Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » Grünes Licht im Vatikan

Grünes Licht im Vatikan

Alexander Notdurfter, Bischof Ivo Muser und Martin M. Lintner

Mit 1. September 2024 wird P. Martin M. Lintner das Amt des Dekans der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) in Brixen antreten. Nach den kirchlichen Vorschriften ist dafür die Zustimmung des Heiligen Stuhls notwendig, das sogenannte „Nihil obstat“. Dieses ist nun beim Diözesanbischof Ivo Muser eingelangt. 

Das Hochschulkollegium der PTH Brixen hat P. Dr. Martin M. Lintner OSM, Professor für Moraltheologie und Spirituelle Theologie, im November 2022 zum Dekan gewählt.

Bischof Ivo Muser hat als Magnus Cancellarius der Hochschule die Wahl gutgeheißen und um das „Nihil obstat“ (lateinisch für „nichts steht im Wege“) beim zuständigen Dikasterium für die Kultur und die Bildung angefragt. Das „Nihil obstat“ zeigt an, dass die betreffende Person alle Voraussetzungen erfüllt, um das Amt zu übernehmen.

Im vergangenen Sommer hat das Bildungsdikasterium Diözesanbischof Muser mitgeteilt, dass das „Nihil obstat“ für P. Martin Lintner nicht erteilt wird.

Muser hat daraufhin das Gespräch mit der vatikanischen Behörde gesucht und in den vergangenen Monaten mit den Verantwortlichen die offenen Fragen erörtert und geklärt.

„Im Anschluss an Ihren Besuch am 6. Februar 2024 und auf Grundlage Ihres Schreibens teilen wir Ihnen mit, dass dieses Dikasterium den genannten Kandidaten nach Abschluss des Verfahrens als Dekan des besagten Theologischen Studiums bestätigt hat“, heißt es in dem Brief, der Bischof Ivo Muser dieser Tage zugestellt und vom Präfekten des Bildungsdikasteriums, Kardinal José Tolentino De Mendonca, unterschrieben worden ist.

„Die Nachricht, die mich aus dem Bildungsdikasterium erreicht hat, ist eine gute Nachricht für unsere Diözese und für unsere Hochschule. Mir war es immer wichtig, im Kontakt und im Gespräch mit den Verantwortlichen in Rom zu bleiben. Die offenen Fragen konnten geklärt werden und so wird P. Martin M. Lintner ab dem kommenden 1. September der Dekan unserer Philosophisch-Theologischen Hochschule sein. Ich danke dem scheidenden Dekan, Alexander Notdurfter, für seinen Dienst und auch für seine Bereitschaft, ein Jahr länger im Amt zu bleiben. Dem neuen Dekan wünsche ich schon jetzt einen guten Start und den Segen von oben. Mein Dank gilt auch den Verantwortlichen im vatikanischen Bildungsdikasterium für alle persönlichen und telefonischen Gespräche und für die getroffene Entscheidung, die jetzt den Weg öffnet für meine Ernennung des neuen Dekans“, kommentiert Bischof Ivo Muser die Nachricht aus Rom.

Martin M. Lintner zeigt sich erleichtert über die Wende in seiner „Causa“. In einer ersten Reaktion dankte er Bischof Ivo Muser, dass er mit den Verantwortlichen des Bildungsdikasteriums im Gespräch geblieben ist und dass beide Seiten um Klärung und Verständigung bemüht waren.

Er sei froh, dass die Vorbehalte gegen ihn, auch in Bezug auf seine Publikationen, ausgeräumt wurden. Ob die nunmehr revidierte Entscheidung des Bildungsdikasteriums mit der Überarbeitung des „Nihil obstat“-Verfahrens zusammenhängt, die seit mehr als einem Jahr läuft, könne er nicht beurteilen, so P. Lintner. „Es ist ganz in meinem Sinne, dieses für alle Beteiligten belastende Kapitel abzuschließen und mich wieder auf die theologische Arbeit zu konzentrieren. Auf die neuen Herausforderungen als Dekan unserer Hochschule gehe ich mit Freude und Vertrauen zu“, wirft P. Lintner den Blick in die Zukunft.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • carlo

    Sehr gut. Ich schätze Martin Lintner sehr.

    Er ist nicht so ein verstaubter und verdrehter Pfaffe wie wir sie zur Genüge kannten und kennen.

    Lintner ist weltoffen, progressiv und mutig.
    Mit Menschen wie Ihn hat die Kirche eine Zukunft, ansonsten ist Ende Gelände!

  • summer1

    Nachdem seine Moraltheologie hochgradig protestantisch, evangelisch ist, hätte man im Sinne der Ökumene auch einen protestantischen Theologen als Dekan berufen können. Denn ich weiß nicht, wer dann woker wäre!

    • pingoballino1955

      summer1,ich glaube du solltest dich mal über den Unterschied: EFANGELISCH UND KATHOLISCH besser informieren! Scheinst NULL Ahnung zu haben,ach ja bist sicher kein Theologe,es sei dir verziehen!

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    da bin ich jetzt erleichtert und sicher auch einige Millionen gläubige Südtiroler mit mir.
    An die Spitze einer für das Überleben des Landes extrem notwendigen Philosophisch-Theologischen Hochschule gehört nun einmal ein Professor für moralische und spirituelle Theologie.

    Hab schon dem Papst Franziskus und natürlich dem Präfektem des Bildungskasteriums, dem Herrn De Mendonca jeweils einen Einschreibebrief mit Rückschein in dieser Causa zukommen lassen, das war vor Weihnachten und die Briefe sollten demnächst mit Gottes Hilfe und Segen für die italienische Post bald eintreffen. Sind jetzt natürlich gegenstandslos geworden, meine Fürbitten sind erhört.
    Ohne Halt und Stärkung durch moralischtheologische Wissenschaft wäre Südtirol binnen Kurzem eine Beute von Hunnen,Franzosen,Bajuwaren und Orientalen, eine gottlose Region wo die Laubensassa die Landesheilige wäre..

    Für mich dann also ein frommes „Nihil obstat“ für ein Wiedersehen in Südtirol

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen