Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » „Rollenstereotype aufbrechen“

„Rollenstereotype aufbrechen“

An die hundert Personen im Wnet-Netzwerk und Interessierte folgten der Einladung des Frauennetzwerks Wnet zur jährlichen Impulstagung im Raiffeisensaal in Bozen.

Die Zuhörer:innen konnten an diesem abwechslungsreichen Abend neue Impulse zum Thema  „Von Babyboomer bis zur Generation Alpha: Gleichberechtigte Wirtschafts- und Lebensmodelle“ erhalten.

Die Veranstaltung wurde vom Landesbeirat für Chancengleichheit und vom Raiffeisenverband Südtirol unterstützt. Die Impulstagung ist die größte Veranstaltung des Wnet-Netzwerkes.

Ziel ist es, ein Thema zu beleuchten und zu diskutieren. Wnet setzt somit Impulse für die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. In diesem Jahr wurde der Blick auf das Thema Alter gerichtet. Alter ist eines der sieben Kernelemente, die Vielfalt in der Wirtschaft ausmachen. Tagtäglich erleben wir es, dass Menschen unterschiedlichen Alters zusammenarbeiten.

Die Diversity Expertin Susanne Dammer bringt es auf den Punkt. Alter ist einerseits eine Zahl. Andererseits fühlt sich eine Person nicht zwingend so alt, wie sie ist. Alter und die damit verbundenen Perspektiven auf die Welt begegnet uns tagtäglich. Deshalb ist der Blick auf das Alter und die Generationen so spannend.  Wnet-Präsidentin Kathrin Pichler eröffnete den Abend.

„Wnet will Rollenstereoptype aufbrechen. Es geht um die Haltung, wie wir uns als Menschen begegnen. Offenheit, Respekt und Wertschätzung unabhängig vom Alter sind wichtig Säulen für ein gutes und vorurteilsfreies Zusammenarbeiten, das wollen wir fördern“. Marlene Rinner, Past-Präsidentin, führte als Moderatorin durch den Abend und bezog geschickt das Publikum mit ein.  Den Auftakt machten zwei Einführungs-Vorträge aus dem Forschungsbereich der EURAC: Marzia Bona mit „Vielfalt zahlt sich aus. Diversity Management in Südtirol” und Alexandra Tomaselli mit „Uno sguardo intersezionale sul mondo del lavoro”. Sie bewerteten den Bereich Diversität und die damit verbundenen Chancen.

Gleichzeitig wurde die Wahrnehmung für die bereits täglich gelebte Diversität im zweisprachigen Südtirol geöffnet und die These aufgestellt, dass schon diese Realität manches an Energien in diesem Bereich bindet. Alexandra Tomaselli beleuchtete den Hintergrund der verschiedenen Diversitätsbereiche, zu dem unter anderem, passend zum Abend, auch „Alter“ gehört. Den Zuhörer:innen blieb der Eindruck: Diversität ist mit vielen Stereotypen behaftet, und Stereotypen sind schwer zu ändern.

Nach diesen wissenschaftlichen Ausführungen vertrat die Diversity-Expertin Susanne Dammer den Ansatz, die eigenen „Denkschubladen zu öffnen“ und brachte neue Impulse durch die Sichtweise, dass „Alter Ansichtssache sei“. Sie untermalte ihre Behauptung unter Einbindung des Publikums durch spannende Denkspiele und stellte fest, dass junge Generation sich sehr wohl in der Arbeitswelt einbringen wollen oder und Verantwortung übernehmen wollen.

Reaktionszeit und elementare Intelligenz reduzieren sich

Ebenso wurde aufgezeigt, dass sich mit dem biologischen Alter die Reaktionszeit und elementare Intelligenz reduziert. Dieser Unterschied wird aber durch die „Gesamtintelligenz“, also die Erfahrung, kompensiert.

Die vielen Eindrücke aufgelockert haben zwei Poetry-Slam Beiträge von Sarah Meraner.

Anschließend diskutierten die drei Referentinnen mit Tanja Rainer, Präsidentin des Jugendrings, Katja Van Raaij, HR Business Partner Röchling Automotive Italia, und Günther Sölva, Direktor des Amtes für Personalentwicklung. Tanja Rainer unterstrich mit ihren Beiträgen, dass die Jugend gleichberechtigt mitgestalten will, ernstgenommen und einbezogen werden möchte und dann großen Einsatz zeigt. Über die Jugend wurde schon immer schlecht geredet, schon zu Zeiten Sokrates. Sie forderte aktiv das Einbringen jedes Einzelnen, um althergebrachte Denkmuster aufzubrechen. Katja Van Raaij sprach über gelebte Diversität bei Röchling.

Alle Vertreter auf dem Podium sprachen sich für das Aufbrechen von Vorurteilen gegenüber den Generationen aus, für das Miteinander sprechen und Miteinander gestalten. Nach dieser Aussicht auf die Zukunft rundete die Möglichkeit für persönlichen Austausch bei einem Aperitif den Abend ab.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen