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„Besondere Vorsicht geboten“

Das dritte Niederschlagsereignis steht bevor, es ist mit Steinschlägen und Rutschungen zu rechnen. Die Warnstufe Alfa wurde deswegen bis Sonntag verlängert.

Am Samstag Abend tritt wie angekündigt das dritte Niederschlagsereignis in dieser Woche ein. Da es auf mit Nässe gesättigte Böden trifft, ist weiterhin mit lokal auftretenden Steinschlägen und Rutschungen zu rechnen. Da zudem mit sinkender Schneefallgrenze auf den Straßen besondere Vorsicht geboten ist, wird das Ereignis der vergangenen Tage in seiner Gesamtheit betrachtet und der Zivilschutzstatus Aufmerksamkeit beibehalten, fasst der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger zusammen.

Im Warnlagebericht scheint die Warnstufe Gelb für hydrogeologische Risiken und für Schneefälle im Tal am Reschen und in der Brennergegend sowie im Pustertal auf, berichtet der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.

Das schwächste der drei Tiefs dieser Serie seit dem vergangenen Sonntag wird am Samstag Abend wie angekündigt in Südtirol eintreffen, fasst Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung zusammen. Am Abend beginnen die Niederschläge und dauern über Nacht an. Die Niederschlagsmengen werden sich zwischen 10 und 20 Liter pro Quadratmeter bewegen, stellenweise können sie auch darüber liegen, etwa im Unterland und im Ultental. Die Schneefallgrenze liegt um die 1.000 Meter und kann bei stärkeren Niederschlägen auch weiter herunter bis auf 800 Meter sinken. Am Sonntag hören die Niederschläge auf, die nächste Woche wird im Hinblick auf das Wetter ruhiger.

Vom Wetterbericht ausgehend haben die Bereitschaftsdiensthabenden des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen, des Landeswarnzentrums, der Wildbachverbauung, der Landesforstabteilung, der Geologie sowie der Berufsfeuerwehr, der Landesnotrufzentrale, der Landesverkehrsmeldezentrale und des Landesstraßendienstes in der Bewertungskonferenz am Samstag Mittag ihre Einschätzung der Lage abgegeben.

Dieses bevorstehende dritte Niederschlagsereignis führt zu kaum Bewegungen in den Pegeln der Fließgewässer in Südtirol, erklärt Stefan Ghetta vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen. Hydraulisch besteht demnach kein Gefährdungspotential. Ein geringes Gefährdungspotential besteht hingegen im Hinblick auf das hydrogeologische Risiko. Es wird im Blick behalten und von Tag zu Tag neu bewertet.

Dies wird vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung bestätigt, dessen Geologen am Freitag Nachmittag zahlreiche Einsätze durchgeführt haben. Auch wenn das Niederschlagsereignis wie vorhergesagt schwach ausfallen wird, sind lokale Ereignisse wie Steinschläge und Murgänge möglich, fasst Geologe Daniel Costantini zusammen, da die Böden mit Nässe von den vorhergehenden Niederschlägen gesättigt und daher geschwächt sind.

Von relativ großen Schäden an der Straßeninfrastruktur berichtet der Direktor des Landesstraßendienstes Philipp Sicher: Viele Straßen wurden in diesen Tagen in Mitleidenschaft gezogen, vor allem, was bergseitige und talseitige Böschungen betrifft. Freitagnacht musste die Straße ins Ultental vor St. Pankraz nach einem Murgang gesperrt werden, nach Aufräumarbeiten ist sie mittlerweile wieder geöffnet. Alle Mitarbeiter des Straßendienstes sind im Einsatz oder in Bereitschaft.

Der Lawinenwarndienst hat gestern wieder einen Blog zur aktuellen Situation veröffentlicht.

Die Landesverkehrsmeldezentrale wird in ihrem Verkehrsbericht laufend auf die aktuelle Situation auf Südtirols Straßen hinweisen. Da die Schneefallgrenze bis auf 800 Meter sinken wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Fahrzeuge mit Winterausrüstung ausgestattet sind.

Nach der Bewertungskonferenz vom Sonntag (29. Oktober) war der landesweite Zivilschutzstatus auf die Aufmerksamkeitsstufe Alfa angehoben worden. Nach der Bewertungskonferenz am Samstag wurde beschlossen, diesen Status bis Sonntag landesweit beizubehalten, da die Hänge mit Nässe gesättigt, die Böden also geschwächt und daher noch lokale hydrogeologische Ereignisse wie Rutschungen und Steinschläge zu erwarten sind. Zudem beginnt es am Samstag Abend wieder zu regnen. Nach Abschluss dieses dritten Niederschlagsereignisses wird die Situation am Sonntag Mittag wieder bewertet.

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