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Die Super-Verteidigerin

Laura Fortino

Laura Fortino ist in Bozen gelandet. Am Sonntag wird die Kanadierin ihr Debüt in der EWHL mit den Eagles Südtirol geben.

Für das Fraueneishockey auf europäischer Ebene ist es der „Hit des Jahrhunderts“. Laura Fortino, Kanadierin mit italienischem Pass, ist in Bozen gelandet und wird für die nächsten drei Spielzeiten im Trikot der Eagles Südtirol spielen.

Die Nordamerikanerin, die gestern Abend direkt aus Toronto in der Sparkasse- Arena eintraf, um ihre neuen Teamkolleginnen zu begrüßen, soll am kommenden Wochenende im Spiel der European Women’s Hockey League (EWHL) gegen die Kärnten Lakers ihr Debüt im Trikot ihres neuen Teams geben.

Sofern eine Bedingung erfüllt ist: Laura erlebte bei ihrer Ankunft am Mailänder Flughafen Malpensa die unangenehme Überraschung, dass ihr Gepäck, ihr Koffer mit persönlichen Gegenständen und ihre Eishockeytasche nicht ankamen, sondern am Flughafen „Charles De Gaulle“ in Paris zurückgeblieben sind.

Die Vereinbarung mit Fortino war das Ergebnis langwieriger Verhandlungen, die auch vom italienischen Eissportverband unterstützt wurden. Der Verband versucht, einige Spielerin mit italienischem Pass von absolutem Format zu finden, um die italienische Frauennationalmannschaft besonders im Hinblick auf die Olympischen Spielen 2026 in Mailand-Cortina zu verstärken.

„Ich bin sehr glücklich, nach Italien gekommen zu sein, jetzt werde ich meine Mannschaftskameraden und den Trainer kennen lernen. Ich möchte meinen Beitrag leisten, um das italienische Fraueneishockey mehr ins Rampenlicht zu rücken“, sagte Laura gleich nach ihrer Ankunft in der Südtiroler Hauptstadt.

Fortino, 32 Jahre alt, geboren in Hamilton, Ontario, 163 Zentimeter groß, Verteidigerin, gilt in Kanada als Heldin. Es war der 20. Februar 2014. In der Bolschoi-Arena in Sotschi fand das FInalspiel um die Goldmedaille der Olympischen Spiele zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten statt. Nach einem Rückstand von zwei Toren gelang den Ahornblättern in den letzten dreieinhalb Minuten der Ausgleich. Nach acht Minuten der Verlängerung war es Fortino, die Marie-Philip Poulin die Scheibe auflegte, die zum entscheidenden Tor zum historischen kanadischen Sieg über die Amerikanerinnen führte.

Der Trophäenschrank von Laura, die bei den Eagles mit der Trikotnummer 77 spielen wird, ist nicht nur mit olympischem Gold 2014, sondern auch mit dem Weltmeistertitel 2012, der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in PyeongChang 2018, viermal Silber und einmal Bronze bei Weltmeisterschaften und einmal Silber bei der U18 WM geschmückt. Dazu kommen zahlreiche individuelle Auszeichnungen, wie Nominierungen in All-Star-Teams und dergleichen.

Auf Vereinsebene begann Fortino im Alter von fünfzehn Jahren bei den Stoney Creek Sabres, bevor sie 2009 in der Cornell University inskribierte, wo sie vier Saisonen in der NCAA spielte und in 133 Spielen 132 Punkte erzielte. Zwischen 2011 und 2019 war Laura fester Bestandteil der kanadischen Nationalmannschaft und hat zudem 99 Spiele in der kanadischen Profi-Frauenhockeyliga CWHL, für die Brampton Thunder und Markham Thunder bestritten und dabei unter anderem gegen Jacquie Pierri gespielt. In der letzten Saison spielte sie für das Team Harvey’s in der PWHPA.

Im Sommer fiel die Entscheidung die Zelte in Italien zu spielen. Ihr Traum ist es, an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand-Cortina teilzunehmen und eine der wenigen Sportlerinnen der Welt zu werden, die mit zwei verschiedenen Nationen an dem größten Wintersport-Spektakel der Welt teilgenommen haben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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