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„Bombengeschäft für OberAlp“

Screen „Standard“

Der Wiener „Standard“ berichtet erneut über den Masken-Skandal: Die Republik Österreich könnte um mehr als 20 Millionen Euro geschädigt worden sein.

Der Südtiroler Masken-Skandal schwappt nun auch auf Österreich über.

Wie der Wiener „Standard“ gestern berichtete, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen die Südtiroler Firma OberAlp sowie gegen Entscheidungsträger des Österreichischen Roten Kreuzes.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Die unter Ermittlung stehenden ÖRK-Mitarbeiter hätten „rechtswidrig und schuldhaft“ gehandelt, die „zumutbare Sorgfalt außer Acht gelassen“ und damit dazu beigetragen, die Republik Österreich um mehr als zwanzig Millionen Euro zu schädigen.

Die WKStA ermittelt – immer laut „Standard“ – gegen die Einkaufstochter des Roten Kreuzes, die ÖRK Einkauf & Service GmbH (ÖRK E&S), zudem werden ein früherer Rotkreuz-Manager und bislang unbekannte Täter als Beschuldigte geführt.

Screen Titelseite „Standard“

Es geht um die im Buch „Das Geschäft mit der Angst“ enthüllten Deals zwischen der Firma OberAlp und dem Österreichischen Roten Kreuz. Ein, so der „Standard“, „damals gefeierter politischer Coup und ein Bombengeschäft für OberAlp, allerdings mit fatalen Folgen.“ Hunderttausende mangelhafte Masken seien nach Österreich gelangt, obwohl in zwei Gutachten schon früh Alarm geschlagen worden sei.

Den OberAlp-Managern wirft die Justiz vor, das Österreichische Rote Kreuz getäuscht und somit „schweren Betrug“ begangen zu haben. Verschwiegen worden sei, dass Zertifikate gefehlt hätten, dass Testberichte gefälscht und vereinbarte Qualitätsstandards nicht eingehalten worden seien.

Die Republik sei dadurch um mindestens 15,62 Millionen Euro geschädigt worden, heißt es laut „Standard“ im Ermittlungsakt.

Im Laufe der weiteren Erhebungen seien jedoch auch Verdachtsmomente gegen die Rotkreuz-Tochter zutagegetreten. Da gehe es nicht um die Maskenlieferungen, sondern um den Einkauf von Schutzanzügen. Vertreter des Roten Kreuzes hätten gewusst, dass man die „aseptischen Schutzanzüge“ von OberAlp in Österreich nicht in Umlauf hätte bringen dürfen, so der Vorwurf. Die Verantwortlichen der Republik seien darauf nicht hingewiesen worden. Der Schaden betrage rund 24 Millionen Euro.

Wegen beider Deals, also Masken und Schutzanzüge, hat die Finanzprokuratur als Anwältin der Republik Anzeige erstattet.

Von OberAlp bekam der „Standard“ keine Stellungnahme.

Screen „Standard“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • unglaublich

    Das wird spannend!

  • hermannh

    Schauen wir was die Gerichte sagen. Vorveruteilen, weil man nicht alles weis, ist nicht korrekt.

    • leser

      Hermannh
      Du wirsd niemals alles wissen
      Aber schon verrückt gell dass ein Sportartikelhersteller sich mit maskenlieferungen auseinandersetzt
      Schon verrückt gell dass ein hochqualifizierte Unternehmen welches ja nachhaltig nur in Europa seine Produkte produziert so intensive geschäftskontakte nach China hat
      Denn China wird wohl weniger qualitätsprodukte von oberalp einkaufen
      Schon verrückt gell dass oberalp so professionell ist dass Land und Zivilschutz diese beauftragen müssen für die Masken Anzüge usw. Einzukaufen
      Also wenn der engl da mal nicht wieder eine Auszeit nehmen muss wie bei seinem 500.000 eiro Abgang als marketingboss

      • hermannh

        leser: vergessen wir nicht, dass während Corona überall keine Schutzausrüstung verfügbar war und dass alle auf Druck kaufen wollten.

        Natürlich probierten einige in der Zeit ein Geschäftchen zu machen (das Paradebeispiel ist der Köllenberger vom Team K, der auch probiert hat einen Coronabonus abzukassieren – fast wäre er durchgekommen und auch bei einem Maskengeschäft hatte er fast die Finger im Spiel).

        Aber warten wir auf die Gerichte, sollten die Unternehmer und Einkäufer wissentlich kriminiell gehandelt haben, werden sie ihre Strafe kriegen. Den Rest wird dann der Rechnungshof machen.

        • leser

          Herrmannh
          Du gibst ja schon die halbe Antwort
          Da die Mähre kursiert dass keine Masken auf dem Markt war (was ja nicht stimmt sie wurden lediglich clever zurückgehalten) läuft die Verteidigungsstrategie darauf hinaus dass man eben im guten Glauben gehandelt hat
          Oberrauch wollte neben einem Geschäft noch einen noch besseren marketinggag machen ( das ist ja das feongespühr vom engl)
          Naja es ist halt nicht aufgegangen und die Kugel ist nach hinten los
          Ansonsten hätte man die oberrauchs wohl heiliggesprochen

          Aber viel schlimmer ist dass ein südtiroler Produkt welches sich als nachhaltige Produktion weil inländische produziert, deklariert so gute geschäftskontakte zu China hat dafür verdient dieser laden bestimmt nicht dieses Prädikat
          Und zwecks arbeitsplatzsicherung
          In südtirol gibt es tausende Betriebe die sichere Arbeitsplätze anbieten welche aber nicht solche vom Land fastfonanzierten werbeauftritte finanziert bekommen

          Und letztendlich bleiben solche Taten noch unbestraft

  • luis2

    Gott sei dank, wurden nur die Österreicher geschädigt, dank unserer guten Politiker sind wir mit einem blauen Auge davongekommen.

  • gorgo

    Ma. Die ermitteln jetzt schon seit über zwei Jahren, die Artikel in der Presse sind seitdem immer mehr oder weniger dieselben.
    Hat weniger mit dem Buch zu tun oder das irgendetwas überschwappt.

  • pingoballino1955

    Der kohlrabenschwarze SCHATTEN der Sanität Südtirol,Oberrauch,österreichisches rotes Kreuz und der österreichische und italienische Staat,werden sich bei solchen dubiosen Geschäften in Millionenhöhe sicher wehren.Herr Zerzer,Franzoni,Kaufmann,Engl und Svp Co.sie dürfen sich WARM anziehen! Die Gerichte sind schwerfällig und langsam,aber nicht blöd, weder in Italien,Österreich noch Deutschland!

  • hallihallo

    hätte mir jemand in der höchstphase der pandemie, masken und schutzanzüge ohne zertifikate angeboten , hätte ich sie wahrscheinlich gekauft. besser nicht zertifizierte als keine. damals war ja der druck groß, daß man die angestellten ohne schutzausrüstung in die krankenhäuser geschickt hat.
    wenn ich aber zurückdenke, wie oft sich der oberrauch als gutmensch dargestellt hat, aber am schluß nur geschäfte gemacht hat, dann bin ich schon sehr enttäuscht. das ganze paßt natürlich zum immer sehr arrogant auftretendem engl.

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