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„Harte Gegenmaßnahmen“

Der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland unterstützt die Tiroler Landesregierung beim Thema Nachtfahrverbote und Blockabfertigung und fordert die Südtiroler Landesregierung in einer Presseaussendung auf, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu setzen.
„Es ist grundsätzlich ein Skandal, dass innerhalb der Europäischen Union offenbar die wirtschaftlichen Interessen der Frächter mehr zählen als die Gesundheit der Bevölkerung entlang der Brennerachse. Die betroffene Bevölkerung wird seit Jahren durch anhaltende schlechte Luft geschädigt. Atemwegserkrankungen bei Kindern werden erwiesenermaßen häufiger. Hinzu kommt der Umstand, dass Lärm krank macht und vielfältige Krankheiten sowie auch das Risiko auf Herzinfarkt erhöht. Zur Belastung durch die Brennerautobahn kommen der Flughafen Bozen, die Müllverbrennungsanlage, Hubschrauberflüge des Heeres, überdimensionierte Parkplatzprojekte an der Brennerautobahnausfahrt in Neumarkt, die drohende dritte Autobahnspur sowie eine drohende offene Streckenführung des Brennerbasistunnels und weitere Belastungen hinzu. Im Südtiroler Unterland ist die Belastungsgrenze längst überschritten und es ist an der Zeit, dass politische Maßnahmen gesetzt werden,“ schreibt Bezirksmajor Peter Frank in einer Presseaussendung.
Die Brennerroute stelle den billigsten Alpenübergang dar, weshalb regelrecht Verkehr angezogen werde. Andere Routen, die wesentlich kürzer seien, seien teurer, sodass der Weg des geringsten Widerstandes über den Brenner führe. Frächter würden folglich rund 300 Kilometer Umwege über den Brenner in Kauf nehmen, so der Schützenbezirk.
„Die Fixierung des italienischen Verkehrs- und Infrastrukturministers Matteo Salvini auf wirtschaftliche Interessen Italiens bei gleichzeitiger vollständiger Vernachlässigung ökologischer und gesundheitlicher Einwände ist regelrecht gemeingefährlich. Wir verlangen einen Verkehrsgipfel der österreichischen Verkehrsministerin Leonore Gewessler sowie des italienischen Verkehrsministers Matteo Salvini in Südtirol, um die Problematik des Transitverkehrs auf politischer Ebene zu debattieren. Es muss aber auch festgehalten werden, dass die fehlende politische Unterstützung der Nordtiroler Lösung durch die Länder Südtirol, Trentino sowie durch den Freistaat Bayern, welche immerhin zwei Drittel der Brennerstrecke ausmachen, für die derzeitige skandalöse Situation verantwortlich ist. Sollten Nachtfahrverbot und Blockabfertigung fallen, wird der Schwerverkehr mit Sicherheit in Rekordzeit von 2,5 auf über 3 Millionen Fahrten pro Jahr steigen. Infolgedessen gilt es harte Gegenmaßnahmen zu setzen“ schreibt Peter Frank abschließend.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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