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Protest im Tourismussektor

Auch der Tourismussektor geht für Vertragserneuerungen auf die Straße. Der Protest findet am Freitag fand am Montag vor dem HGV-Sitz statt.

Die Beschäftigten des Tourismus, der Hotels und Gaststätten, der Reisebüros und der Thermen werden am 22. Dezember ebenfalls die Arme verschränken, um an dem Streik im Dienstleistungssektor teilzunehmen, zu dem die Gewerkschaften Filcams/Cgil, Fisascat/Cisl, Uiltucs und Asgb aufgerufen haben.

Am Montagmorgen nahmen sie an der Protestversammlung vor dem Sitz des Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) in der Schlachthofstraße in Bozen teil.

Im Visier stehen die zwischen 2018 und 2022 ausgelaufenen nationalen Kollektivverträge, von denen mehr als 2 Millionen Arbeitnehmer betroffen sind.

Die Gewerkschaften erklären, dass die Arbeitgeberverbände des Sektors eindeutig den Wunsch haben, die Fristen für die Vertragserneuerung zu verlängern, und zwar mit Forderungen, die angesichts der Schwierigkeiten, in denen sich die Arbeitnehmer befinden, nicht haltbar sind. Die Arbeitgeberverbände weigern sich, über Lohnerhöhungen zu sprechen, die den Ipca-Index entsprechen und den ArbeiterInnen einen angemessenen Ausgleich für den Anstieg der Lebenshaltungskosten bieten. Und bisher gab es keine Reaktion auf die von den Gewerkschaften in der Plattform vorgelegten Forderungen zum Schutz der Arbeitsbedingungen und der Qualität der Arbeit.

Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe, sowie im Reisebüro- und Tourismussektor „haben alle Arbeitgeberverbände“, so die Gewerkschaften weiter, „nicht die Absicht, Lohnerhöhungen im Einklang mit der Inflationsentwicklung anzuerkennen, da sie die Forderungen der Gewerkschaften für überzogen halten und sogar die seinerzeit unterzeichneten interkonföderalen Vereinbarungen missachten. Im Bereich der Thermalen Strukturen hat der Arbeitgeberverband für die Gewerkschaften „gegen die Arbeiterinnen und Arbeiter gewettert und weitere Vorwände angeführt, wie die Senkung der vom staatlichen Gesundheitsdienst anerkannten Tarife für die von diesem bezahlten Leistungen, wobei er die Forderungen der Gewerkschaften nach Lohnerhöhungen entsprechend dem Ipca-Index für übertrieben hält“.

Filcams Cgil, Fisascat Cisl, Uiltucs und Asgb fordern „die Verbesserung der Einkommensbedingungen durch eine Reform des veralteten Einstufungssystems, das die aktuelle Professionalität und die Qualifikationen nicht berücksichtigt, die Bekämpfung der Prekarität, auch durch Prozesse der Stabilisierung von befristeten Verträgen und Erhöhungen der vertraglichen Gesamtstunden der unfreiwilligen Teilzeit, die Einführung und Umsetzung der Bestimmungen der Gesetzgebung über die Elternschaft, die Chancengleichheit, die Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Gewalt und zugunsten der weiblichen Opfer von Gewalt“.

Die Gewerkschaften betonen in Bezug auf Südtirol: „Es gibt etwa 239.000 Beschäftigte im tertiären Sektor, im Handel und im Dienstleistungssektor mit Verträgen unterhalb der 8-Euro-Schwelle. Wir befinden uns in einem ernsten sozioökonomischen Kontext, in dem etwa 41 Prozent der ArbeiterInnen von Armut bedroht sind“.

Nach der Kundgebung fand ein Treffen zwischen Filcams/Cgil, Fisascat/Cisl, Uiltucs, Asgb und dem HGV statt. Die Gewerkschaften forderten letzteren auf, die Verlängerung des laufenden Landeszusatzvertrages zu unterzeichnen. Die Sitzung wurde jedoch auf den 25. Januar vertagt. Der HGV erklärte sich bereit Confcommercio und Federalberghi zu ersuchen die Forderungen, die die Verhandlungen blockieren, vom nationalen Verhandlungstisch zu nehmen, indem er seine Repräsentativität und die Notwendigkeit territorialer Verhandlungen geltend macht.

 

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