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„Einige Unternehmen leiden“

Hoppe-Werk in Schluderns (Foto: Hoppe)

Die angekündigte Entlassungswelle bei Hoppe hat viele überrascht und wirft die Frage auf: Steuern auch andere Betriebe auf eine Krise zu? Der Direktor des Unternehmerverbands Josef Negri über die aktuelle Situation.

von Karin Gamper

Die Nachricht vom bevorstehenden Stellenabbau in den Hoppe-Werken von Schluderns und Laas hat nicht nur die Belegschaft hart getroffen. Der gesamte Vinschgau ist über den angekündigten Abbau von bis zu 120 Mitarbeitenden bestürzt.

Der familiengeführte Schweizer Hersteller von Türbeschlägen und Fenstergriffen führt für den drastischen Schritt wie berichtet die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bausektor an. Vor allem der deutsche Markt sei weggebrochen.

In einer Stellungnahme von Hoppe ist die Rede von der „schwierigen globalen Wirtschaftslage“ und im speziellen von einer „Krise im Bausektor, die den für Hoppe größten Einzelmarkt Deutschland, aber auch die restlichen europäischen Märkte, allerdings unterschiedlich hart trifft“. Die Märkte der Hoppe-Gruppe zeigen – so betont das Unternehmen – seit Juli 2022 „stark negative Entwicklungen auf“.

Angesichts dieses düsteren Szenarios fragen sich nun viele: Steuern auch andere Südtiroler Betriebe im Bausektor auf eine Krise zu? Und findet die Belegschaft, die bei Hoppe abgebaut wird, auch tatsächlich bald einen neuen Job auf dem hiesigen Arbeitsmarkt, der zuletzt händeringend nach Fachkräften suchte?

„Am Arbeitsmarkt herrscht weiter Personalmangel“, sagt dazu Josef Negri, Direktor des Südtiroler Unternehmerverbands, an den sich Hoppe zwecks Vermittlung der frei werdenden Arbeitskräfte gewandt hat. Wie die Aussichten für die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, kann Negri derzeit nicht genau sagen: „Wir  kennen  die genauen Profile im Einzelnen noch nicht, aber wir werden alle Mitgliedsbetriebe über die frei werdende Arbeitskräfte informieren, damit diese so schnell wie möglich wieder bei einem Arbeitgeber unterkommen“, sagt er.

Rechnet der Unternehmerverband mit weiteren Krisenbetrieben in Südtirol? „Hoppe hat uns über die Entwicklungen informiert und was dort geschieht, hängt eng mit den derzeitigen Entwicklungen in ganz Europa, vor allem aber in Deutschland zusammen“, entgegnet Negri. Deutschland schlittere in eine Rezession, auch in anderen Ländern sei die wirtschaftliche Situation nicht rosig. „Es wird u.a. auch wegen der hohen Zinsbelastung weniger oder gar nicht investiert und all diese ungünstigen Rahmenbedingungen haben auch negative Auswirkungen auf die Südtiroler Betriebe, allerdings in unterschiedlichem Maße“, unterstreicht Negri. Einige Betriebe würden derzeit allerdings jedoch tatsächlich „leiden“.

Wie wird sich das Ganze weiter entwickeln? „Das ist schwer vorherzusagen, man kann nur sagen, dass die Wirtschaft derzeit nicht so wächst wie erhofft“, so Negri. Alles werde davon abhängen, wie sich die Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten entwickeln.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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