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Buntes Südtirol 

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Die Zahl der ausländischen Staatsbürger in Südtirol hat leicht zugenommen: Ende des Jahres 2022 waren insgesamt 51.723 Ausländer in der Provinz ansässig.

von Lisi Lang 

Sie kommen hauptsächlich aus Albanien, Deutschland, Pakistan und Rumänien: In Südtirol lebten Ende des Jahres 2022 51.723 Ausländer, das sind 130 mehr (+0,3 Prozent) als im Vorjahr. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt damit 9,7 Prozent und liegt wie im Vorjahr über den Werten auf gesamtstaatlicher (8,6 Prozent) und regionaler Ebene (8,9 Prozent).

Am Donnerstag wurde in ganz Italien und auch in Südtirol das „Statistische Jahrbuch zur Einwanderung 2023“ vorgestellt, das jährlich vom Studien- und Forschungszentrum IDOS im Auftrag des staatlichen Amtes gegen Diskriminierung erstellt wird.

Betrachtet man die Herkunftsgebiete, so bleibt das Gewicht des europäischen Kontinents mit 31.995 ausländischen Einwohnern (62 Prozent der Gesamtzahl, davon 31,7 Prozent aus einem EU-Land) in Südtirol vorherrschend. Es folgt der asiatische Kontinent mit 19,3 Prozent, der afrikanische Kontinent mit 14,2 Prozent und der amerikanische Kontinent mit 4,5 Prozent. Auf der Ebene der einzelnen Nationalitäten sind Albaner mit 6.293 Einwohnern (12,2 Prozent der Ausländer) am zahlreichsten vertreten, gefolgt von Deutschen (8,6 Prozent), Pakistanern (7,2 Prozent), Rumänen (7 Prozent) und Marokkanern (6,8 Prozent).

Ende 2022 hielten sich nach Angaben des Innenministeriums 34.928 Nicht-EU-Bürger rechtmäßig in Südtirol auf (+1.149 im Vergleich zum Vorjahr), von denen 57,1 Prozent eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung besaßen, ein Wert, der leicht unter dem staatlichen Durchschnitt und dem des Nordostens liegt. Von den langfristig aufenthaltsberechtigten Personen haben 39,2 Prozent eine Genehmigung aus familiären Gründen, 30,3 Prozent zum Schutz und 27,3 Prozent zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit.

Die ausländische Wohnbevölkerung weist eine leichte Überzahl an Frauen (51,7 Prozent) und ein jüngeres Durchschnittsalter als die italienischen Staatsbürger auf.

Schule

Im Schuljahr 2022/2023 belief sich die Zahl der an den Schulen des Landes eingeschriebenen Schüler auf 90.795, davon sind 12,5 Prozent Ausländer. Der Anteil der Schüler, die keine italienischen Staatsbürger sind, ist jedoch je nach Klassenstufe und Schulsystem unterschiedlich: In den Kindergärten sind von den 15.405 eingeschriebenen Kindern 2.091 Ausländer, das sind 13,6 Prozent der Gesamtzahl. Davon besuchen 746 eine italienischsprachige Einrichtung, wo sie 22,17 Prozent der Gesamtschülerzahl ausmachen, 1.297 einen deutschsprachigen Kindergarten (11,3 Prozent) und 48 einen ladinischen (7,6 Prozent).

In den Grundschulen sind 28.024 Schüler eingeschrieben, davon sind 3.739 Ausländer, was 13,3 Prozent der Gesamtzahl entspricht; 1.519 besuchen eine italienischsprachige Schule (Inzidenz 24,7 Prozent), 2.146 eine deutschsprachige Schule (10,4 Prozent).

In den Mittelschulen liegt der Anteil ausländischer Schüler bei 14,5 Prozent (bei einer Gesamtzahl von 2.456 Schülern), wobei dieser Wert in den italienischsprachigen Schulen gut doppelt so hoch ist als in den deutschsprachigen Schulen.

In den Oberschulen schließlich sind 1.892 ausländische Schüler eingeschrieben, das entspricht 9,4 Prozent der Gesamtschülerzahl. Die meisten von ihnen besuchen italienischsprachige Schulen (16,7 Prozent).

Arbeitsmarkt

Nach den Daten des ISTAT stieg die Zahl der Beschäftigten in der Region im Jahr 2022 auf insgesamt 506.000 gegenüber 487.000 im Vorjahr. Der Anteil der Frauen liegt mit 45,4 Prozent leicht über dem staatlichen Durchschnitt. Die Daten zur weiblichen Beschäftigungsrate deuten laut den Experten auf eine stärkere Integration der ausländischen Frauen in den Arbeitsmarkt im Vergleich zu anderen Regionen hin.

Die Zahl der Arbeitslosen hingegen liegt bei über 15.000, was einen stetigen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Unternehmertum

Im dritten Jahr in Folge ist die Zahl der von Zugewanderten geführten Unternehmen in Südtirol deutlich gestiegen (+7,8 Prozent) und erreichte 5.017 Einheiten. Die meisten dieser Unternehmen sind im Dienstleistungssektor tätig (58,6 Prozent), insbesondere im Handel und im Gastgewerbe, gefolgt von der Industrie – hier sticht das Baugewerbe mit 26,7 Prozent hervor – und der Landwirtschaft.

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Kommentare (8)

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    • andreas

      Da belibt wohl nur noch auswandern als Lösung…

      Österreich hat eine Fläche von 83.878 km² und 9.106.126 EinwohnerInnen (Bevölkerungsstand: 1.1.2023), darunter 1.730.286 ausländische StaatsbürgerInnen (19 % der Gesamtbevölkerung). Im Durchschnitt des Jahres 2022 lebten rund 2,4 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in Österreich (= 26 % der Gesamtbevölkerung).

      Das Statistische Bundesamt veröffentlicht neben dem Konzept der Eingewanderten und ihrer direkten Nachkommen auch weiterhin Ergebnisse nach dem Konzept des Migrationshintergrunds: Demnach hatten im Jahr 2022 23,8 Millionen Menschen und somit 28,7 % der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund.

      Ende 2022 lag der Ausländeranteil an der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz bei 26 Prozent und lag damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Insgesamt beläuft sich die ständige ausländische Bevölkerung auf rund 2,29 Millionen Personen.

      • brutus

        @andreas …hast du gesehen was auf den Straßen in Deutschland los ist? Sogar die linksgrüne Ampel macht jetzt eine 180 Grad Kehrtwende,!

      • placeboeffekt

        Andreas

        Was bezwecken Sie nun mit diesen Vergleichen?
        Relativieren: andernorts ist es viel schlimmer!
        oder soll dies ein Blick in die Zukunft sein?

        Ich sehe Deutschland als schreckliches und abschreckendes Beispiel.
        Die Basis des Islamismus wird dort jeden Tag breiter , dank einer naiven Migrationspolitik, die jeden hereinlässt und gefährliche Leute nicht mehr loskriegt. Die Hamas ist längst in Deutschland angekommen.

        Wem das jetzt nicht aufgefallen ist, der hat wohl Kartoffeln als Augen.

        • andreas

          Das kannst du interpretierwn wie du willst, nebenbei haben die Franzosen mit weniger Ausländeranteil das größte Problem.
          Den Anteil der Hamas in Deutschland würde ich als gering ansehen und dass der Westen Juden ausrotten wollte, den Preis dafür aber die Araber zahlen sollen, hast du bei der Palastinenserfrage auch nicht wirklich verstanden.

          • steve

            Mei die paar Araber die damals in der britischen Kolonie lenten wurden längst eingebürgert!
            Wenn die sich vermehren wie die Karnickeln und von den Pfarrern ständig aufhetzen lassen, ist es auch nicht ewig unsre Schuld!

  • asterix

    Diese Statistiken berücksichtigen natürlich nicht die ganzen illegalen Zuwanderer. Es ist Fakt, dass es eine bedeutende Anzahl von Migranten gibt, die gar nicht hier sein dürften.

    • brutus

      Beispiel Italien:
      …von denen die einen Abschiebebescheid bekommen haben, weil sie nicht „asylberechtigt“ sind, als Wirtschaftsflüchtlinge aus einem sicheren Land gelten, verlassen nicht einmal 5% Italien!

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