Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » „Gemeinsame Verantwortung“

„Gemeinsame Verantwortung“

Das Stakeholder Forum Klima und der Klimabürgerrat befassten sich am Wochenende mit den sozialen Auswirkungen der Klimaplan-Maßnahmen. Auch die Vernetzung der Arbeitsgruppen wurde angegangen.

75 Mitglieder aus den Bereichen Gewerkschaften, Kultur, Soziales, Umwelt und Wirtschaft sind im Stakeholder Forum Klima vertreten und arbeiten an der Umsetzung des „Klimaplans Südtirol 2040“ mit.

Beim zweiten Treffen im NOI Techpark in Bozen wurde die im Februar begonnene Arbeit zu den Schwerpunktthemen Energie, Wohnen, Mobilität, Konsum und Produktion sowie Ernährung und Landnutzung intensiv fortgesetzt. Ein besonderer Fokus lag auf den beiden Querschnittsthemen „Soziale Gerechtigkeit“ und „Bewusstseinsbildung und Teilhabe“. „Die leitende Frage hierbei ist, was es zu bedenken gilt, damit die Maßnahmen der einzelnen Handlungsfelder sozial gerecht sind und ein breites Bewusstsein zur Notwendigkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in Südtirol entsteht“, erklärt Prozessbegleiterin Sabina Frei.

Aufgaben, die laut Frei für die Vertreterinnen und Vertreter der anwesenden Interessengruppen zu deren „ureigenster Kernaufgabe“ gehören.

Gemeinsame Verantwortung aller Menschen

Etwas gegen die Klimaveränderungen zu unternehmen, sei ein Erfordernis der sozialen Gerechtigkeit, betonte Martin M. Lintner, Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen (PTH) in seinem Vortrag.

„Die Folgen des Klimawandels betreffen Menschen ungleich schwer: Derzeit sind jene Menschen am schwersten betroffen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, besonders im so genannten ‚globalen Süden‘. Für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich sind hingegen hauptsächlich Menschen, die in den reichen, industrialisierten Ländern leben“, erklärte Lintner.

Zudem könnten die sozialen Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht nur auf globaler Ebene, sondern auch innerhalb der eigenen Gesellschaft beobachtet werden. „Der Schutz der Umwelt und die Eindämmung der Klimaerwärmung sind eine gemeinsame Verantwortung aller Menschen“, unterstrich Lintner.

Langfristige Verhaltensveränderung nötig

Federica Viganò, Forscherin an der Freien Universität Bozen, sprach über das Querschnittsthema „Bewusstseinsbildung und Teilhabe“. „Bewusstseinsbildung ist wichtig, um möglichst viele Menschen – heute und in Zukunft – an dem partizipativen Prozess zur Umsetzung des Klimaplans teilhaben zu lassen“, sagte Viganò. „Um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen, sind konkrete Begleitmaßnahmen notwendig, die eine langfristige Veränderung der Verhaltensweise der Menschen bewirken.“

Jede und jeder Einzelne könne einen Beitrag leisten, in dem er bzw. sie beispielsweise den individuellen Energieverbrauch reduziere, einen nachhaltigen Lebensstil wähle und bewusste Ernährungsgewohnheiten annehme, so die Forscherin.

Klimabürgerrat: Vernetzung der fünf Arbeitsgruppen

Aktive Beteiligung ist auch ein Schlüsselwort für den Klimabürgerrat, der sich am Samstag (16. März) zum dritten Mal in Bozen versammelt hat.

Nach der vertiefenden Arbeit bei den ersten beiden Treffen stand der Austausch zwischen den fünf Arbeitsgruppen Mobilität, Wohnen, Energie, Konsum und Produktion sowie Ernährung und Landnutzung im Mittelpunkt: „Diesmal ging es insbesondere um die Vernetzung, also darum, Verbindungen zwischen den einzelnen Arbeitsschwerpunkten herzustellen“, berichtet Prozessbegleiterin Sabina Frei. „Ziel war es, das Gesamtthema in seiner Vielfalt zu betrachten und die wichtigen Nahtstellen herauszuarbeiten und zu bearbeiten.“

Nicht zuletzt wurden sowohl die Mitglieder des Klimabürgerrats als auch die Interessensvertreterinnen und -vertreter des Stakeholder Forums Klima von Marc Zebisch, Leiter des Zentrums für Klimawandel und Transformation von Eurac research, über das neue Instrument des Klimaplan-Monitoring informiert, das einen weiteren Baustein in der Umsetzung des Klimaplans darstellt.

Alle Informationen zum Beteiligungsprozess zur Umsetzung des Klimaplans Südtirol 2040 sind auf dem Webportal Klimaland.bz zu finden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • rumer

    Man kann über das Thema viel viel viel reden….oder einfach mal das Richtige machen:
    Kohle, Öl und Gas verteuern ! Zum Anfang mal den Preis auf 200% anheben.

    • gerhard

      Das halte ich, lieber rumer, für keine so gute Idee.
      Wen würde das denn treffen?
      Schon mal nachgedacht, das eine Heizung mit Erdwärme/Solar oder sonstigen Mist mindestens 60.000 Euro kostet, bei alten Häusern gar nicht möglich ist?
      Ich habe ein Angebot für mein Haus vorliegen. Da kostet die Wandisolation, die Dachsanierung, Solar, Energiespeicher, Erdwärmepumpe , neue Fenster , Fußbodenheizung usw. 185.000 Euro.
      Das werde ich auch machen lassen. Nicht weil sich das rentiert, sondern weil ich 3 Enkelkinder habe, die auch gesund leben sollen.
      Aber, wer das Geld nicht hat, der soll dann doppelt so hohe Energiekosten zahlen, und die sind ja jetzt schon unerhört teuer.
      Im Ernst?
      Von was soll der normale Bürger das denn um Himmels Willen zahlen?
      Soll der normale Bürger das Auto stehen lassen, nur weil er das Geld für eine Tankfüllung nicht mehr bezahlen kann?
      Soll der normale Bürgen einen dritten Pulli überziehen, weil er sich in seiner Wohnung nur mehr 15 Grad leisten kann?
      Slowenien ist bekannter Maßen keine 300 km von uns entfernt.
      Die scheren sich einen Dreck um Emissionen.
      Und der Dreck aus Slowenien, Tschechien, China, USA oder sonst wo auf der Welt macht ja an der Südtiroler Grenze Halt. Unsere Luft ist sauber.
      Diese grünen Fantasten, weltfremden Wichtigtuer und Taugenichtse glauben gerade, in Südtirol muss der Umweltschutz neu erfunden werden.
      Im Enddefekt zahlt alles der normale Bürger. Über die Miete, über die Tankfüllung oder im Einkaufsmarkt.
      Die Wohlhabenden interessiert das nicht.
      Und die Fantasten größtenteil auch nichts.
      Die leben vom Staat und müssen sich um die Bezahlung Ihrer sozialhilfe eh keine Gedanken machen.

      • rumer

        @gerhard
        immer nur Vorbehalte und Bedenken und Probleme….
        1. beim nächsten Heizungswechsel überlegst du dir Fernwärme (bei einer Einzelwohnung zu empfehlen), Pelletsheizung (ca. 15.000 Euro, bei einem Einzelhaus zu empfehlen) oder Hackschnitzel (30000 € bei einem Bauernhof zu empfehlen)
        2. dein nächstes Auto wird ein Elektroauto (Gebrauchte sind zur Zeit günstig)
        Ich fahre seit 6 Jahren E-Auto, heize seit Ewigkeiten mit Holz, verachte Grüne und habe kein Verständnis für Plärrer.

  • andreas1234567

    Hallo zum Nachmittag,

    heute haben es die Hohepriester des Klimagötzen wieder wichtig.

    Lustig ihre hübschen Begriffe.. Ein Klimabürgerrat heisst nichts anderes als undemokratisches Durchsetzen an Willen und Bevölkerungsinteressen vorbei. Sowjetunion und DDR waren Räterepubliken..

    „Soziale Gerechtigkeit und Bewusstseinsbildung“ bedeutet hingegen Umverteilen von denen, die sich trotz des Wahnsinns aus Verteuerung und Verboten immer noch eine Wohnung grösser wie ein Plumpsklo, ein eigenes Auto und gar noch einen Urlaub leisten können.Denen muss solange deren Geld an die Habenixe umverteilt werden bis jeder nur noch ein Fahrrad und ein auf 19°C beheiztes Plumpsklo besitzt.Und damit das jeder kapiert gibt es jeden Tag „Bewusstseinsbildung“, Dauerpropaganda auf allen Kanälen, allein jetzt und hier gibt es auf der Startseite dieser Plattform 5 Artikel welche den Menschen das Mantra „Klimawandel“ in den Schädel hämmern sollen..

    „Konkrete Begleitmassnahmen die eine langfristige Änderung der Verhaltensweisen der Menschen bewirken“ ist das Gewäsch der Klimagötzenpriester für Verbote, Verteuerung und Vorschriftenterror.

    „Nachhaltiger Lebensstil und bewusste Ernährungsgewohnheiten“ meint für den doofen Bürger es wird bevormundet, vorgeschrieben und durch Verteuerung gelenkt. Wer das braucht und sich gern wie ein Kleinkind durch den Tag führen lässt Bitteschön..Und natürlich die weitgehende Vernichtung der Viehlandwirtschaft..

    Und all das für den ach so tollen Klimaplan40, der würde wenn brachial durchgesetzt und erfolgreich sagenhafte 2 Millionen Tonnen vom bösen CO2 einsparen (theoretisch, weil die verjagten und vernichteten Arbeitsplätze in Landwirtschaft, Tourismus und Industrie ploppen natürlich woanders wieder auf, Indien, Osteuropa) und das ist schon eine gewaltige Planetenrettungssache, angesichts von 40 Milliarden Tonnen CO2 allein durch die globale Energieerzeugung wobei die BRICS-Staaten Brasilien, Russland,Indien,China,Südafrika keinerlei Zweifel daran lassen die Energieerzeugung noch auszubauen, man rechnet seriös in 2030 deswegen mit 44 Milliarden Tonnen.
    Also 4 Milliarden Tonnen mehr abzüglich der 2 Millionen Tonnen aus der Megaplanetenrettungsprovinz Südtirol.
    Dafür gibts dann eine kalte kleine Wohnung, extrem verteuerte Lebenshaltungskosten,Urlaub im Umkreis von 20 Kilometern und was auf deinen Teller kommt bestimmt die Volksküche..
    Und natürlich hat der Südtiroler doppelt zu den Klimazielen beizutragen, man wird die heftig per IDM aus Übersee beworbenen und eingeflogenen Touristen bestimmt nicht zu irgendwas nötigen wenn die um die 1000 Euro täglich in Südtirol lassen..

    Auf Wiedersehen im Herz der klimatischen Weltrettung

  • foerschtna

    Die weltweite Ernte von Weizen steigt seit dem Jahr 2000 kontinuierlich an, ähnlich sieht es bei Reis, Mais und Soja aus (Quelle: statista.com). Die nackten Zahlen scheinen den periodischen Horrormeldungen von Missernten auf Grund des Klimawandels zu widersprechen. Es stellt sich die Frage: Kommen die kontinuierlichen Erntesteigerungen trotz oder wegen des Klimawandels zustande ?

  • carlo

    Klimaschutz als Erfordernis der sozialen Gerechtigkeit: Wenn man gut nachdenkt, dann ist das stimmig.

    • andreas1234567

      Hallo @carlo,

      wer selbst verdientes Geld aus einer wertschöpfenden Tätigkeit heim bringt und sich und seiner Familie damit einen gewissen Lebensstandard bieten kann (ausreichender Wohnraum in besserer Gegend, ein Privat-PKW, Urlaub, Freizeitgestaltung und Investitionen in die Kinder bezüglich Bildung und Freizeitgestaltung) der sieht das eben nicht so gern wenn ihm in den Sack gegriffen wird für schwachsinnigen Blödsinn der ins Sektenwahnhafte geht und er Zeitgenossen durchfüttern soll die sich für den Tanz um den Klimagötzen entlohnt sehen wollen .
      Das sind auch Leute die gern eigenständig entscheiden wollen wo und wie sie ihre Freizeit gestalten, ihre Kinder erziehen und was auf ihrem Teller aufscheinen soll.
      Pfaffen, Gewerkschaftsbonzen, arbeitsscheue Dauerstudenten , gekaufte Eierköpfe aus der Wissenschaft, eine durchgedrehte Medienlandschaft und Politschranzen sind nicht unbedingt eine glaubwürdige Phalanx für eine Meinungsänderung..

      In D vernichtet man gerade recht erfolgreich diese „Mittelschicht“ und in Südtirol ist dieser „Stakeholder Forum Klima-Zirkus“ zu Südtirol nichts anderes als ein Nachtanzen dieser westeuropäischen Riesenidiotie (wir haben das echt Exklusiv, frag mal einen in den Brics-Staaten oder in den USA)

      Natürlich steht es jedem Südtiroler frei diesem Blödsinn nachzutanzen und auch im Sommer bei den Europawahlen die deutsche Ursel von der Leyen zu wählen damit das Werk vollendet werden kann.

      Wenn man gut nachdenkt ist das stimmig, für alle welche noch einer wertschöpfenden Arbeit nachgehen

      Auf Wiedersehen in Südtirol, als Deutscher demnächst zum Klauen und Betteln, ich bitte um Verständnis

  • placeboeffekt

    Ein paar Zahlen und Fakten, um diesem sinnbefreiten Gelaber etwas entgegenzusetzen:

    Die Erneuerbaren Energien halten trotz hoher Wachstumsraten nicht mit dem Anstieg der weltweiten Nachfrage mit. Laut Weltenergie-Bericht liegt der Anteil von Kohle, Gas und Öl lunverändert bei 82 Prozent – obwohl Europa gut dasteht. Eine Nation konterkariert all diese Bemühungen:

    Den Daten zufolge verursachte China im vergangenen Jahr 30,7 Prozent der energiebedingten CO₂-Emissionen der Welt also fast ein Drittel.

    Der Anteil des zweitgrößten Emittenten USA ist mit 14 Prozent nicht einmal halb so hoch.

    Indien war für 7,6 Prozent aller Emissionen verantwortlich, Deutschland für 1,8 Prozent.

    Knapp 81 Prozent des gesamten Kohle-Verbrauchs der Erde entfällt auf die Region Asien/Pazifik.

    China allein steht für 54,8 Prozent des weltweiten Kohleverbrauchs, Indien für weitere 12,4 Prozent.
    In beiden Ländern nahm der Kohleverbrauch im vergangenen Jahr weiter zu, in Indien viermal stärker als in China.

    Die weltweite Kohleförderung wuchs im vergangenen Jahr um sieben Prozent und erreichte mit 175 Exajoule einen neuen Rekordwert. „China, Indien und Indonesien sind für 95 Prozent des Wachstums der Kohleförderung verantwortlich“, heißt es in dem Report.

    China baut Kohlekraftwerke, damit Windräder und PV für Europa produziert werden können. Man kann nur mit dem Kopf schütteln.

    Lieber Ethik-Theologe: bitte pilgern Sie nach Asien- dort gibt es viel Überzeugungsarbeit zu leisten.

  • sougeatsnet

    Hier werden öffentliche Gelder für sinnloses Gelabere verbrannt. Tun und nicht nur dumm herumreden ist gefragt. Da sind Leute ohne Praxis am Werk, die werden die Welt nicht retten.

  • kritischerbeobachter

    China und ähnliche Länder wird es freuen, wenn Südtirol die Welt rettet, den die interessiert das Klima kaum.
    Wichtig ist, uns Kleinbürgern und Wenigverdienern, den letzten Groschen aus der Tasche zu ziehen.

  • dn

    Tourismus, Autobahn – keine Themen? Alle, jawohl ALLE, müssen mitmachen, weltweit, ansonsten Klappe halten.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen