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„Will als Eremit leben“

Don Massimilian de Franceschi mit Bischof Muser

Der Diözesanpriester Don Massimiliano de Franceschi hat sich für ein Leben als Einsiedler, als Diözesaneremit, entschieden. Der 50-jährige Bozner hat dafür vor Bischof Ivo Muser das Gelübde abgelegt, zunächst für drei Jahre ein Leben in Stille, Einsamkeit und im stetigen Gebet zu führen. Als Eremit hat sich Fratel Massimiliano, wie sich de Franceschi fortan nennt, eine Lebensregel gegeben, die im Rahmen der Professfeier übergeben worden ist.

Das Eremitentum ist in der katholischen Kirche eine besondere Lebensweise, die nach dem Kirchenrecht anerkannt ist. Eremiten leben zurückgezogen, in Einsamkeit und Stille, um sich dem Gebet und der Buße zu widmen.

Die Kirche erkennt zwei Arten von Eremiten an: Diözesaneremiten, die direkt unter der Aufsicht eines Bischofs stehen, und Eremiten, die zu einer Ordensgemeinschaft gehören. Diözesaneremiten verpflichten sich öffentlich zu einem Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam, während Ordenseremiten von ihrer Gemeinschaft unterstützt werden.

In Italien gibt es etwa 150 bis 200 Eremiten, in Deutschland schätzungsweise 70 bis 80.

Fratel Massimiliano de Franceschi hat sich für ein Leben als Diözesaneremit entschieden.

Als solcher lebt er unter der Aufsicht des Diözesanbischofs. Der Bischof muss das eremitische Leben anerkennen und überwachen, um sicherzustellen, dass es authentisch ist und den Anforderungen der Kirche entspricht.

Wie vom Kirchenrecht vorgesehen, hat Bruder Massimiliano vor Kurzem das Gelübde vor Bischof Ivo Muser abgelegt, zunächst für drei Jahre, in strenger Absonderung von der Welt, in der Stille der Einsamkeit, im stetigen Gebet und in der Buße zu leben.

Außerdem hat er dem Bischof versprochen, den von ihm selbst verfassten und von Bischof Muser genehmigten Lebensplan einzuhalten.

„Mein Wunsch, ein eremitisches Leben zu führen, gründet – wie bei vielen vor mir – darauf, einer Berufung zu folgen, die zu Einsamkeit und Stille einlädt. Nach meinen Jahren als Priester in unserer Diözese hat der Ruf zu größerer Einsamkeit immer mehr an Kraft gewonnen. Daher habe ich mich entschieden, ein zurückgezogenes Leben zu führen, geprägt von stetigem Gebet und innerer Wandlung, an einem Ort, den ich in Absprache mit meinen Vorgesetzten wähle“, schreibt Fratel Massimiliano in seiner Lebensregel.

Im vom Bischof genehmigten Lebensplan von Bruder Massimiliano ist unter anderem auch der Tagesablauf mit den Gebetszeiten genau geregelt. So beginnt beispielsweise der Tag um Mitternacht mit Gebet und endet mit dem Nachtgebet um 20 Uhr. Zu besonderen Anlässen wird Fratel Massimiliano bei Pontifikalämtern konzelebrieren, in der Seelsorge wird der Eremit nur in Ausnahmefällen eingesetzt.

Massimiliano de Franceschi wurde am 24. April 1974 in Bozen geboren und empfing am 29. Juni 2013 in Brixen die Priesterweihe.

Von 2013 bis 2016 war er Kooperator in Leifers und in den Bozner Pfarreien Regina Pacis, Maria Heimsuchung und Heilige Familie, wo er auch für die Jugendpastoral verantwortlich war.

Zwischen 2016 und 2019 war de Franceschi für die Universitätsseelsorge zuständig und von 2019 bis 2022 war er Pfarrer in Meran. 2022/2023 hat er ein Sabbatjahr eingelegt.

 

 

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Kommentare (8)

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  • gerhard

    Jetzt hat die katholische Kirche eh keine Prister mehr, und anstatt, die wenigen , noch verbliebenen Gläubigen zu betreuen, geht dieser offensichtlich weltfremd gewordene Mann in sein stilles Kämmerlein und betet.
    Muss man verstehen wollen!
    Lustig finde ich aber den Satz
    „er lebt unter der Aufsicht des Bischiof und dieser hat sein Tun genehmigt“
    Ohne Macht der Kirche geht also gar nichts!
    Ich finde es verantwortungslos, sich dem Leben und der Verantwortung den Gläubigen gegenüber, zu entziehen.
    Seinen Unterhalt bezahlt natürlich die Kirche.
    Aus dem Spendensack.
    Das muss man nicht verstehen,
    ich persönlich verurteile dieses zutiefst egoistische Verhalten.

  • robby

    Ich würde gerne den selbstgefälligen Bischof Muser als Eremit in einer Wüste sehen. Dort könnte er sich Gedanken über seinen Pädophilenverein machen.

  • exodus

    Es herrscht Priestermangel und dieser Mensch hat nichts Besseres zu tun, als sich aus jeglicher Verantwortung zu schleichen.
    Kann man mir erklären, was solch ein Leben für die Allgemeinheit nützlich sein soll?
    Die Kirche predigt Nächstenliebe, es gibt viele Freiwillige die aus Liebe zum Nächsten helfen, dann kommt ein Priester dem nichts anderes einfällt, als abzuhauen, Egoist….

  • josef.t

    Sie sind überzeugt, wenn man Skulpturen, Plastiken, oder Bilder glorifiziert
    und anbetet, kann die Welt verändert werden…
    Wer an Märchen glaubt, von denen kann man auch nichts anderes erwarten ?

  • opa1950

    Auch Muser könnte als Eremit leben.Wäre viel besser für die Kirche in Südtirol.

  • ummagumma

    Am besten er nimmt den Mussner mit dazu dann haben wir unsere Ruhe. : – )

  • 2xnachgedacht

    den komments zufolge … ist satan guter dinge bzw. auf dem vormarsch…

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