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Der Schankbetrieb des Jahres

Mit der Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ prämiert der Südtiroler Bauernbund seit 2007 qualitativ hochwertige Hof- oder Buschenschänke des Qualitätssiegels „Roter Hahn“. Die Auszeichnung 2024 geht an den Burgerhof in Brixen.

25 Hof- und Buschenschankbetriebe tragen das Qualitätssiegel „Roter Hahn“. Unter diesen hat eine Jury den Burgerhof von Johannes und Katrin Meßner zum „Bäuerlichen Schankbetrieb des Jahres 2024“ ausgewählt. „Ausgezeichnet werden Hof- oder Buschenschankbetriebe, die bei der Bauernhof-, der Ausstattungs- und der Servicequalität überzeugen. Der Burgerhof hat die höchste Punktezahl erreicht“, freute sich Daniel Gasser, Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes.

„Es ist ein sehr authentischer Betrieb, der die Landwirtschaft in den Mittelpunkt stellt, eine großartige Küche und sehr viele hofeigene Produkte hat“, ergänzte Hannes Knollseisen von der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund.

Besonders überzeugt hat die bäuerliche Küche. Der ausgebildete Koch Johannes Meßner bereitet traditionelle bäuerliche Gerichte zu, interpretiert sie aber häufig auf eine moderne Art. So wird zwar auch das Törggelen angeboten, das Essen unterscheidet sich aber von anderen Törggele-Schankbetrieben. Die kleine, aber feine Speisekarte wechselt wöchentlich „Gekocht wird strikt saisonal und regional mit den Produkten, die gerade verfügbar sind“, so Johannes Meßner.

Begeistert hat den Südtiroler Bauernbund auch die Vielzahl an Produkten, die von Johannes und Katrin Meßner sowie Franz und Anneliese Meßner direkt am Hof oberhalb von Brixen angebaut werden. Fast alles, was im Schankbetrieb auf den Teller kommt, stammt vom eigenen Hof.

Als gelernter Önologe keltert Johannes Meßner die Trauben von den eigenen Weinbergen natürlich selbst ein. Das Fleisch stammt vom Tiroler Grauvieh in Mutterkuhhaltung und den Schweinen, die am Hof gehalten werden. Auch Obst und Gemüse werden direkt am Hof angebaut. Die Säfte aus den eigenen Früchten werden am Hof von Hand hergestellt. Was nicht am Biohof verfügbar ist, kommt von lokalen Partnern. Damit schließt sich ein lokaler Kreislauf, der der Familie Meßner besonders wichtig ist.

Der Burgerhof mit Kapelle

Neben einer qualitativ hochwertigen bäuerlichen Küche und der hohen Anzahl an hofeigenen biologisch erzeugten Produkten sind die Ausstattungsqualität, das Ambiente und die Gastfreundschaft weitere Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“.

„Auch hier konnte die Familie Meßner mit einer hohen Ausstattungsqualität, einem schönen, stilvollen Ambiente und einer besonderen bäuerlichen Gastfreundschaft überzeugen“, lobte Knollseisen.

Besonders ist auch die Geschichte der jungen Bauernfamilie. Der Hof, der im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, war ein Selbstversorgerhof. Der Verkauf der Trauben und des Fleisches brachte zu wenig ein. 2016 hat Johannes Meßner zusammen mit seiner Frau Katrin den Hof übernommen und entschieden, einen Schankbetrieb zu eröffnen und selbst Wein herzustellen – für den gelernten Koch und Önologen die ideale Kombination.

Zudem wird noch Getreide für den Schankbetrieb angebaut. „Es ist zwar sehr viel Arbeit, aber wir sind mit Freude dabei, und es lohnt sich“, so Johannes Meßner. Lob für die junge Bauernfamilie kam von Matthias Braunhofer, dem SBB-Bezirksobmann des Eisacktals, der Bezirksbäuerin Irmgard Santer Testor, dem SBB-Ortsobmann Josef Unterrainer sowie dem Brixner Gemeinderat Philipp Gummerer. Sie freuten sich, dass die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ an einen Buschenschank in Brixen ging.

Der Burgerhof in Brixen ist einer von 25 Hof- und Buschenschankbetrieben, die das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ tragen dürfen.

Sie werden in der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ und auf www.roterhahn.it ausführlich vorgestellt. Interessierte finden darin eine Beschreibung des Hofes, eine Auswahl der angebotenen Gerichte und hausgemachten Säfte, Informationen zu den Weinen (bei Buschenschankbetrieben), die Öffnungszeiten sowie eine Anfahrtsskizze und eine Wegbeschreibung für Wanderer.

Um in den bäuerlichen Feinschmecker aufgenommen zu werden, müssen sich alle Betriebe einem strengen Auswahlverfahren stellen. Geprüft werden das bäuerliche Ambiente und die Ausstattung, die ebenso stimmen müssen wie die angebotenen Gerichte, die zur Gänze hausgemacht sind. Besonders wichtig ist die Herkunft der Produkte, die zu achtzig Prozent vom Hof und von einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb in Südtirol stammen müssen. Zudem sind mindestens drei Säfte hausgemacht.

Für die Buschenschänke gilt weiters: Den Gästen wird nur Wein vom eigenen Hof serviert, den eine Expertengruppe des Versuchszentrums Laimburg und des Arbeitskreises Weinbau verkostet und bewertet hat. In den Hofschänken erhalten die Gäste Gerichte mit hofeigenem Fleisch.

Neben Kontrollen setzt der Südtiroler Bauernbund auf Weiterbildung, um die hohe Qualität des Angebots zu sichern. Die Weiterbildungsgenossenschaft im Bauernbund bietet Lehrgänge und Seminare für die Bäuerinnen und Bauern an, die Abteilung Marketing sorgt für die nötige Beratung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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