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„Gerettete Kultur“

Fotos: SSB

In Erinnerung an das im Oktober 1923 in Kraft getretene Dekret „Lex Gentile“ und dem damit zusammenhängenden Verbot der deutschen Schule in Südtirol hat der Südtiroler Schützenbund eine Wanderausstellung zum Thema „Katakombenschule – Erinnerung und Vermächtnis“ ausgearbeitet.

„Das Ziel dieser Ausstellung ist die Sensibilisierung für das Thema Schule und das Erinnern an den harten Kampf, der um die Schule geführt wurde. Die heutigen Ergebnisse kommen nicht von ungefähr. Der aufopferungsvolle Einsatz in den Katakombenschulen wird, trotz der großen Bedeutung für die Entwicklung der Deutschen Schule und der Deutschen Sprache in Südtirol, viel zu selten thematisiert. In diesem Sinne ist zu bemängeln, dass kaum ein offizielles Gedenken durch das offizielle Südtirol stattfindet und dass der Südtiroler Schützenbund folglich die Initiative übernimmt, zu gedenken, zu bedenken und weiter zu denken“ schreibt Bundeskulturreferent Martin Robatscher in einer Presseaussendung.

Anfang November 2023 wurde die erste Station der Wanderausstellung des Südtiroler Schützenbundes durch die Schützenkompanie St. Pankraz in der alten Schule in St. Pankraz, in der Gegend, im Ultental durchgeführt. Mittelschulklassen aus dem Ultental hatten die Ausstellung besucht und das Thema parallel zum Geschichtsunterricht aufgearbeitet. Die Ausstellungsinhalte wie beispielsweise der Schulalltag mit den damals „neuen“ rein italienischen Unterrichtsinhalten, die Organisation der Katakombenschule sowie Informationen zu den Persönlichkeiten wie Kanonikus Michael Gamper oder Angela Nikoletti wurden von den Schülern mit großem Interesse verfolgt.

Für die Dorfbevölkerung organisierte die Schützenkompanie St. Pankraz Besichtigungen mit Führung und einen Filmabend zum Thema. Die Ausstellung „Katakombenschule – Erinnerung und Vermächtnis“ wurde sowohl von der Bevölkerung wie auch von den Schulen wohlwollend angenommen. Bei den Besuchern hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit der klaren Botschaft, mit Demut an die selbstlosen Taten der Katakombenlehrerinnen und Katakombenlehrer zu gedenken und an der deutschen Schule festzuhalten.

„Die Wanderausstellung wird mit Beginn 2024 fortgesetzt. Der Südtiroler Schützenbund wird in näherer Zukunft die weiteren Termine bekanntgeben. Sinn und Zweck ist es, ein landesweites Bewusstsein für jene Persönlichkeiten zu schaffen, die trotz Verfolgungsdruck, trotz harten Konsequenzen und drohender Haftstrafe bis hin zur drohenden Abschiebung auf die so genannten „Todesinseln“, ohne Rücksicht auf persönliche Risiken, die deutsche Sprache und Kultur ins Heute gerettet haben!“, so Martin Robatscher abschließend.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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