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„Höchst an der Zeit“

Josef Oberhofer (Foto: Martin Geier)

Am 5. Dezember wird der Internationale Tag des Bodens begangen. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz nimmt dies zum Anlass, um konkrete Maßnahmen für eine massive Reduzierung der Versiegelung zu fordern. „Es genügt nicht, als Ziel eine Null-Nettoversiegelung bis 2040 auszurufen, wenn man nicht jetzt schon die Basis dafür schafft, und zwar in Form ebenso einschneidender wie verbindlicher Regeln“, so Josef Oberhofer, Präsident des Dachverbands.

Im Klimaplan Südtirol hat das Land in Sachen Neuversiegelung zwei Ziele ausgegeben:

Die Nettoneuversiegelung soll bis 2030 halbiert und bis 2040 auf null gedrückt werden. „Wenn man diese Ziele durchsetzen will, heißt dies: Wird ab 2040 irgendwo eine Fläche versiegelt, sprich: überbaut, muss anderswo eine gleich große Fläche rückgewonnen und in einen möglichst naturnahen Zustand gebracht werden“, erklärt der Präsident des Dachverbands.

In diesem Zusammenhang weist Oberhofer auch darauf hin, dass das ins Auge gefasste Ziel derzeit – wie der gesamte Klimaplan – in keiner Weise bindend sei. „Noch gibt es das Ziel, hinter dem wir natürlich voll und ganz stehen, nur auf dem Papier“, so der Dachverbands-Präsident, „und es ist noch nicht einmal klar, was der Gesetzgeber unter ,Versiegelung‘ versteht“.

Aus diesem Grund sei es höchst an der Zeit, dass ebenso konkrete wie bindende Regeln eingeführt würden, um die Versiegelung bereits in nächster Zukunft massiv zu drücken. „Gerade mit Blick auf den Klimawandel und seine Folgen ist eine weitere Versiegelung unserer Böden nicht mehr tragbar“, erklärt Oberhofer, „weder aus landschaftlicher und ökologischer Sicht, noch aus Sicht des Zivilschutzes“.

Der Boden sei, so der Präsident von Südtirols größter Umweltorganisation, eine der wichtigsten Ressourcen, nicht zuletzt, weil er imstande sei, große Mengen von Klimagasen zu binden. „Schon allein deshalb müssen wir dem Boden eine weit größere Aufmerksamkeit widmen, als wir dies bisher getan haben – jede und jeder von uns, aber auch und vor allem Politik und Verwaltung“, so das Fazit Oberhofers zum Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • romy1988

    Dann wird es Zeit, in Bruneck anzufangen, allen voran am Rathausplatz. Dort herrscht vor allem im Sommer die reinste Katastrophe…Würstchen grillen möglich.

    • treter

      Oder auch in Brixen. Dort soll nämlich der Auwald in der Industriezone einem 3D-BETON-Drucker Gebäude der Firma Progress geopfert werden! Gegen diese Bodenversiegelung von 3 Hektar hat sich der Präsident des Dachverbandes für Natur-und Umweltschutz leider noch nie ausgesprochen! Ersuche Herrn Oberhofer dies baldigst zu tun bevor es zu spät ist für diesen sehr wertvollen CO2 Speicher!!
      NB. Die Ausgleichsmassnahmen für diese Auwaldrodung bzw. die Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt- bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen sind nichts sndrres als ein billiges Greenwashing….

  • ummagumma

    @romy1988, du weißt schon wer in Bruneck das Sagen hat? Der BM jedenfalls ist nur eine Marionette der gr. Player. U.a. Kplatz Holding. Und zudem Partei- Treu bis hin ……wo sie jetzt angekommen sind.

    • treter

      IDEM in Brixen…..
      bzw. betonieren was das Zeugs hält!!
      Und jetzt soll ja auch noch der stark wirtschaftslastige ex Brixner Bürgermeister Peter Brunner Urbanistik Landesrat werden. Es lebe die unbegrenzte Bodenversiegelung!!!

  • dn

    Bevor die EU-Richtlinien in Kraft treten muss noch so viel wie möglich zubetoniert werden.

    • treter

      Genau! Und wenn das neue EU-Renaturierungsgesetz in Kürze von den Mitgliedsstaaten genehmigt wird,muss der Brixner Auwald nicht nur unter sofortigen
      Schutz gestellt werden,sondern auch noch renaturiert werden! Will heißen dass die Wasserzufuhr mit einem unterirdischen Rohr zum Eisack hin wieder hergestellt werden muss damit der Auwald wieder geflutet wird.
      PS, Dann ist da ja auch noch der im Vorjahr erweiterte Artikel 41 der italienischen Verfassung; die private Wirtschaft darf sich frei entfalten aber nicht zum Schaden der Umwelt, Spätestens damit wird das Progress Projekt vor dem Verwaltungsgericht TAR zu Fall gebracht werden! Wetten?

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