicht, Angst habe ich aber keine. Ich bin auch nicht unvertraut mit der Leitung von Organisationen. Ich bin ein Vereinsmensch, war lange bei der Musikkapelle dabei, bin Vizekommandant der Feuerwehr und war Vizestellenleiter bei der Bergrettung. Ich kenne also die Arbeit in Gruppen gut und möchte so ähnlich auch die Gemeinde anführen und so einiges voranbringen.
Ihre erste Aufgabe ist nun die Ausschussbildung. Haben Sie sich dazu bereits Gedanken gemacht?
Mit einer Liste ist die Ausschussbildung sicher einfacher, da so keine Gespräche mit Oppositionsparteien nötig sind. Ich habe mir auch schon bereits Gedanken gemacht. Ich werde bereits am Montag die erste Gemeinderatsitzung einberufen und dann den Antrag zur Ausschussbildung unterbreiten.
Interview: Markus Rufin
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