Du befindest dich hier: Home » News » „Sicher nicht ideal“

„Sicher nicht ideal“

Nach den vielen Stürzen beim Speed-Weltcup in Wengen möchte Markus Waldner künftig keine Rennen mehr nachholen. Wie Südtirols Ski-Athleten dazu stehen.

Nadia Delago: Die Männer haben ein dichtes Programm, die Abfahrten in Bormio, Kitzbühel und Wengen sind zudem ziemlich zach. Wenn man zwei Trainings und drei Rennen absolvieren muss, ist das nicht ohne. Man muss immerhin jeden Tag fit sein. Es geht da nicht nur um das Fahren selbst, sondern auch um das Rundherum. Wenn es nur um das Fahren ginge, wäre es noch vertretbar, aber dazu kommt das Aufwärmen, das Konzentrieren, die Besichtigungen und vieles mehr. Da kann es schnell zu viel werden. Wenn zwischendrin Platz wäre, könnte man die rennen problemlos nachholen, bei einem so dichten Rennkalender muss man aber mit den Athleten reden, ob sie sich darüber aussehen. Ich bin mir sicher, dass man gemeinsam eine vernünftige Entscheidung finden kann. Gerade Athleten, die zusätzlich noch Riesentorlauf fahren, stehen unter enormen Stress. Meiner Meinung nach ist die Kommunikation enorm wichtig. Beim Rennen in Wengen sind mehrere Athleten gestürzt, das kam sicher auch daher, dass sie müde waren. Wengen ist nämlich eine sehr lange Abfahrt. Im letzten Tag noch 2 Minuten und 40 Sekunden zu fahren ist sehr anstrengend.

Alex Vinatzer: Ich glaube, man muss abwiegen, wo es sinnvoll ist und in welcher Disziplin. So wie es in Wengen war, dass man drei Rennen macht und zwei Trainings fährt, war es sicherlich keine gute Idee. Fünf Tage hintereinander und vor allem drei Renntage hintereinander sind schon viel. Wenn man schon Rennen nachholen will, muss man das an Wochenenden machen, an denen nur ein Rennen stattfindet. Dort kann man problemlos ein weiteres Rennen anhängen, wobei es Unterschiede zwischen den technischen und den Speeddisziplinen gibt. Einen Slalom kann man nahezu überall nachholen, ein Speedrennen hingegen nur am Wochenende, weil der Aufwand so groß ist. Da bereits überall Doppelrennen in den Speed-Wettbewerben stattfinden, ist es aber auch schwer, freie Termine zu finden. Sicher ist das Risiko für schwere Stürze größer, wenn man ermüdet ist – überhaupt in Wengen. Da kann es leicht passieren, dass auf den letzten Fahrtsekunden noch etwas passiert. Wenn man hingegen drei Rennen auf einer kurzen Piste wie in Kvitfjell veranstaltet, wo man in 1,40 oder 1,30 Sekunden herunter ist, ist das machbar. In Bormio oder Kitzbühel ist es sicher nicht möglich. Einen guten Kompromiss hat man in Gröden gefunden. Dort wurde auf der verkürzten Strecke gefahren.

Dominik Paris: Natürlich will man kein Rennen verlieren, jeder will sie nachholen, aber es ist sicher nicht ideal, noch ein Rennen einzuschieben, wenn es ohnehin viele Rennen gibt. Das ist enorm kräftezehrend, auf der anderen Seite will niemand einen Wettbewerb verpassen. Es ist sicherlich eine schwierige Diskussion, wo es viele verschiedene Meinungen gibt. Ich glaube, dass das Nachholen in Wengen nicht ideal war, weil das Rahmenprogramm und die Logistik zeitraubend und schwierig sind. Andererseits ist es cool, wenn rennen stattfinden und nicht ganz abgesagt werden.

Umfrage: Markus Rufin

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • andreas

    Pseudodiskussion, nur weil es Kilde erwischt hat, welcher nicht fit war.
    Gleichzeitg haben sie in Kitzbühl die Piste vereist, damit Schwarzenegger und Gabalier ein schönes Spektakel geboten wird und es hoffentlich zur Volksbelustigung einen zerlegt.
    Heuer gab es leider keine spektakulären Stürze, das muß für nächstes Jahr besser werden, nicht dass der Stanglwirt ev. weniger Weißwürste verkauft, da das Rennen zu langweilig ist.

  • hallihallo

    ob weniger rennen im sinne der athleten sind, sei dahingestellt. heuer sind die herbsrennen ausgefallen. wären wengen oder kitzbühel noch wegen schneefalls oder nebel abgesagt worden, würde sich der abfahrtsweltcup mit 3-4 rennen entscheiden. wenn die athleten dann das ganze jahr trainieren und sich der weltcup in 3-4 rennen entscheidet , gibt es sicherlich große proteste. außerdem fühlen sie sich dann sicher gegenüber der slalomfahrern benachteiligt.
    es gibt schon viele doppelrennen, weil der sicherheitsaufwand in den speeddisziplinen riesig ist. kurzfristig andere destinationen und termine finden , wird wohl sehr schwierig werden.
    übrigens: die formel ein hat von 11-12 rennen auf 17-18 aufgestockt, damit sie immer im gespräch sind. beim fußball und tennis ist es wohl ähnlich. schließlich erhöhen sich die gagen der athleten mit deren präsenz im fernsehen.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen