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„Keine sinnvolle Haltung“

Die Grünen sagen Ja zum Slot-System auf der Brennerautobahn, sofern einhergehend mit Nacht- und Wochenendfahrverbot. Die Vorkehrungen zum Schutz der Gesundheit und der Lebensqualität müssten erhalten bleiben und Vorrang haben.

Die Grüne Landtagsfraktion begrüßt, dass das digitale Verkehrsleitsystem für die Brennerautobahn wieder auf der Tagesordnung steht. „Wir unterstützen dieses Vorhaben. Damit kann das leidige Transitproblem zumindest teilweise gelöst werden“, so Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler.

Nicht alle stehen hinter dem digitalen Verkehrsleitsystem.

Verkehrsminister Matteo Salvini von der Lega, heute Koalitionspartner der SVP in Bozen, will genauso wie der Frächterverband ANITA zuerst alle Maßnahmen abschaffen, die Österreich für den Schutz der Bevölkerung entlang der Transitstrecke eingeführt hat. Erst dann sei man bereit, überhaupt über das Slot-System zu reden. „Das ist keine sinnvolle Haltung, um eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Die Tiroler Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind vollkommen verständlich und kommen auch den zehntausenden Menschen zugute, die in Südtirol entlang der Autobahn leben“, so die Grünen Landtagsabgeordneten.

Die Grünen haben daher einen Antrag in den Landtag eingebracht.

Darin fordern sie, das Slot-System so zu gestalten, dass am Wochenende und nachts keine Slots buchbar sind.

Damit wäre auch der Streit ums Nachtfahrverbot hinfällig. „Die Landesregierung soll außerdem untersuchen, wie die Anzahl der freien Slots mit der Verfügbarkeit von Kapazitäten auf der Schiene verknüpft werden kann. Wir brauchen zudem eine klare Maximalgrenze, wie viele Slots überhaupt buchbar sind“, so Madeleine Rohrer.

Dafür soll die Verkehrsinfrastruktur, vor allem aber die gesundheitlichen Auswirkungen für die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Autobahn berücksichtigt werden.

„Ein Slot-System ist eine Chance, wenn die Prioritäten richtig gesetzt werden. Die Gesundheit steht an erster Stelle und darf nicht unter die Räder des Transits kommen“, so die Grünen Landtagsabgeordneten abschließend.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (25)

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  • sigmundkripp

    Das Slot-System und die mit ihm absehbare Verteuerung der Brennerstrecke würde zumindest den Umwegverkehr verringern. Und das wäre schon eine erste Verbesserung für die Anrainer.
    Denn heute besteht eine Preisdifferenz von 60 cent/km zwischen Nordtirol (ca 80 cent/km) und Italien (20 cent/km).

  • andreas

    Wenn Ideologie über wirtschaftlicher Notwendigkeit gestellt wird, kommen solche Presseaussendungen raus.

    Wichtig ist Schikane, die deutschen Grünen haben es ja vorgemacht, wie man Industriezweige ins Ausland vertreibt und sogar moderate Teile der Bevölkerung gegen sich aufbringt. Jede ihrer Veranstaltung braucht Polizeischutz und manche werden von vornherein abgesagt, da z.B. die Belehrungen einer Riccarda Lang, die Rohrer ist ähnlich, niemand so wirklich braucht.

    • sigmundkripp

      Ich denke, es ist vorallem die Bevölkerung entlang der A13/A22 die seit Jahrzehnten schikaniert wird. Und aus dieser Tatsache erwachsen Ideen und auch Maßnahmen zu Reduktion des LKW-Verkehrs. Jede/r Anlieger/in weiss, wie belastend der LKW-Verkehr ist.

  • jorge

    ‚andreas‘, Leute wie du schikanieren und nicht die Grünen. Diese schauen nur, dass endlich ein sozialer Ausgleich in der Bevölkerung stattfindet und die Täler nicht im Verkehr ersticken.

    • andreas

      Besteht der soziale Ausgleich der Grünen also darin, die Wirtschaft zu schikanieren und damit die Besserverdiener auf das Niveau arbeitsloser Soziologen oder Studenten brotloser Kunst zu bringen?
      So kann man die Reduzierung des Lohngefälles natürlich auch angehen. 🙂

      • sigmundkripp

        Hier geht es um das Recht auf Gesundheit versus sogenannten „freien Warenverkehr“. Dieser Warenverkehr findet statt, weil der Straßentransport so billig ist. Die von Ihnen oben angesprochene Verlagerung von Industrie in Billiglohnländer findet seit mindestens 30 Jahren statt, als sich der Ostblock öffnete und die westeuropäische Industrie dort ihre verlängerten Werkbänke baute. Ihr „deutsches“ Auto wurde zu hoher Wahrscheinlichkeit in einem solchen Billiglohnland gebaut. Diese Entwicklung hat rein gar nichts mit den Grünen zu tun! Anzi! Die Grünen sind für die Verteuerung der Straße und somit für die Beibehaltung regionaler Produktion.

        • andreas

          Die Produktion der deutschen Industriebetriebe sank 2023 um 6%, der Export der Industrieberiebe um ca. 20%. Es gibt natürlich nicht nur einen Grund dafür, die Grünen haben aber maßgeblich dazu beigetragen.
          Nebenbei hängt der wirtschaftliche Erfolg der Deutschen primär am Export, was Transporte mit sich bringt.
          Auch sind die gefahrenen km der LKWs ein Indikator der Deutschen, wie die Wirtschaft läuft und die km sind besorgniserregend gesunken.
          Sie müssen mir keine Lehrstunde für deutsche Wirtschaftspolitik geben, wenn dann müssen sie es den aufgebrachten Deutschen erklären.

      • jorge

        @andreas
        Du willst mit deinen verdrehten Aussagen wohl ausblenden, dass genau deinesgleichen am sozialen Ungleichgewicht Schuld sind. Und wenn es neue Entwicklungen und Zukunftsvorstellungen für eine zukünftige wirtschaftliche Nachhaltigkeit gibt und versucht wird, diese auf den Weg zu bringen, so nennst du das und manch andere auch „schikanieren der Wirtschaft“. Eure/deine Einstellung ist ja nur auf das Hier und jetzt ausgerichtet und auf den momentanen Wohlstand Weniger. Und genau das schadet der Wirtschaft und dem sozialen Ausgleich am meisten. Also, somit solltest du eigentlich über dich selbst und deinesgleichen so negativ herziehen.

        • placeboeffekt

          „Und wenn es neue Entwicklungen und Zukunftsvorstellungen für eine zukünftige wirtschaftliche Nachhaltigkeit gibt …“

          Wirtschaftliche Nachhaltigkeit, indem man die Produktion verlagert und die Produkte importiert?
          Es wird ja nicht nur lautstark darüber nachgedacht, Industrieproduktion ins Ausland zu verlagern, sondern auch die Landwirtschaft-unter dem Stichwort „Getreide kann man importieren“

          Ob es nachhaltig ist, wenn sich in Europa nur mehr alle die Haare schneiden, und alles aus Asien importiert wird, diese Frage braucht man sich nicht zu stellen.

          Dass hier auch eine eindeutige Ursache zwischen der Grünen-Politik und der Wirtschaftskrise in Deutschland existiert, die Schlusslicht in Punkto Wachstum sind, genau sowenig.

          Es ist auch nicht davon auszugehen, dass jeder junge Mensch Lust darauf hat, sein Leben dem Klimawandel unterzuordnen und seinen Bewegungsradius auf Lastenrad-Distanz zu minimieren.
          Es soll zum Beispiel auch junge Leute geben, die sich vor allem darum sorgen, niemals Wohlstand aufbauen zu können, weil die Steuern und Abgaben zu hoch und Wohnungen unerschwinglich sind.

          Nur weil die lautstarken Klima-Boomer wie Sie die Idylle im Verzicht sehen und ihre früheren Fernreisen in ihrer Klima-Biografie als schwarzen Fleck bezeichnen, möchte eine ganze Generation nicht mit diesen weinerlichen Erkenntnissen belästigt werden. Ihr alten, heult bitte leiser!

          Ohne Wohlstand kein Geld für Transformation, dafür Chaos und Armut, außer für die Brandstifter, die sich die Taschen voll machen, von den NGO-Milliardären bis zu Habeck & Co.

          • jorge

            @placeboeffekt
            Du hast wohl vergessen, dass Wohlstand nur für einige wenige besteht und diese es sind, welche die Schere zwischen Arm und Reich immer noch weiter auseinandertreiben. Das sind bestimmt nicht die Grünen oder ein Habeck & Co. Du verwechselst hier wohl einiges oder willst bewusst Fakten verdrehen, um die eigentlichen NPO-Milliardäre auszublenden. NGOs sind das sicher nicht, denn unter NGOs, den sogenannten Non-Governmental Organisations (Deutsch: Nichtregierungsorganisationen), versteht man unabhängige, nichtstaatliche und meist international ausgerichtete Organisationen, die keine Gewinnziele verfolgen und sich nur durch ihre Mitglieder und durch Spenden finanzieren.

  • erich

    Kann jemand erklären was das Tempolimit 100kmh in Tirol bringt, Schwerverkehr fährt ja nirgends schneller, also gibt es dort keine Einsparung, dann sind es die paar Personenautos die etwas einsparen, die haben ohnehin gerinen Ausstoß.

  • gulli

    Weshalb stellt sich eigentlich nie die Frage weshalb die ganzen LKW unterwegs sind, dann könnte man das Problem an der Wurzel bekämpfen…

    • eiersock

      Um die Joghurt, die Milch, den Käse, das Fleisch usw. zu unseren öffentlichen Küchen und Mensas der Schulen, Krankenhäuser usw. zu beliefern, da sie südlich von Trient billiger sind!

      • rumer

        @eier
        vergiss die Schuhe von Zalando und die Avocado aus Spanien nicht, das Ei-Phone aus Taiwan und das Palmöl aus Indonesien.

      • sigmundkripp

        Nur etwa 20% der LKW transportieren Lebensmittel. Sehr, sehr viele transportieren im wahrsten Sinn des Wortes Schrott! Und gerade bei solchen Waren, die wenig bis nichts wert sind, würde eine erhöhte Maut so stark durchschlagen, dass der Transport unrentabel wird!
        Ist die Ladung dagegen viel wert, macht das wenig bis gar nichts aus.

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